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Die Terranauten 064 - Planetensterben

Die Terranauten 064 - Planetensterben

Titel: Die Terranauten 064 - Planetensterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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wie es auf der anderen Seite aussah. Doch die Neugierde wurde von leichter Furcht begleitet. Sie ahnte, daß sie das Ende der Ebene erst mit ihrem inneren Modell erarbeiten mußten.
    Das konnte warten.
    Quendolain strebte zum Chaos am Himmel. Vor der Beinahekatastrophe im Weltraum II war Oxyd von einem undurchdringbaren Energiefeld umgeben gewesen, das den Planetoiden gegen beide Welträume abschirmte. Nur Cantos, der Außerirdische, hatte es vermocht, das Feld zu durchdringen und die Veränderten zu besuchen.
    Und dann hatte er von Rorqual aus abermals Verbindung mit ihnen aufgenommen.
    Es erschien ihr, als wären seitdem Ewigkeiten verstrichen.
    So ähnlich war es auch!
    Queen Quendolain steuerte das vereinte PSI-Potential direkt in das Chaos hinein. Nur so konnte sie herausfinden, ob das Feld noch existierte.
    Es hatte sie Gefangene von Oxyd werden lassen. Waren sie das noch immer?
    Waren sie nach wie vor Verbannte?
     
    *
     
    Die Barriere erschien unüberwindbar. Sie war stabiler als eine Mauer aus Protop. Es war unangenehm, mit ihr in Berührung zu kommen, denn es schwächte den Zusammenschluß der geistigen Potentiale.
    Doch sie mußten hindurch. Sie brauchten wenigstens einen Eindruck dessen, was sich draußen befand.
    Wie konnten sie in Frieden auf Oxyd leben, während sie auf die nächste Katastrophe zusteuerten?
    Quendolain ließ das chaotische Durcheinander auf sich einwirken. Farbige Wirbel zogen an ihr vorbei, seltsame Muster trieben ihr wildes Spiel. Es kreischte und raunte ringsum, denn das Chaos war nicht nur optisch, sondern auch auditiv.
    Ja, Quendolain ließ es auf sich und die Geister einwirken, deren Potential sie steuerte.
    Sie versuchte nicht einmal zu analysieren.
    Das hatte seinen gewichtigen Grund: Quendolain wollte abwarten, bis sie vom Chaos integriert und nicht mehr abgestoßen wurden. Es nutzte nichts, wenn sie zu ihren Höhlen zurückkehrten, um von dort vielleicht einen neuen Versuch zu starten – der ebenso fehlschlug.
    Jetzt und hier mußte es die erste Entscheidung geben. Sie war lebenswichtig.
    Sie bekämpfte die aufkeimende Panik. Es war schlimmer als vorher, bevor ihr die kahle Ebene und die Berge bewußt wurden, denn zu diesem Zeitpunkt hatte sie es hinnehmen können. Es gab keine Alternative. Jetzt war das völlig anders. Die Vorzeichen hatten sich radikal geändert.
    Die aufkeimende Angst war das Motiv für die Flucht in die trügerische Sicherheit und Geborgenheit der Höhlen, die ihre neue Heimat geworden waren.
    Das Motiv für kindliche Entrücktheit und grenzenloses Vertrauen in eine ungefährliche Umgebung.
    Es war nicht nur Quendolain, die mit einer solchen Angst zu kämpfen hatte. Der Zusammenschluß der PSI-Potentiale spürte es ebenfalls, und es lag an der Logenmeisterin, dieses unglaublich hohe Potential des Zusammenschlusses von immerhin vierzig Geistern zusammenzuhalten und in vernünftigere Bahnen zu lenken.
    Der Kampf wurde leichter, als feststand, daß dieses Chaos ringsherum letztlich ungefährlich blieb.
    Sie waren integriert – wie vor ihrer Materialisierung auf der weiten Ebene.
    Das Potential drängte. Quendolain nahm die chaotischen Eindrücke in sich auf und wehrte sich gegen die PSI-Einflüsse. Das gelang relativ gut, wenn sie ihre Gegenwehr nicht auch auf andere Wahrnehmungen ausdehnte.
    Dann »starrte« sie direkt in einen entstehenden Wirbel. Er erinnerte sie an den mächtigen Sog eines Wassers, in das jemand jede Menge Farbe geschüttet hatte. Die Farbe quirlte. Der Sog wirkte wie ein Auge, das sie mit magischer Gewalt anzog.
    Quendolain gab sich dem Eindruck bereitwillig hin. Das PSI-Potential wurde hingezogen. Der Wirbel blieb beständig. Er verschwand nicht wie vorher die anderen. Quendolains ungeteiltes Interesse hatte das bewirkt.
    Und es war ganz in Quendolains Sinn.
    Denn sie erkannte darin ihre winzige Chance.
    Das Chaos zwang sie vollends in seinen Bann.
    Der Sog nahm Quendolain und die Superloge auf. Zuerst drehte sich die farbige Spirale nur langsam. Farbmuster huschten an ihnen vorbei. Die Drehbewegung beschleunigte sich. Quendolain schwindelte es. Sie mußte sich mühsam beherrschen.
    Eine Höllenfahrt begann. Quendolain und die Superloge wurden mit aller Macht in den Spiraltrichter gesaugt. Da waren das Gefühl, in einen bodenlosen Abgrund zu fallen, und die plötzliche Angst, ganz von den Körpern auf dem Felsplateau getrennt zu werden, und zwar unwiderruflich, um vielleicht am Ende des Trichters zu sterben.
    Nein! hämmerte

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