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Die teuflischen Schwestern

Die teuflischen Schwestern

Titel: Die teuflischen Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
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gelbem Schein. Während sich hinter den Fenstern Gestalten bewegten, rührten sich auch die Lichtflecken am Boden. Fast wie...
    ... gelber Schleim.
    Cullen bemerkte, daß mir schauderte, während ich um das Fahrzeug schritt. »Scheußliche alte Bude, was?« Er musterte die Umgebung und das von Menschenhänden errichtete Bauwerk. »Soll ich Ihnen etwas sagen? Falls es Wesen wie Geister gibt, dann ist dies ein Ort, an dem ich welche vorzufinden erwarte.«
    »Gewiß«, pflichtete ich bei. »Aber wie würden Sie ihnen Handschellen anlegen?«
    Lieutenant August Worth schien von meiner Ankunft nicht sehr beglückt. Mara Kent allerdings sprang auf, als sei soeben ein Ritter der Tafelrunde zu ihrer Errettung eingetroffen. Sie hatte im Wohnzimmer in einem wuchtigen Ohrensessel gehockt. Worth stand, offensichtlich gerade dabei, sie zu vernehmen. Im Korridor warteten vier uniformierte Polizisten.
    »Mr. Urban! Dem Himmel sei Dank ...!«
    Worth unterbrach sie. »Wir befinden uns noch in der Vernehmung, Mrs. Armstead. Ich schlage vor...«
    Nun unterbrach ich ihn. »Ist Anklage erhoben worden?«
    Worths Miene zeigte allerhöchste Abneigung. »Sind Sie neuerdings auch Rechtsanwalt, Mr. Urban?«
    »Ich wünsche mit Miß Kent ein Gespräch zu führen«, gab ich zur Antwort.
    Cullen griff ein. »Es kann nicht schaden, Lieutenant.« Er sah mich an. »Sie haben nichts dagegen, wenn der Lieutenant und ich anwesend bleiben?«
    Ich schüttelte den Kopf und wandte mich an Mara Kent. »Haben Sie heute getan, was ich von Ihnen wollte?«
    »Die Bibliothek?« Sie wirkte verblüfft. »Ich... nun, ja. Ich habe es getan, aber ... vielleicht, Mr. Urban, wissen Sie noch nicht, was sich ereignet hat. Mein Mann ...«
    »Ich weiß es, Miß Kent, ich weiß es ganz genau. Die Bibliothek – übrigens, welche war es?«
    Sie sagte es. Sie hatte die Universitätsbibliothek aufgesucht. Beide Lieutenants vermerkten es in ihren Notizbüchern.
    »Also in der Universitätsbibliothek«, sprach ich weiter, »haben Sie dort gemacht, was ich Ihnen sagte?«
    »Bitte, Mr. Urban ...«
    »Antworten Sie mir.«
    »Ja. Ja! «
    »Von wann bis wann? Um welche Uhrzeit sind Sie dort angekommen?«
    »Um elf Uhr. Die Universitätsbibliothek liegt von hier aus näher als das Stadtzentrum. Zwei Bücher, hatten Sie gesagt, und ich fürchtete, in der Stadt keine mehr zu finden, weil ich nicht wußte, ob die Bibliotheken am Samstag schon mittags schließen oder nicht. Aber, Mr. Urban, können wir darüber nicht ein anderes Mal...«
    »Nein, jetzt. Die Titel der Bücher.«
    Sie sah aus, als wolle sie zu schreien beginnen.
    »Miß Kent, es ist wichtig! Die Titel.’»
    »Da war... eins hieß Afrikanische Mythologie. Das andere trug den Titel Afrikanische Mythen und Märchen — oder Märchen und Mythen, ich bin nicht sicher. Und ein drittes ... ich weiß es nicht mehr. Sicherheitshalber habe ich drei ausgesucht. Es enthielt etwas über Dahomey, und so ähnlich hieß auch der Titel. Die Kultur von Dahomey. So ungefähr.«
    Ich wandte mich an die beiden Polizisten. »Kennt einer von Ihnen sich in der afrikanischen Mythologie aus?«
    Cullen sah mich an, als wäre ich ein armer Irrer. Worth dagegen lächelte überheblich. »Ein wenig bin ich mit dem Thema vertraut, ja. Aber ich verstehe nicht ganz ...«
    »Stellen Sie ihr eine Frage«, forderte ich ihn auf und nickte zu Mara Kent hinüber. »Aus der afrikanischen Mythologie. Nicht zu schwierig. So eine, die jeder beantworten können müßte, der die genannten Bücher gelesen hat.«
    Worth dachte nach. »Gut. Mrs. Armstead, ist Ihnen die Vielfalt westafrikanischer Tiergeschichten aufgefallen?«
    »Ja, in den Büchern gab es mehrere davon.«
    »Vorzüglich. Welches von allen Tieren gilt als das klügste? Welchen Namen hat man ihm gegeben?«
    Sie strahlte plötzlich, als sei sie eine Schülerin, die sich vor einer Prüfung gefürchtet hatte, nun aber feststellen konnte, daß ein Thema gewählt worden war, worüber sie viel zu erzählen wußte.
    »Die Spinne, obwohl ihre Klugheit sie bisweilen in ernste Schwierigkeiten bringt. Man nennt sie Anansi. Bei manchen afrikanischen Völkern hält man jedoch den Hasen für den Klügsten. Deshalb existieren einige Geschichten in zwei Fassungen, einmal mit der Spinne und einmal mit dem Hasen.«
    »Interessant«, sagte Worth beifällig. Er sah mich an. »Und hundertprozentig richtig. Aber was beweist das?«
    »Es beweist, daß Miß Kent von elf Uhr bis – bis wann?«
    »Bis Viertel nach zwölf. Dann

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