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Die teuflischen Schwestern

Die teuflischen Schwestern

Titel: Die teuflischen Schwestern
Autoren: Robert Lory
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letzte Mal, dann sagen Sie’s. Falls nicht, sagen Sie die Wahrheit.«
    »Wir haben heute nachmittag miteinander telefoniert - um 14.30 Uhr.«
    »Wer wandte sich an wen?« »Er rief mich an. Auf meinen Wunsch.« Cullens Brauen hoben und senkten sich. »Interessant. Ich dachte, Sie hätten gesagt, seine Frau sei Ihr Klient, nicht er.«
    »Das habe ich gesagt. Und so ist es auch. Wie ist er gestorben?«
    »Sie werden’s schon sehen. Warum haben Sie ihn veranlaßt, Sie anzurufen?« »Sie möchten vertrauliche Hinweise?« »Diesmal nicht, Urban. Nicht bei zwei Toten. Nein.« »Ich wollte alle Bewegungen meiner Klientin verfolgen, also die von Mrs. Armstead. Ich konnte ihren Mann überreden, mir zu helfen. Er sollte mich stündlich anrufen und mir sagen, wo er sich befindet — und sie. Das hat er getan.« »Bis 14.30 Uhr?«
    »Ja. Danach meldete er sich nicht mehr.« »Konnte er auch nicht. Ungefähr um 15.10 Uhr war er tot. Befand sich Ihre Klientin um 14.30 Uhr in seiner Begleitung?«
    Ich nickte. »Ja.« Ich hatte noch mehr sagen wollen, nämlich wohin die beiden anschließend fahren wollten, aber ich entschied mich, nur solche Auskünfte zu erteilen, nach denen man mich fragte.
    »Von ihr war keine Spur zu finden. Kein Hinweis, daß sie dabei war, meine ich. Nur er.«
    »Er könnte sie irgendwo abgesetzt haben.«
    »Möglich. Obwohl — nun, warten wir, bis Sie die Stelle gesehen haben, wo er den Tod gefunden hat.« Das war mir recht. Auf jeden Fall, bis wir ans Ziel gelangten.
    Die Stelle lag im Westen, nördlich von Santa Monica, an der Küstenstraße entlang des Pazifik. Diesen Weg hätte Armstead niemals auf der Heimfahrt benutzt, und nach meiner Kenntnis gab es in dieser Gegend auch keine Studios. Vielleicht hatte er nur die Zeit totschlagen wollen, bis er Mara vom Studio abholen mußte. Vielleicht, aber tot war nun er.
    Der Rolls Royce hatte die Leitplanke durchschlagen und war einen steilen Hang hinabgerollt. Irgendwo unterwegs – oder unten – war das Fahrzeug explodiert. Den Trümmern ließ sich kaum ansehen, um was für einen Wagen es sich gehandelt hatte. Armstead jedoch war nicht im Auto gewesen, als es in Flammen aufging. Er war vom Fahrersitz geschleudert worden – so nahm man jedenfalls an; den Leichnam hatte man oberhalb des Steilhangs gefunden. Inzwischen war er abtransportiert.
    »Die Mediziner kümmern sich darum«, sagte Cullen. »Ich habe ihn schon gesehen.« Er sprach auf eine Art, die anscheinend andeutete, er sei dabei zu bestimmten Schlüssen gekommen. Ich irrte mich nicht. »Das gleiche wie bei dem Chauffeur: die aufgerissenen Augen, der offene Mund, dieser Ausdruck von Entsetzen im Gesicht. Das gleiche.«
    »Und Claude? Ist die Todesursache mittlerweile festgestellt?«
    Cullen hob die Schultern. »Die medizinische Untersuchung hat so gut wie nichts ergeben. Nichts außer plötzlichem Herzversagen, das anscheinend nicht auf äußere Ursachen zurückzuführen ist. Man hat mir eine Menge über erhöhten Adrenalinausstoß und ähnliches erzählt, alles sehr sachkundig und sehr unergiebig. Wie auch immer, die beiden Morde sind auf ...«
    »Also doch Mord?«
    »Warum nicht? Vorerst ist diese Vermutung soviel wert wie jede andere. Möchten Sie Armsteads Leiche sehen? Wenn Sie’s möchten, machen wir einen Abstecher.«
    »Auf dem Weg zum Skoal-Haus?«
    »Sie wollen dorthin?«
    »Ich habe eine Klientin, Lieutenant.«
    Cullens düstere Miene entspannte sich ein bißchen, als wir wieder ins Auto stiegen. »Das ist wahr, die haben Sie. Aber ich glaube, sie braucht mehr als nur den Beistand eines Privatdetektivs. Alibi oder nicht, sie ist die Hauptverdächtige. Die Frau ist es immer, müssen Sie wissen.«
    Ich wußte es. Aber mich interessierte etwas anderes. »Alibi?«
    »Zum Zeitpunkt, als ihr Mann starb, saß sie gerade in aller Öffentlichkeit vor zwei TV-Kameras und einem Studiopublikum. Die Johnny-Golden-Show, samt Johnny und Gästen. Darunter diesmal auch Mara Kent. Kennen Sie die Sendung?«
    »Zu spät für mich.« Ihm zu verraten, daß ich mir keinen Fernsehapparat leisten kann, hielt ich für sinnlos, und besäße ich einen, ich schaute lieber alte Filme an als Johnny Goldens Gequassel. »Aber wenn sie es nicht getan haben kann, wieso ist sie trotzdem verdächtig?«
    »Ich habe nicht gesagt, daß sie deshalb unschuldig sein muß. Ich habe nur gesagt, daß sie für den Zeitpunkt, an dem ihr Ehemann umkam, ein Alibi besitzt. Es gibt viele Wege, jemanden vom Leben in den Tod zu befördern
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