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Die Therapeutin - Grebe, C: Therapeutin - Någon sorts frid

Titel: Die Therapeutin - Grebe, C: Therapeutin - Någon sorts frid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Camilla;Träff Grebe
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mache eine abwehrende Bewegung mit der Hand, um zu unterstreichen, dass ich ihre Fürsorge heute Abend nicht brauche.
    Ich erkläre ihr, dass ich Unmengen zu tun habe. Das ist natürlich eine Lüge, und das weiß auch Aina, aber sie nickt nur wortlos und schaut in die Nacht hinein, die sich über die Menschenmenge auf der Götgatan senkt.
     
    In der Nacht träume ich von Stefan. Er sitzt ganz dicht bei mir auf der Bettkante und hat seinen feuchten Kopf – das Haar ist voll mit Algen und Seegras – auf meinen Bauch gelegt.
    »Ich vermisse dich«, sage ich und streiche ihm vorsichtig über den kalten Rücken, aber Stefan antwortet nicht. Stattdessen steht er auf und fängt an, nach irgendetwas zu suchen. Er sucht unter dem Bett, in den Schränken, im Bücherregal, ja sogar unter dem Flickenteppich auf dem Boden.
    »Was suchst du«, frage ich.
    »Das ist ja das Schreckliche«, antwortet er verärgert. »Ich habe vergessen, wonach ich suche.« Sein blondes Haar ist sonnengebleicht unter den grünbraunen Algen, seine Haut braun, aber unter den Augen gibt es dunkle Ringe, wie er sie oft hatte in der letzten Zeit. Wenn er weder schlafen noch essen konnte und ruhelos des Nachts im Haus herumwanderte.
    »Ich brauche etwas.« Er fährt sich mit der Hand durchs Haar und schaut mich ganz verwirrt an.
    »Siri«, sagt er leise und sieht verzweifelt aus, »kannst du mir suchen helfen?«
    »Ich werde dir suchen helfen«, antworte ich.

     
    Der Medborgarplatz liegt verlassen vor meinem Fenster. Der Himmel hat eine satte, tiefblaue Farbe mit türkisen Untertönen angenommen. Preußischblau, denke ich. Obwohl ich lange nicht gemalt habe, sitzen die Farbnamen noch. Die Fassaden der Gebäude um Björns Gärtnerei herum sind braunrot mit einem violetten Stich – caput mortuum, was »Totenkopf« bedeutet -, eine Farbe, die ich liebe. Vor dem griechischen Imbiss kann ich ein paar verfrorene Stockholmer sehen, die an diesem klaren, kühlen Herbstabend dort Schlange stehen.
    In meinem kleinen grünen Sprechzimmer ist alles ruhig. Vom CD-Player auf dem Regal über dem Schreibtisch ertönt Pink Floyd: So, so you think you can tell, Heaven from Hell, blue skies from pain. Can you tell a green field from a cold steel rail? A smile from a veil? Do you think you can tell? … Ich denke, dass ich momentan nicht sicher bin, ob ich den Unterschied sehen könnte. Wissen, dass er es ist, wenn er eines Tages vor mir stünde.
    Außer mir ist niemand mehr in der Praxis, obwohl es erst fünf Uhr ist. Alle sind nach Hause zu ihren Familien, Hunden und Fernsehprogrammen gegangen. Aina ist wie üblich verabredet. Aber mir ist es nicht gelungen, mich so weit zu sammeln, dass ich den Tag wirklich abschließen könnte, um nach Hause zu gehen wie alle normalen Menschen.
    Gedankenverloren packe ich meine Sachen zusammen, schalte das Handy ein, das während meiner Patientengespräche ausgeschaltet war, greife den Notizblock und ein paar alte,
abgegriffene Zeitschriften, die ich mir ausleihen will. Das Handy piepst: Ich habe drei Anrufe von Marianne verpasst, was ungewöhnlich ist, da sie heute ihren freien Tag hat. Da ruft sie eigentlich nie an. Ich drehe mich vom Fenster weg und gehe in die Pantry, um mir noch einen Kaffee zu holen, gleichzeitig rufe ich Marianne an. Sie meldet sich nach drei Freizeichen.
    »Siri, wie schön, dass du zurückrufst. Bitte entschuldige, dass ich dich störe, aber ich müsste mal mit dir reden.«
    Typisch Marianne, sie bittet um Entschuldigung, obwohl ich sie angerufen habe.
    »Schieß los«, sage ich, während ich mir gleichzeitig kalten Kaffee in eine Tasse gieße und sie in die Mikrowelle stelle. Im Stillen verfluche ich Sven, der nie die Kaffeekanne zurück auf die Warmhalteplatte stellt.
    »Siri, ich würde dich gern treffen.«
    »Ja, ich bin ja morgen früh um zehn wieder in der Praxis, dann könnten wir …«
    »Heute Abend. Am liebsten wäre es mir, wenn wir uns heute Abend noch treffen könnten.«
    Sie klingt ein wenig atemlos und heiserer als üblich, und ich sehe sie vor mir, wie sie gerade eine Treppe hinaufgeeilt ist oder über eine Straße gelaufen und sich jetzt müde vorbeugt und die linke Hand auf der fleischigen Hüfte ruhen lässt, während sie mit mir per Handy redet.
    »Können wir das denn nicht am Telefon besprechen? Ich wollte gerade nach Hause fahren. Ich bin die Letzte, die noch hier ist.«
    Marianne räuspert sich, im Hintergrund kann ich Stimmen hören.
    »Es … es passt nicht so gut, jetzt darüber zu

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