Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster
Calhari der anderen Welt eintreffen würde.
Frage mich nicht wie, Sayrin, denn auch ich weiß keine Antwort darauf. Der Kristall ist alt. Milliarden Jahre alt. Er ist die Schlacke eines Universums, das vor unserem Universum existiert hat.«
Im Traum küßte Sayrin ihn wieder, und ihre Brustwarzen wurden hart und ihr Schoß feucht. Sie fühlte, wie sein Glied heiß und fest wurde und sich an ihre nackten Schenkel preßte.
»Mit dem Kristall, Sayrin«, erzählte der Mann, »habe ich das Tor geschaffen und bin in diese andere Welt übergewechselt. Und von den grauen Menschen gefangengenommen worden.
Jetzt liege ich in einem Raum mit unsichtbaren Wänden, so wie du, Sayrin, und man zwingt mich zum Schlafen.
Aber ich muß erwachen. Selbst im Schlaf spüre ich, daß mein anderes Ich hier ist. Und ich habe dich gespürt. Die grauen Menschen besitzen schlaue Maschinen. Maschinen, die mich beobachten, doch sie sind nicht schlau genug.
Ich habe die Maschinen überlistet, Sayrin«, flüsterte der Mann ihr im Traum zu, während sie ihre Schenkel öffnete und ihn in sich aufnahm. »Ich habe die Maschinen überlistet, um mit dir zu sprechen.
Du kannst mich hören.
Du kannst mich spüren.
Es gibt eine Macht, Sayrin, die man PSI nennt. Über diese Macht verfüge ich noch immer – trotz der Medikamente in mir, trotz der argwöhnischen Automaten, die mich nicht aus den Augen lassen.
Auch du besitzt diese Macht, Sayrin. Sie schläft zwar, doch sie ist da …«
Der Mann schwieg, und im Traum liebte er sie, mit schnellen, festen Stößen, in denen Zärtlichkeit lag.
Sayrin dachte an ihren Urahnen, den ersten Devries, nach dem ihr Heimattal benannt worden war, und daran, daß man ihn den Steuermann, den Treiber des Bootes genannt hatte.
»Treiber«, bestätigte der Mann. »Deine PSI-Fähigkeiten sind latent vorhanden. Ich kann sie wecken. Ich muß sie wecken. Denn die Maschinen beobachten mich. Selbst mein Gespräch mit dir … Es ist gefährlich.
Die schlauen Maschinen dürfen nichts davon bemerken.«
Stille trat ein. Traumstille. Sie liebten sich, und sie seufzten, und ihr Atem ging heftiger, bis Sayrin und der Mann gleichzeitig Erfüllung fanden.
»Ich werde deine PSI-Fähigkeiten jetzt wecken, Sayrin«, murmelte der Mann. »Jetzt. Und du wirst mein anderes Ich herbeirufen. Telepathisch. Mit der Kraft deines Geistes.
Mein anderes Ich wird kommen, denn es ist versklavt und an das Gehorchen gewöhnt. Wenn es kommt, wirst du deinen Kerker verlassen und auch mich befreien.
Dann werden wir fliehen.
Wir werden nach Calhari zurückkehren – nach dem Calhari ohne Mond und ohne Graue, und nichts wird uns daran hindern können.
Wirst du das für mich tun, Sayrin?«
Sayrin schlief und träumte. Sie hielt den Mann in ihren Armen und murmelte: »Ich werde dir helfen. Fremder.«
Der Fremde lachte leise.
»Ich heiße David, Sayrin«, sagte er. »David terGorden.«
»Ich helfe dir, David«, versprach Sayrin.
»Gut. Bist du bereit?«
Sayrin zögerte. Wieder empfand sie Angst. Angst vor dem, was er mit ihr tun würde. Doch sie überwand die Angst. Sie war eine Calhare, eine Frau aus dem Devries-Tal, und ihr Urahne war der Steuermann des Bootes gewesen. Sie war jung und mutig. Sie wollte heim. Sie haßte die grauen Menschen, und sie haßte den Mond und sie haßte es, gefangen zu sein.
»Ich bin bereit.«
Der Mann verschwand aus ihrem Traum.
Sayrin seufzte, und in ihr Seufzen schnitt ein Messer. Kein normales Messer. Keines aus dem harten Knochen eines Huftieres. Es war ein Messer aus Nichts. Ein Messer aus Gedanken, aus psychischer Kraft.
Er schnitt in ihr Bewußtsein.
Es bohrte sich tief hinein und es schmerzte. Mit einem Schrei wachte Sayrin auf, doch der Schmerz in ihrem Kopf verschwand nicht, sondern wurde noch stärker.
Sie wand sich auf dem roten Boden, und draußen graute der Morgen, vierzehn Stunden lang fahles Dämmerlicht, und die öde Ebene lächelte mit ihrem runzligen Staubgesicht zu ihr hinauf.
Der Schmerz wich.
Sayrin hörte Stimmen in ihrem Kopf. Undeutliches Gemurmel. Wie Gewisper in einem leeren Holzfaß. Sie hörte Stimmen und ihr Geist war leicht und frei, und sie konnte sogar durch die undurchsichtige Wand hinaus auf den Korridor blicken und weiter noch.
In Räume voll Metall und blitzenden Dingen, die ihr fremd waren.
In Zimmer voller grauer Menschen.
In Hallen, in denen die Flugmaschinen und die Riesenmuscheln warteten.
Und tiefer noch, wo Abertausende kegelförmige Gebilde aus Silbermetall
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