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Die Terranauten 098 - Duell der Träume

Die Terranauten 098 - Duell der Träume

Titel: Die Terranauten 098 - Duell der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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seine Umgebung betrachtete. Hügelland, schwarz wie der Staub auf der dunklen Seite des Mondes. Hier und dort Geröll; köpf große Steine, weiß und gelb gemasert. Kein Baum, keine Pflanzen, kein Gras. Nur Ödnis, die bis zum Horizont reichte, wo das Schwarz des Bodens mit dem kränklichen Violett des wolkenlosen Himmels verschmolz.
    Eine weiße Sonne stand am Firmament.
    Klein und kraftlos. Und ihre Strahlung kämpfte vergeblich gegen die Kälte des schneidenden Windes an, der über das Hügelland pfiff und Staubfahnen vor sich hertrieb.
    Bis auf das Pfeifen der Böen war alles still.
    David fröstelte.
    Er wußte nicht, wie er auf diese fremde, gespenstische Welt gelangt war. Dann erinnerte er sich an die Parakletische Madonna und an die Worte des Fremden, der zweifellos der verstorbene Lordkaiser gewesen war.
    Konnte es sein, daß es sich bei ihm um ein Trugbild gehandelt hatte?
    Konnte es sein, daß die Madonna auf diese ungewöhnliche Weise versuchte, mit ihm Kontakt aufzunehmen?
    Es war möglich.
    Und mehr noch: Es war die einzige Erklärung, die ihn ein wenig hoffen ließ.
    Der Treiber konzentrierte sich auf seine telepathischen Kräfte und lauschte in den psionischen Äther.
    Nichts.
    Kein Hinweis, daß sich irgendwo in der Nähe denkende Wesen aufhielten.
    Eine Bö pfiff ihm ins Gesicht und bauschte den Mantel, den er trug. David runzelte die Stirn und nahm seine Kleidung genauer in Augenschein. Ein beiger Mantel, ein gleichfarbenes, dünnes Hemd, eine grobe Wollhose und kniehohe Stiefel.
    Bedächtig bewegte er den Kopf.
    Was irritierte ihn so? Hatte er diese Kleidung nicht schon immer getragen?
    Lavily …
    Der Name tauchte aus den Tiefen seines Unterbewußtseins auf, und obwohl der Treiber sicher war, daß er eine bestimmte, vielleicht sogar existentielle Bedeutung für ihn besaß, brachte all sein Grübeln kein Ergebnis.
    Das Gefühl, etwas vergessen zu haben, war quälend.
    Unsinn! rief sich terGorden zur Ordnung. Mach dich nicht selbst verrückt.
    Einem inneren Drang folgend erklomm er dann den nächsten Hügelkamm und sah sich langsam nach allen Seiten um. Überall schwarze Einöde und Einsamkeit.
    Ein bedrückender Ort.
    Plötzlich stutzte er.
    Weit vor ihm, ein Schemen in dem matten Licht der weißen Sonne, bewegte sich eine winzige Gestalt.
    Wieder setzte David seine PSI-Fähigkeiten ein. Wieder ohne Ergebnis.
    Ein Roboter?
    Er begann zu laufen. Die Böschung hinab, durch die geröllbedeckte Niederung, den Hang hinauf, über den Kamm des nächsten Hügels, dann wieder die Böschung hinab.
    Schweiß trat ihm auf die Stirn und perlte von dem Konnex-Kristall in seine Augen. Trotz der Kälte wurde ihm warm. Er atmete schwer, ignorierte die Seitenstiche und hastete weiter.
    Jedesmal, wenn er kurz auf einer Hügelkuppe verharrte, konnte er die Gestalt deutlicher erkennen.
    Mitten im Schritt stockte er.
    Ein Kind, dachte er erstaunt.
    Es war ein Mädchen, nicht älter als zwölf. Zart wie eine Elfe, mit weißer Haut und schwarzem, feinem Haar und nur mit einem dünnen Leibchen bekleidet. Es saß zusammengekauert auf einem Hügel und starrte blicklos vor sich hin.
    Langsam näherte er sich dem Mädchen.
    Als er vor ihm stand, hob es den Kopf und sah ihm in die Augen.
    »Wer bist du?« fragte terGorden heiser. »Woher kommst du?«
    Das Mädchen zitterte.
    »Mir ist kalt«, murmelte es. »Mir ist so schrecklich kalt. Die Karawane hat mich ausgesetzt. Auf jeder Reise wird ein Kind ausgesetzt, um den Gott der Ödnis zu besänftigen. Mir ist so kalt …«
    David zog den Mantel aus und legte ihn dem Mädchen um die mageren Schultern. Erst jetzt bemerkte er die Schatten um ihre Augen und die Flecken auf ihrer Haut, und er wußte mit plötzlicher, schrecklicher Klarheit, daß das Mädchen bald sterben würde.
    »Gibt es irgendwo eine Stadt?« preßte er hervor. »Gibt es irgendwo Menschen?«
    Das Mädchen hob einen der dünnen Arme und deutete in jene Richtung, wo die trübe Sonne am violetten Himmel stand.
    »Zehn Stunden«, sagte es leise, mit kaum hörbarer Stimme. »Die Oase. Die Madonna-Oase …«
    David fuhr zusammen. Seine Gedanken wirbelten. Der immer eisiger werdende Wind fauchte unter sein Hemd und ließ ihn frieren.
    »Die Madonna? Die Parakletische Madonna?«
    Das Mädchen sagte nichts. Es zog den Mantel enger um seinen mageren Leib und sah über die Hügel, die jetzt an die Wellen eines trostlosen, giftigen Meeres erinnerten.
    »Komm«, sagte David rauh. »Ich werde dich mitnehmen. Ich werde dich

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