Die Tätowierung
Leichenteilen aus Kille v i k in Zusammenhang bringt. Aber wo glauben die L eute dann, dass er s i ch aufhält? Er kann schlie ß lich s eit En d e Febru a r oder Anfang März bei nie m andem mehr angerufen haben«, m einte Birgitta.
Der Kom m i ssar räusperte sich und hob die Hand, zum Zeichen, dass er auch etwas sagen wollte.
»Auch wenn wir uns fast sicher sind, dass es sich bei dem Toten aus Killevik um Marcus Tosscander handelt, würde ich doch noch da m it warten, den Zeitungen seine Identität bekannt zu geben. W ir sollten in den nächst e n Tagen noch so viele Infor m a tionen wie m öglich sam m eln und erst danach m it seinem N a m en an die Öffentlichkeit gehen. Vielleicht nach d em Wochenende.«
»Es ist ein langes W o chenende. Pf ingsten. D as wäre dann erst am Dienstag. In fünf Tag e n«, sagte Hannu.
Irene stim m t e ihm zu. Fünf Tage erschienen i h r ebenfalls als zu lange. Obwohl sie verstehen konnte, dass der Kom m issar nichts überstürzen wollte. Es gab eine winzige Möglichkeit, dass es sich bei d e m Opfer nicht um Marcus handelte. Ein solcher Fehler wäre fatal. Sie m ussten einen überzeugenden Beweis auftreiben, dass es sich wirklich um ihn handelte.
»Ist je m and in seinem Büro oder in seiner Wohnung gewesen ? «, fragte sie.
»Nein. Ich dachte, dass ihr das überneh m en könntet«, sagte Andersson.
Irene verbrachte einige Stunden da m it, einen Bericht über ihren Aufenthalt auf der anderen Seite des Öresunds zu schreiben. Das war schwer, da sie die ganze Zeit darauf achten m usste, n i cht allzu v i el preiszugeben. Währenddessen kümmerten sich Jonny und Hannu um eine Geneh m igung, d a m it sie Tosscanders W ohnung und Büro betreten konnten.
Gegen Mittag war es so weit.
» W ir sehen uns zuerst das Büro an. Das liegt näher, und dann können wir zu Mittag ess e n, bevor wir nach Lunden rausfahren«, m einte Jonny.
Hannu und Irene nickten.
Die Räu m e von Toscas Design lagen im zweiten S t ock eines Hauses zwischen Koppar m ärra und d e m Kanal. Eine Gegensprechanlage sollte un e rwünschte Be s ucher fern halten, aber da sie einen Schlüssel hatten, bereitete es ihnen keine Mühe, das Haus zu betreten. Eine breite Mar m ortreppe m it kräftigen Balustraden führte in einem hellgelb gestrichenen Tr e ppenhaus nach oben. Es gab keinen Aufzug. Offenbar hatte Marcus Tosscander keine Kunden m i t Gehbeschwerden, oder diese benutzten Telefon oder Internet.
Toscas Design stand in zierlicher, dunkelblauer Schrift auf einem weißen E m ailschild.
Der m u ffige Geruch ungelüfteter, staubiger Räu m e schlug ihnen entgegen, na c hdem sie die Tür geöffnet hatten. Es w i rkte t a tsäc h lich so, als s ei f ast e i n h albes Ja h r lang nie m and m ehr in dem Büro g e wesen. Hannu knipste in dem langen, fensterlosen Korridor das Licht an.
Die Tür r ec hts f ührte in ein kleines Zim m er m it einer Glaswand zum Gang. Ursprüng l ich war dieser Raum sicher für den E m pfang oder die Telefonistin bestim m t gewesen. Tosscander hatte es in einen g e m ütlichen Warteraum für Besucher u m gestaltet. Das Fenster war groß und hatte keine Vorhänge, offenbar da m it die großartige Aussicht auf den K a nal nicht gestört würde. Fast den ganzen Fußboden bedeckte ein großes braunes Büf f el f ell. Die beiden Stahlro h r s essel wa r en halbkr e i sfö r m ig und hatten Polster aus hellbraunem Leder. Die Wand an d e r einen Sch m alseite war ganz m it Büchern und Design-Magazinen bedeckt.
An der gegenüberliegenden W a nd hing ein Aquarell in düsteren Farben, ein paar H ä user, die sich an den Fuß eines steilen Berges kauer t en. Ein Sturmwind peitschte Schnee über das Meer davor und gegen die Häuser, aber aus den kleinen Fenstern strahlte ein wa r m es Licht. Irene war von dem Bild gefesselt und trat näher heran, um die Signatur lesen zu können. Den N a m en des Künstlers entzifferte sie als Lars L erin. Das sagte i h r nic h ts.
Die Tür gegenüber führte auf eine T oilette. Es stank aus dem Ablauf, das W asser war schon längst verdunstet. Die Tür daneben ging in eine kleine K üche. Irene zuckte zusam m en. Die Küche war eine kleinere Ausgabe von Tom Tanakas Küche in Kopenhagen. Alles war vorhanden: der Fußboden aus Kirschbau m holz, die schwarz und weiß gestrichenen Schränke und Arbeitsflächen sowie die Küchengeräte aus ro s t freiem Stahl. Die Aussic h t aus der Küche war nicht so ansprec h end wie die aus dem
Weitere Kostenlose Bücher