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Die Templerverschwoerung

Die Templerverschwoerung

Titel: Die Templerverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Easterman
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und küsste ihn auf den Mund. Ihre Zunge berührte nur ganz leicht seine Lippen, bevor sie sie zurückzog.
    »Zeit, schlafen zu gehen«, sagte sie. Die Band spielte weiter, jetzt das portugiesische Liebesthema aus dem Film Tatsächlich … Liebe mit den schluchzenden Geigen. Ein Mann, der ganz allein an einem Tischchen saß, prostete ihnen lächelnd zu.
    Vor ihrer Zimmertür küsste sie ihn noch einmal.
    »Kommen Sie nicht mit herein«, sagte sie. »Das würde den schönen Abend verderben. Ich habe mich sehr wohl gefühlt. Danke.«
    »Das müssen wir öfter tun«, sagte er.
    »Ja, das müssen wir.«
    In einem kleinen Raum der US-Botschaft an der Entoto Avenue leuchteten zwei Reihen Lämpchen bald stärker, bald schwächer und bezeichneten die Phasen der elektronischen Sicherheitschecks, die hier abliefen. Nur Minuten zuvor hatte man ihn sorgfältig nach Wanzen und ähnlichen Eindringlingen abgesucht. Er war nun vor Abhör-Aktionen jeglicher Art geschützt. In einer Ecke stand ein Microscan MS 300 Counter Surveillance Receiver, der jeden Versuch einer Funküberwachung sofort registrierte.
    Greg Oliver und Daniel Ferry saßen an zwei nebeneinander aufgestellten Tischen. Sie nahmen an einer Telefonkonferenz über Skype teil, für die sie die in ihre iMacs eingebauten Webcams benutzten. Auf beider Monitor war dasselbe ernstdreinblickende Gesicht zu sehen. Es gehörte dem Mann in Schwarz, der die Zusammenkunft in Syrien geleitet hatte. Er sprach mit tiefer, kontrollierter Stimme und starkem portugiesischem Akzent. Beide hingen ihm förmlich an den Lippen, zumindest schien es so. Wie im Gebet hielten sie die Köpfe gesenkt. Der Mann auf dem Bildschirm hatte weißes Haar und einen strengen Gesichtsausdruck. Ein Foto hinter ihm deutete an, dass er sich in New York befand. Auch er hielt den Kopf gesenkt, vielleicht nicht so tief wie die beiden. Seine Stimme kam klar durch den Äther.
    »Herr Jesus, wir haben uns hier versammelt, um Deinen Willen zu erfüllen. Höre unser Gebet. Alles, was wir tun, tun wir in Deinem Namen. Halleluja. Wir legen unser Leben und unsere Seelen in Deine Hand, wir wissen um Dein Versprechen der Erlösung durch Dein Blut, das Du für uns Sünder vergossen hast. Du bist der Gott der Ewigkeit, der Herr über die Zeiten. Du wirst nicht alt. Du kennst Anfang und Ende. Herr Jesus, Du hast Dich das Alpha und Omega, den Anfang und das Ende genannt. Daher erkenne ich an, dass meine Zeit in Deiner Hand liegt. Welche Sünden wir auch begehen mögen, wir beten, dass Du sie auf Dich nimmst im Geiste der Vergebung. O Herr der Heerscharen, wir flehen Dich an, Deine Heilige Stadt Jerusalem wiederzuerrichten. Deinen Heiligen Tempel wieder zu erbauen. Ihn zu Deinen Füßen auf der Erde wiederzuerschaffen und die Menschheit mit Deiner Anwesenheit zu beehren. Wir bitten Dich darum im Namen Deines Sohnes Jesus, der alles auf sich genommen und uns die Erlösung gebracht hat. Er möge auf die Erde wiederkehren, wenn sein Tempel errichtet ist und Deine Bundeslade bereitsteht, ihn aufzunehmen. Wir bitten Dich darum im Namen seiner Mutter, der Jungfrau Maria, der Muttergottes in Ewigkeit. Amen.«
    Die Stimme verstummte. Für einen Moment schwankte der Empfang und brach dann ganz zusammen. Nach einem Knacken und Rauschen war er wiederhergestellt. Nun nahm Greg das Wort. Für kurze Zeit waren seine Gedanken bei Gott gewesen, dann musste er daran denken, was er in Cambridge gesehen und getan hatte. Um sich wieder aufzubauen, hatte er an seine Kinder gedacht. Er glaubte fest daran, dass er all das für sie tat, selbst das Blutvergießen, das er als Soldat Christi verübt hatte. Jetzt riss er sich zusammen und schilderte die Begegnung, die er und Daniel mit dem Engländer und der Äthiopierin gehabt hatten.
    »Glauben Sie, die wissen, wo das Buch ist?«, fragte der Ältere.
    »Nein, das glaube ich nicht. Sie waren nicht sehr kooperativ. Wir wissen, dass sie hinter dem Mönch her sind.«
    »Asmerom?«
    »Ja, Sir. Sie wissen nicht genau, wo er herkommt, aber sie kennen den Namen des Ortes Washa Meskel.«
    »Dann kann es doch nur eine Frage der Zeit sein, dass sie diesen Ort finden.«
    »Schwer zu sagen, Sir.«
    »Aber der Polizist vermutet, wer wir sind, und glaubt, dass wir das Buch haben.«
    »Dieses Paar wird das Kloster niemals finden«, erklärte Greg bestimmt. »Das Matshafa enthält zu wenig Informationen, um dorthin zu gelangen. Diese sind nur wertvoll zusammen mit den Fakten, über die wir bereits verfügen.«
    »Wenn sie

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