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Die Tochter Der Midgardschlange: Die Asgard-Saga

Titel: Die Tochter Der Midgardschlange: Die Asgard-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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fragte sie.
    Statt zu antworten, blickte Ansgar nur noch finsterer zu dem Schiff hin. »Das ging schneller, als ich gedacht habe«, murmelte er.
    »Was?«
    »Ich muss Erik Bescheid geben«, sagte Ansgar. »Komm!« Er lief los und jagte so schnell den Hügel hinab, dass Katharina alle Mühe hatte, ihm zu folgen, obwohl sie eine schnelle Läuferin war.
    Vollkommen außer Atem holte sie ihn ein und wollte eine Frage stellen, doch er machte nur eine unwillige Geste und eilte kaum weniger langsam weiter, sodass sie sich schon wieder sputen musste, um nicht den Anschluss zu verlieren.
    Nicht, dass es ihr viel nutzte. Ansgar wechselte lediglich einige wenige Worte mit seinem Großvater, woraufhin dieser aufsprang und aufgeregt und zusammen mit ihm zum Fluss hinabeilte. Unterwegs schlossen sich ihnen etliche weitere Männer an, und noch mehr gesellten sich zu ihnen, während sie am Wasser standen und darauf warteten, dass das Schiff hinter der Flussbiegung auftauchte. Katharina versuchte mindestens drei- oder viermal, Ansgar und seinen Großvater auf das Schiff anzusprechen, aber beide schienen ihre Sprache urplötzlich nicht mehr zu sprechen. Sie musste sich wohl oder übel gedulden, bis das Schiff in Sichtweite kam.
    Es dauerte nicht einmal besonders lange, bis es hinter der Flussbiegung auftauchte; obwohl es ihr wie eine schiere Ewigkeit vorkam.
    Der Eindruck, den sie von der Hügelkuppe aus gehabt hatte, war richtig gewesen: Das Schiff war deutlich größer als die vier schlanken Drakkars und von vollkommen anderer Bauweise, ein plumpes Gefährt, das sich mit sichtlicher Mühe durch die Fluten zu quälen schien. An Deck drängten sich Dutzende von Männern in Kettenhemden und Helmen, über deren Köpfen bunte Wimpel im Wind flatterten und Speerspitzen blitzten.  
    »Das ist –«, entfuhr es ihr erschrocken.
    »Guy de Pardeville, ja«, sagte Erik düster, als sie nicht weitersprach. Seine Hand legte sich auf seinen Schwertgriff am Gürtel. »Wir wussten, dass er kommt, aber …« Er brach mittenim Satz ab, runzelte die Stirn, und sah plötzlich mehr als nur überrascht aus.
    Katharina sparte sich gleich die Mühe, noch weitere Fragen zu stellen.
    Das Schiff wurde noch langsamer und kam schließlich unweit des Steges zur Ruhe, wahrscheinlich gerade so nahe, wie es das mit seinem weit größeren Tiefgang überhaupt konnte. Katharina korrigierte ihre Schätzung noch einmal ein gutes Stück nach oben, was die Anzahl der Männer an Deck anging. Benennen konnte sie sie nicht, denn sie hatte nie weiter als bis zwölf zu zählen gelernt, aber es war eine regelrechte kleine Armee, die da kam; nicht so viele Männer, wie inzwischen hier am Ufer zusammengekommen waren, aber beeindruckend.
    Rings um sie herum kam Unruhe auf, und etliche Männer entfernten sich und eilten mit raschen Schritten zum Dorf zurück, vermutlich aus keinem anderen Grund als dem, ihre Waffen zu holen. Die Spannung, die in der Luft lag, war beinahe mit Händen zu greifen. Wie es aussah, dachte Katharina, hatten Ansgar und sein Großvater ihr nicht alles erzählt, was ihnen unterwegs zugestoßen war.
    Dann sah sie etwas, was sie zutiefst erschreckte.
    Zwischen all den gerüsteten Kriegern hinter der Reling ragte eine besonders hochgewachsene Gestalt auf. Sie trug einen blauen Waffenrock, auf dessen Brust ein sich aufbäumendes Pferd gestickt war, und dasselbe Symbol zierte auch die Brünne ihres Helms, was sie noch größer erscheinen ließ. Guy de Pardeville.
    Katharina merkte nicht einmal, wie sehr ihre Hände und Knie zu zittern begannen, bis Erik ihr beruhigend die Hand auf die Schulter legte.
    »Keine Angst, mein Kind«, sagte er. »Das muss nichts bedeuten.« Aber irgendwie hörte er sich nicht so an, als ob er es selbst glaubte.
    Pardeville trat von der Reling zurück und verschwand zwischen all den anderen Männern, und wieder verging eine Weile, in der nichts geschah – außer dass ein paar der Männer zurückkamen, die gerade so schnell verschwunden waren; und ganz wie Katharina befürchtet hatte, waren sie nun mit Äxten, Schwertern und Schilden bewaffnet.
    Dann glitt ein kleineres Boot hinter dem quadratischen Heck des größeren Schiffes hervor und hielt mit raschen Ruderschlägen auf das Ufer zu. Außer den vier Kriegern, die es ruderten, befanden sich nur noch zwei weitere Passagiere an Bord; Guy de Pardeville und ein zweiter, dunkelhaariger Mann, der ebenso groß war wie er, aber noch sehr viel prachtvoller gekleidet. Auch an seiner Seite

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