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Die teuflischen Schwestern

Die teuflischen Schwestern

Titel: Die teuflischen Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
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mußte ich in die Stadt.«
    »Diesen Zeitraum also verbrachte sie in der Bibliothek. Das ist damit bewiesen.«
    Worth setzte wieder ein überhebliches Lächeln auf. »Das Vermögen, gewisse Fragen zu beantworten, kann keineswegs als Beweis für einen Aufenthalt an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit gelten, Mr. Urban. Ich war heute morgen nicht in einer Bibliothek, und doch kenne ich die Antworten. Nein, es beweist auf gar keinen Fall...«
    Cullen unterbrach ihn. »Der Bibliothekar dürfte sich an Sie erinnern, nicht wahr, Miß Kent?«
    Sie nickte, während ihr Blick von mir zu ihm wanderte. »Ja, Sie müßten sie fragen – es war ein Mädchen, meine ich. Ich bat sie um Hilfe, weil ich die Bücher nicht sofort finden konnte. Sie fand mich wohl ziemlich merkwürdig, da ich nicht einmal genaue Angaben darüber zu machen vermochte, was ich eigentlich suchte. Außerdem merkte sie, daß ich jemand war, den sie kennen sollte. Sie machte jedenfalls so eine Anspielung.«
    »Und was sagten Sie?«
    »Nur, daß ich Mrs. Armstead sei. Das schien sie zu befriedigen, obwohl sie mich weiter so ansah, als versuche sie sich auf meine tatsächliche Identität zu besinnen.«
    »Hervorragend«, konstatierte ich. »Ich schlage vor, Sie vernehmen diese Dame.«
    Worth hob seine Brauen. »Das wird selbstverständlich getan, Mr. Urban. Am Montag dürfte es früh genug sein, schätze ich. Unterdessen haben wir die Suche nach den Angestellten eingeleitet. Die Köchin wurde bereits aufgespürt.« Die letzten Feststellungen waren mehr für Cullen gedacht als für mich. »Sie, die Köchin, behauptet fest, Mrs. Armstead habe dem Personal für das Wochenende Ausgang gewährt. Mrs. Armstead dagegen behauptet, sie könne sich nicht recht daran erinnern. Vielleicht läßt sich das, sobald die Aussage der anderen ...«
    »Ich habe nicht gesagt, daß ich es nicht erlaubt hätte. Ich habe nur gesagt, daß ich mich ...«
    » ... daß Sie sich nicht daran erinnern, es getan zu haben«, beendete Worth den Satz. »Sie müssen meine Haltung verstehen, Mrs. Armstead. Vielleicht haben Sie weitere Dinge getan und können sich auch daran nicht erinnern.«
    Mara Kent sah mich mit einem Blick an, der unmißverständlich um Hilfe flehte. »Man glaubt... man glaubt, ich könnte etwas gemacht haben. Mit dem Auto, mit Harveys Wagen. Mr. Urban, Sie müssen erklären, daß sie es war, die andere Frau. Falls irgend jemand an Harveys Tod Interesse hegen ...«
    »Ach, ja«, entfuhr es Worth, »die andere Frau.« Er schaute mich an. »Richtig, Mr. Urban. Mrs. Armstead hat uns den Grund des Auftrags genannt, den sie Ihnen erteilte. Sie bearbeiten diese Angelegenheit nun seit ungefähr vier Tagen. Ich würde gern erfahren, was Sie bisher herausfinden konnten.«
    »Das glaube ich Ihnen«, sagte ich aalglatt.
    Aber in dieser Beziehung übertraf er mich mit Leichtigkeit. »Falls Sie mir, Urban, nicht irgendeinen vernünftigen Grund nennen können, der dagegen spricht, werde ich Mrs. Armstead über Nacht mit aufs Revier nehmen. Zwecks Fortsetzung der Vernehmung. Sie verstehen.«
    Ich verstand. Er wollte sie einsperren, wenn ich ihm keine Informationen lieferte. Ich öffnete halb den Mund – und schloß ihn wieder. Ich sah Mara Kent an. Sie begriff, aber sie war nicht erfreut. »Sagen Sie’s ihm, Mr. Urban. Sagen Sie ihm, was Sie wissen!«
    Ich schüttelte den Kopf. »Verständigen Sie Ihren Anwalt. Er wird dafür sorgen, daß man Sie in kürzester Frist freiläßt.«
    »Darauf würde ich nicht setzen«, sagte Worth.
    »Gewiß, Lieutenant. Das mache ich keineswegs.«
     
Band 4, Spur 1
    »Und worauf setzen Sie?« erkundigte sich Cullen. Wir saßen wieder in seinem Wagen und befanden uns auf der Rückfahrt in die Stadt. Es war halb ein Uhr früh, und erst vor ein paar Minuten hatten wir zugeschaut, wie Worth Mara Kent in sein Auto schob und abfuhr. »Sie treiben irgendein Spiel, Urban. Ich spüre es. Wollen Sie nicht einem Polizisten die Chance geben, darüber nachzudenken?«
    »Sie haben recht, Lieutenant. In gewisser Hinsicht treibe ich ein Spiel, aber ich bin selbst nicht sicher, was ich eigentlich erwarte und wie hoch die Risiken sind. Ich dachte mir nur, es wäre ganz gut, Mara Kent dort unterzubringen, wo ihr Aufenthalt außer Frage steht.«
    »Aber sie wird man befragen, Urban. Ich bezweifle, daß ihr Rechtsanwalt sie vor morgen nachmittag herausholen kann. Es sei denn, es ist ein sehr guter, Anwalt oder Worth gibt auf.«
    »Genau damit rechne ich«, sagte

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