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Die Templerverschwoerung

Die Templerverschwoerung

Titel: Die Templerverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Easterman
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sich glücklich schätzen, dass dieses Ding ausgerechnet passiert, während Sie Dienst haben. Nun wird es für uns alle Gott weiß wie lange keinen Urlaub geben. Ich glaube nicht mehr an Gott, seit ich meinen Abschluss am Queen’s College gemacht habe. Aber wenn ich jemals schwankte, dannmüsste mich so etwas glatt auf den Pfad der Tugend zurückführen.«
    »Wissen wir, wer sie sind?« Conor fühlte sich schlecht. Er war auf eine Hochzeit eingestimmt, und nun stand er hier in einem Leichenhaus. Wie gern wäre er jetzt verheiratet gewesen. Er hätte nach Hause laufen können, wo ihn jemand in den Arm nehmen, ihn küssen und ihm Worte des Trostes ins Ohr flüstern würde. Aber da gab es niemanden.
    »Keine Ahnung«, antwortete der Doktor. »Außer, dass es fünf Afrikaner und drei Europäer, Amerikaner oder sonst was sind. Es ist schon einer losgegangen, um den Mann zu holen, der die Kirche verwaltet – für einen Christian Trust oder so ähnlich. Das ist das Einzige, was ich weiß. Von den Anglikanern oder den Colleges wird die Kirche nicht als Kultstätte benutzt. Meist ist sie eine Art Museum, wo Ausstellungen stattfinden.«
    »Warum ist dann von einer Ausstellung nichts zu sehen? Und was hatten diese bedauernswerten Menschen hier mitten im Nichts überhaupt zu suchen?«
    Eine Polizistin in Uniform, die mit abgewandtem Gesicht seitlich von ihm stand, fiel ihm auf. Er rief sie herbei. Sie war ganz grau im Gesicht und gab sich alle Mühe, Tränen oder Schlimmeres zurückzuhalten.
    »Ihr Name?«, fragte er.
    Sie antwortete nicht gleich.
    »Baker, Sir. Von der Verkehrspolizei. Vielleicht erinnern Sie sich …«
    Er nickte.
    »Natürlich. Klar. Haben Sie auch einen Vornamen?«
    »Joanna, Sir.« Sie schaute ihn jetzt unverwandt an.
    »Lassen wir den offiziellen Kram beiseite, Joanna. Wir müssen das hier alle zusammen durchstehen. Da ist es keineSchande, wenn sich jemand übergibt, ohnmächtig wird oder mal schnell an die frische Luft muss.«
    »Ja, Sir. Danke, Sir. Was kann ich tun?«
    »Suchen Sie uns bitte in der Nähe ein paar Räume, von denen aus wir unsere Ermittlungen führen können.«
    »Ja, Sir. Ich glaube, zu der Kirche gehört noch ein Gebäude. Es ist ein länglicher Bau, wahrscheinlich die Büros der Leute, die hier arbeiten.«
    »Klingt perfekt. Laufen Sie hinüber und schauen Sie, ob Sie einen Schlüssel bekommen. Fragen Sie am besten den Mann, den man gleich herbringen wird.«
    Sie lief davon, überglücklich, diesem schrecklichen Ort zu entrinnen. Der Alptraum, den sie bereits hinter sich hatte, würde auch sie noch monatelang verfolgen.
    Conor umrundete gemessenen Schrittes den Raum. Während er die Köpfe musterte, wanderte sein Blick immer wieder nach oben zu den Gegenstücken aus Stein. Als er den Altar erreichte, entdeckte er den Zettel mit der kurzen Notiz darauf. Ein Mann von der Spurensicherung kam.
    »Der ist bereits nach Fingerabdrücken untersucht, Sir. Sie können ihn erst einmal haben, wenn Sie ihn brauchen. Keiner von uns weiß, welche Sprache das ist. Vermutlich eine afrikanische, Sir.«
    Conor nahm den Zettel vorsichtig auf und ließ ihn in ein Plastiktütchen gleiten, das er in die Jackentasche steckte. Jemand an der Universität würde schon wissen, welche Sprache das war. Da fiel ihm ein, dass das Semester gerade geendet und das erste Ferienwochenende begonnen hatte.
    Der Arzt streifte sich ein Paar dünne Gummihandschuhe über, und ein Mann von der Spurensicherung hielt auch Conor ein Paar hin. Jeder machte sich an seine Arbeit, Mc-Keown an einem Ende des Tisches, Conor am anderen. Erdurchsuchte die Hosen und Jackentaschen der Männer und die Handtaschen der Frauen. Soweit er Personalpapiere fand, legte er sie vor der betreffenden Person auf den Tisch. Führerscheine und Ausweise der Universitätsbibliothek halfen ihm, die Namen festzustellen. Einer war Professor von etwas, das sich Fachbereich für Äthiopische Studien nannte. Der Kopf mit dem viel älteren Gesicht als das der anderen musste ihm gehören. Für die Aktentaschen interessierte sich Conor zunächst nicht. Etwas an den Köpfen störte ihn. Wer dies getan hatte, hatte sie den Opfern nicht abgeschlagen. Zwar musste er noch den Autopsiebericht abwarten, aber er war sich ziemlich sicher, dass der Killer seine Opfer zunächst erschossen und dann vorsichtig, ohne Blut zu vergießen, mit einer sehr scharfen Klinge enthauptet hatte.

7. KAPITEL
    Alle Toten hatten die Einladung zu einer Party bei sich, die an diesem Abend im

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