Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Titel: Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Priest
Vom Netzwerk:
Transmitter. Die Lage im Universum ist kritisch. Wenn die Kolonien ein Aufstand machen, und auch nur einen Teil der Treiber auf ihrer Seite steht, sieht es für uns sehr übel aus. Die Erde muß stark und beherrschend bleiben. Ein Bürgerkrieg, bei dem Terra Schaden nimmt, wäre das Ende für das Konzil, für das Reich.
    Aber wenn wir auf jeder Kolonie ein Transmittertor haben, können wir jederzeit Truppen und Nachschub hinüberschaffen. Der Friede wäre gerettet, es gäbe kein Blutvergießen, alles bliebe, wie es sein sollte.« Er sah Mandorla eindringlich an. »Ich finde, das ist ein hohes Ziel. Im Krieg würden Millionen und Milliarden von Menschen umkommen. Alles würde zerfallen. Es würde jahrhundertelanger Bürgerkrieg herrschen, wie im alten Rom. Aber wenn wir unseren Transmitter aufstellen, kommen auf jeder Welt vielleicht einige Dutzend Menschen ums Leben. Um den Frieden zu retten, ist es mir das wert. Was meinen Sie?«
    Es war das erste Mal, daß sie in einer wichtigen Sache um ihre Meinung gefragt wurde, und sie nickte. »Es ist vernünftig. Ich werde dafür sorgen, daß nichts an die Öffentlichkeit dringt.«
    »Ja«, sagte Valdec. »Ich werde den Versuch um einen Tag vorverlegen, um eventuelle Spätfolgen nicht durchdringen zu lassen. Alles muß geheim bleiben, was auf irgendwelche schädlichen Folgen des Transmitters hindeutet. Sorgen Sie bitte dafür, Mandorla.«
    Er lächelte. »Wie geht es unserer Versuchsperson?«
    »Gut«, sagte Mandorla. »Die Ärzte sagten, sie hätte nach dem Versuch keinerlei physische Veränderungen gezeigt, die unnatürlich gewesen wären. Allerdings sei sie danach ziemlich nervös und empfindlich gewesen, aber das würde sich nach ein paar Stunden Schlaf ändern.«
    »Lithe darf nichts geschehen. Sie ist unser Symbol, wie ich Ihnen schon erklärt habe. Reden Sie auch mit David terGorden.«
    Mandorla nickte. »Das hatte ich ohnehin vorgehabt. Allerdings nicht in der nächsten Zeit. Vielleicht erfahren wir noch einiges über unsere. Abhörvorrichtung.«
    Als sie gehen wollte, rief Valdec sie noch einmal zurück. »Mir fällt gerade noch etwas ein. Alle folgenden Vorversuche werden abgesagt. Der nächste Versuch findet erst bei der Schauvorführung statt; bis dahin sollte das Gerät in einwandfreiem Zustand bleiben und strengstens bewacht werden. Ich möchte nichts riskieren.«
     
    *
     
    »Es sind nur noch knapp achtundvierzig Stunden bis zum Versuch, und uns ist noch nichts eingefallen!« stellte David erbittert fest. In Wirklichkeit hatten sie in den letzten zwei Tagen sehr viel über die ›Zettelkommunikation‹ geplant. Und sie waren sich über die einzige, wenngleich sehr schwierige Lösung klar.
    »Das Schlimmste ist das Essen hier«, sagte Rollo. »Diese ekligen, geschmacklosen Vitaminkombinationen!«
    In diesem Moment öffnete sich mit einem hydraulischen Zischen die Tür der Zelle. David drehte sich um und blickte nach draußen, wo vier Graue in Kampfanzügen warteten.
    »Der Gefangene Nummer 4816, David terGorden.«
    »Was wollt ihr von ihm?« rief Greeny.
    »Die Queen Mandorla hat ihn zu sich befohlen. Na los, kommen Sie schon!« David verließ wortlos die Zelle. Zwei der Wächter eskortierten ihn durch den langen Gang aus Stahl mit den vielen kleinen blauen Lampen in den Fahrstuhl.
    Es ging lange aufwärts, bis sie den Fahrstuhl in einem anderen Geschoß wieder verließen und durch einen kurzen grauen Gang mit einem grünen Teppich am Boden gingen. Sie kamen in ein kleines Büro am Ende des Flurs. Es hatte mehrere Fenster, durch die man auf einen kleinen Park hinabsehen konnte. Es war Morgen. Im Osten zog farbenprächtig die Sonne über den Horizont herauf.
    An einem schmalen Tisch saß die Queen Mandorla. David kannte sie bereits, hatte sie ihn doch schon einmal in ihre Gewalt gebracht. Sie winkte die Wachen beiseite, und die Männer verließen sofort den Raum. Klickend schloß sich die Tür.
    Sie musterte David eine Weile, dann deutete sie auf einen metallenen Sessel vor ihrem Tisch. »Setz dich.«
    David gehorchte. »Worüber wollen wir reden?« fragte er. Er blickte an ihr vorbei durch das Fenster hinter ihr. »Schönes Wetter heute.«
    »Du solltest dich lieber wie ein Manag, der Inhaber eines großen Konzerns, benehmen, statt den Zyniker zu spielen«, ermahnte ihn Mandorla sanft. »Wir könnten dich auf unserer Seite brauchen. Verstehst du das nicht?«
    »Ich soll eine Marionette Valdecs sein«, sagte David. »Deshalb hat er meinen Vater umbringen lassen.

Weitere Kostenlose Bücher