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Die Tänzerin von Darkover - 9

Die Tänzerin von Darkover - 9

Titel: Die Tänzerin von Darkover - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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rubinrot über dem Horizont, als Garren und seine Männer die heranrückenden Angreifer sahen.
    Zu viele, es waren viel zu viele!
    Garren tätschelte seinem Hengst beruhigend den Hals – oder wollte er sich vielmehr selbst damit beruhigen?
    Mit einem Mal war die Leronis an seiner Seite. Er blickte zu der Frau auf ihrem Pony herab, die ebenso müde und mutlos wirkte wie er.»Ich – ich habe getan, was ich konnte, um ihren Vormarsch zu verlangsamen, aber ich fürchte, ich kann allein gegen so viele nichts ausrichten. Und was ihnen an Laran fehlt, machen sie durch ihre Entschlossenheit wett. Wenn nur Dom Piers hier wäre …«
    Benutze dein Laran! Ihr Blick war ein einziges Flehen. Wenn ich es nur könnte, dachte Garren.
    Ein Schrei riß ihn aus seinen Gedanken. Er sah, wie einer seiner Männer zu Boden stürzte, als sein Pferd vom Pfeil getroffen unter ihm zusammenbrach.
    Nein! Das darf ich nicht zulassen! Wenn ich doch nur etwas dagegen tun könnte. Irgend etwas!
    Eine phantastische Vorstellung formte sich in ihm. Pferdekörper bäumten sich auf, zügellos, ihrem eigenen Willen gehorchend …
    »Halt! Brrr!« Er riß seinen Hengst am Zügel herum und brachte ihn wieder mit Blickrichtung zum Feind zum Stehen.
    Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag!
    Er starrte geradeaus auf den ständig vorwärtsrückenden Feind.
    Dieses Bild verbannte er aus seinen Gedanken, stattdessen konzentrierte er sich darauf, seine eigene Vorstellung auszusenden.
    Wie er es mit der Katze getan hatte, wenn er als Kind allein und einsam war; wie er es mit dem Chervine getan hatte, wenn er wollte, daß es ihm durch den Wald folgte; wie er es unzählige Male …
    jawohl, auch mit …
    Sein Kopf hämmerte vor Konzentration; Schweiß rann ihm in die Augen, so daß alles um ihn herum verschwamm …
    »Vai dom«, meldete sich Rafas ruhige Stimme. »Mit welcher ungewöhnlichen Begabung gelingt es Ihnen, Dutzende von Pferden dazu zu bewegen, mit einem Mal kehrt zu machen und in eine andere Richtung davonzugaloppieren?«
    Garren wollte gerade etwas erwidern, auch wenn er nicht recht wußte, was er darauf antworten konnte, aber die Leronis fuhr fort:
    »Es ist faszinierend! Mit Eurer Erlaubnis, Dom Garren, würde ich sehr gerne etwas von Eurer Fähigkeit im Umgang mit Tieren lernen.
    Ich weiß nicht, ob es mir gelingen wird, aber ich würde mir größte Mühe geben. Viel Hoffnung habe ich allerdings nicht, denn ich besitze nur ganz gewöhnliches Laran.«
    Garren mußte blinzeln, bevor er den Blick der Frau erwidern konnte.
    Sie lächelte ihm zu.
    Und auch dieses Lächeln erwiderte er. Die Anspannung war aus Nacken und Schultern gewichen.

    JOAN MARIE VERBA
    Der entfesselte Sturm
    Joan Verba lebt in Minnesota, eine Gegend, die – zumindest im Winter –
    Darkover in mancherlei Hinsicht recht ähnlich ist. Soviel ich weiß, kennen die Eskimos elf verschiedene Ausdrücke für Schnee – oder sind es siebenundvierzig oder noch mehr? Wenn das in Minnesota nicht der Fall ist, liegt es jedenfalls nicht am Schneemangel.
    Joan gehört von Anfang an zu den Freunden von Darkover und hat regelmäßig zu diesen Anthologien beigetragen. Das einzig Neue, das in ihrer Kurzbiographie entnehmen kann, ist die Tatsache, daß sie gegenwärtig ein astronomisches Sachbuch über die Voyager-Mission schreibt. Weitere Details kann man in den Einleitungen zu ihren Geschichten in vier vorausgegangenen Darkover-Anthologien nachlesen.
    Ich fühlte mich wie nach einer siegreichen Schlacht. Normalerweise verliefen die Sitzungen des Comyn-Rates geruhsam; die Sitzungsperiode galt eher als soziales denn als politisches Ereignis.
    Keiner hatte mit Widerstand gegen den Vorschlag gerechnet, den Bewahrern und Arbeitern der verschiedenen Türme Sitz und Stimme im Rat zu verleihen; um so größeres Vergnügen bereitete es mir, sie mit meinem Einspruch zu überraschen. Noch mehr dürfte sie schockiert haben, daß die Alton-Domäne in diesem Punkt geteilter Meinung war: ich, der angehende Erbe der Domäne, führte die Opposition an, während mein Vater, Lord Rafael Alton, ebenso vehement den Vorschlag befürwortete. Die Debatte hatte sich festgefahren und die Abstimmung wurde vertagt, was einem Sieg für mich und einer Niederlage für meinen Vater gleichkam.
    Fast glaubte ich, die Wortwechsel in der jetzt leeren Kristallkammer nachklingen zu hören. Ich lehnte mich zurück, legte die Füße hoch und kostete den Augenblick voll aus. Dabei schweifte mein Blick müßig zur Decke.
    »Nun, bestaunst

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