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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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Busse …«
    »Du weißt doch, dass Feiertag ist. Frauen und Pünktlich k eit!«
    Mann, ist der sauer, dachte Irene. Natürlich war er verstim m t, dass er einen Tag früher als geplant von Stockholm hatte nach Hause fahren m üssen. Klar, dass sie das auszubaden hatte. Gewiss, sie war zu spät gekommen, aber sie hatte dafür um Ent s chuldigung gebeten. W enn sie doch nur hätte allein fahren dürfen!
    » W ir sind sicher spätestens um acht dort. Genau richtig für ein spätes Abendessen und ein großes Bier«, sagte sie rasch.
    » W enn du m einst.«
    Das war die ganze Unterhaltung, während sie die Küste von Halland entlangfuhren. Da Irene Jonnys Fahrstil kannte, hatte sie darauf bestanden, das Steuer des Dienstwagens zu überneh m en. Jonny döste die m eiste Zeit. Er wurde jed o ch wieder m unter, als sie in Helsingborg an Bord einer HH-Ferry fuhr, und war der Erste in der Schlange der Cafeteria. Ein großes Bier in einem beschlagenen Glas und ein Brot m it deftiger Leberpastete und Pic k les ließen ihn erheblich auftauen. Irene nahm einen Kaffee und ein Brot m it einem Berg Krabben. Für die Brotscheibe zuunterst reichte ihr Appetit dann nicht m ehr.
    Nach zwanzig M i nuten saßen s i e wieder im Auto. E s war Zeit, an Land zu fahren. Irene steuerte m it de m selben mul m igen Ge f ühl in d er M a gengrube die wacklige Ra m pe herunter wie das erste Mal.
    Da sie d i e Strecke jetzt kannte, fand sie den Weg zur Autobahn nach Kopenhagen ohne Mühe.
    »Könntest du m i r noch m al erzählen, was du über Isabell Lind weißt? E i ne Auffrischung k ann ver m utlich n i cht schaden«, sagte Jonny.
    Irene referierte noch ein m al alles.
    »Über den eigentlichen Mord weiß ich noch nicht so viel. Darüber erfahren wir m o rgen Näheres. Aber Metz sagte, dass der Mord die Handsc h rift unseres Täters trä g t, obwohl sie nicht zerstückelt worden ist. D as klingt m erkwürdig«, m einte I r e ne.
    Jonny nickte. Rasch wechselte er das The m a.
    » W ie ist das Hotel?«
    »Sehr gut. Ich habe über Inter n et ge b ucht. Es i s t dassel b e Hotel, in dem ich schon vor ein paar Tagen ge w ohnt habe. Das Frühstück ist bo m big.«
    »Gibt es in der Nähe ein paar nette L okale ? «
    »Da s komm t darau f a n , wa s d u unt e r nette n Lokale n verstehst . Da s Hote l li e g t z entral . D u k a nns t e s di r a ussuchen.«
    Jonny nickte. Irene be m erkte, dass er seiner U m gebung größere Auf m erks a m keit sch e nkte, je näher sie Kopenhagen ka m e n.
    Sie beka m e n beide ihr Einzelzimmer zugewiesen. Irene ließ sich i h re Fre u de n i cht an m erken, dass die Zim m er nicht auf de m selben Stockwerk lagen. Sie nahm das in der zweiten E t age und Jonny das in der dritten. Das würde ihr eine größere Bewegungsfreiheit bescheren. Sie hatte den Verdacht, dass Jonny in ähnlichen Bahnen dachte, aber aus ganz anderen Gründen.
    Sie einigten sich darauf, sich in einer Viertelstunde an der Rezeption zu treffen. Ob w ohl Irene nach dem Berg Krabben auf der Fähre nicht besonders hungrig war, m erkte sie, dass es h ö chste Zeit zum Abend e ssen war. Sonst würde es n o ch zu spät, und sie würde n i cht schlafen können.
    Das Z i m m e r war ebenso schön und sauber wie beim vorigen Mal. Sie m achte s ich kurz frisch und zog den Lippenstift nach. Nicht wegen Jonny, sagte sie zu ihrem Spiegelbild, sondern für ihr eigenes Wohlbefinden.
    Als sei er in der g roßen W elt zu H a use, l o tste sie Jon n y über den breiten H. C. Andersens Boulevard. Das Vesuvius of Copenhagen wirkte unge m ein ei nladend. Wä r m e und Zigarettenrauch schlugen ihnen entgegen, als sie durch di e Glastüren trat e n. Sie beka m en einen kleinen Tisch am F e nster.
    »Verdam m t. Die Karte ist in ei n er Fre m dsprache«, mu r m elte Jonny.
    » W ieso. Da steht doch alles auf Italienisch, Englisch und Dänisch«, erwiderte Irene.
    »Das ist genau, was ich m eine.«
    Er bestellte eine Calzone, »da weiß m an, was m a n bekom m t «. Irene nahm Passera m i ra m are, bei dem es sich um Scholle m it Mus c heln in W e ißweinsau c e handelte. Jonny brauchte zwei große Bier, um seine Pizza hinunterzuspülen, und Irene begnügte sich m it einer kleinen F l asche Carlsberg Hof. Schließlich war m org e n auch noch ein Tag.
     
     
    Als sie ins Hotel zur üc kka m en, war in d e r Hotelb a r die Hölle los. Eine große Gruppe Schweden stand an der Theke und lär m te. An der W and hing ein Schild, auf dem einem ein »Jellyshot Evening« versprochen

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