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Die Supermarkt-Lüge

Die Supermarkt-Lüge

Titel: Die Supermarkt-Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Zipprick
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Lebensmittelsicherheit geeignet ist
– alle Maßnahmen dokumentiert werden.
    Der TÜV SÜD überwacht dies in einigen Fällen, denn Vorschrift ist HACCP ohnehin. Seit dem 1. Januar 2006 dürfen in der EU nur noch Lebensmittel, die die HACCP-Richtlinien erfüllen, gehandelt und eingeführt werden. Die EG-Verordnung 852/2004 schreibt die Anwendung des HACCP-Konzeptes in allen Unternehmen, die mit der Produktion, der Verarbeitung und dem Vertrieb von Lebensmitteln zu tun haben, verpflichtend vor. Mit dem TÜV-Siegel ist man also relativ sicher, dass bestehende Vorschriften eingehalten werden und dass Produkte frei von Schadstoffen sind. Jedoch sollte man vor dem Einkauf bedenken, dass gesetzlich erlaubt – und deshalb bei TÜV-Kontrollen unbeanstandet – auch der gesamte Katalog an Zusatzstoffen und Laboraromen ist.
    Stiftung Warentest existiert seit 1964. Heute wie vor vierzig Jahren genießt sie nicht nur großes Vertrauen bei den Verbrauchern, sondern hat einen großen Einfluss auf das Käuferverhalten. Durchgeführt werden vergleichende Produkttests nach vorher festgelegten Kriterien. Die Produkte werden mit Schulnoten von sehr gut bis mangelhaft bewertet. Stiftung Warentest wählt die zu testenden Produkte selbst aus und lässt sie einkaufen, sie werden nicht von den Lieferanten zur Verfügung ­gestellt.
    Wer die genauen Anforderungen des jeweiligen Lebensmitteltests kennen möchte, kann sich im entsprechenden Heft schlau machen. Wesentliche Kritikpunkte sind mangelnde Hygiene und das Vorhandensein von Schadstoffen oder Giften, Zusatzstoffen und Aromen, jede Art fehlerhafter Kennzeichnung und falsche Produktversprechen.
    Tests der Stiftung Warentest sind äußerst zuverlässig. Die Werbung der Hersteller mit den Testresultaten ist es allerdings nicht immer: Zum Beispiel führt auch die Note »gut« in die Irre, wenn 20 Konkurrenzprodukte mit »sehr gut« ausgezeichnet wurden. Inzwischen finden sich diesbezügliche Angaben auf vielen Werbeaufklebern.
    Gerade weil Stiftung Warentest als besonders zuverlässig bekannt ist, ist die Versuchung groß, mit Testsiegeln zu tricksen oder sich kurzerhand selbst eines zu verleihen. So gibt es tatsächlich gelegentlich frei erfundene Test­urteile. Auch beliebt ist es, veränderten Produkten weiterhin das Gütesiegel aufzudrucken oder das Siegel auch auf andere – nicht getestete – Produkte aus dem gleichen Hause zu übertragen. Die Stiftung Warentest geht konsequent gegen solche Missbrauchsfälle vor.
    Ã–kotest ist der Name eines Verbrauchermagazins, das auch Gütesiegel vergibt. Hersteller, die mit diesem Siegel werben möchten, müssen dafür eine Lizenzgebühr zahlen. Wer genau wissen möchte, wofür ein Ökotest-Siegel steht, muss den entsprechenden Test lesen, typische Kriterien sind das Vorhandensein von Schadstoffen oder Giften, Zusatzstoffen und Aromen. Auch fehlerhafte Kennzeichnung oder falsche Produktversprechen können die Note drücken. Der genaue Testaufbau ist je nach Produkt unterschiedlich. Das klingt unübersichtlich, sorgt aber dafür, dass Äpfel nicht mit Birnen verglichen werden. Und es ist nur logisch, dass beispielsweise Pasta anderen Testkriterien unterliegt als etwa ein Energy Drink.
    Â» DLG prämiert « steht laut der deutschen Landwirtschaftsgesellschaft e.V. für Lebensmittel mit »erhöhtem Genusswert«. »Im Zentrum dieser Tests steht die Analyse der sensorischen Qualität von Lebensmitteln (Farbe, ­Auss ehen, Konsistenz, Geruch und Geschmack). Weitere wichtige Kriterien sind Zubereitungsprüfungen, Verpackungs- und Kennzeichnungsprüfungen sowie chemische, mikrobiologische und physikalische Analysen in akkreditierten Laboratorien.« Aber: Wie Geschmack, ­Farbe, Konsistenz, Geruch und Aussehen zustande kommen, bewertet die DLG nicht. Die Präsenz von Zu satzstoffen, Laboraromen oder Transglutaminase sind kein Hinderungsgrund für eine Prämierung.
    Wie viel » bio « bietet » Bio « ?
    Bio-Lebensmittel haben ein besonders gutes Image: Sie stehen für gesunde Ernährung, für artgerechte Tierhaltung, nachhaltige Landwirtschaft, die Böden und Gewässer schont, sowie für guten Geschmack. Die Frage, ob »Bio« auch für »gut« oder nur für »teuer« steht, ist ungeklärt, etliche Studien widersprechen einander. Zwar erklärte ein Forscherteam der

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