Die Tochter der Tryll Bd. 3 - Vereint
ein bisschen amüsiert, und das war die positivste Reaktion, die ich bislang bekommen hatte.
»D ass wir uns nicht in Förening sondern in Ondarike umbringen lassen?«
»W ir lassen uns überhaupt nicht umbringen«, sagte ich und lehnte mich an den Tisch hinter mir.
»O kay. Wenn das dein Plan ist, werde ich dich unterstützen«, sagte Willa widerstrebend. »A ber ich kann mir nicht vorstellen, dass es viel nützen wird. So überlassen wir den Vittra den Heimvorteil.«
»L oki kennt sich im Vittra-Palast aus.« Ich zeigte auf Loki, der eine Grimasse schnitt, als ich ihn freiwillig als Vorhut meldete.
»U nd wir werden sie überraschen. So hat auch Finn die Kobolde überlistet und dadurch überlebt.«
»I ch habe nur knapp überlebt, Prinzessin«, erinnerte mich Finn. »U nd so groß wird der Überraschungseffekt leider nicht werden. Sobald die Vittra von deiner Thronbesteigung Wind bekommen, werden sie sich auf den Weg machen.«
»U nd genau deshalb schlagen wir jetzt zu«, sagte ich.
»J etzt?«, fragten Finn und Willa einstimmig und schockiert.
»J a.« Ich nickte begeistert. »I ch werde mich in zwei Stunden krönen lassen. Dann bin ich Königin, und mein erster Befehl als regierende Monarchin wird sein, den Vittra den Krieg zu erklären. Wir werden zu ihnen gehen, sie angreifen und gewinnen.«
»D u willst sie heute Nacht angreifen?«, fragte Tove.
»J a, solange sie schlafen«, sagte ich. »D as ist unsere beste Chance.«
»P rinzessin, ich weiß nicht, ob das möglich sein wird«, wandte Thomas ein. »E s dauert länger als ein paar Stunden, eine solche Offensive zu planen.«
»S obald der König herausfindet, dass ich Königin bin, wird er mit einer Armee Kobolde vor unserer Tür stehen.« Ich zeigte auf die Tür, um meinen Worten Nachdruck zu verleihen. »U nd das wird in den nächsten Tagen passieren. Wir können uns in zwei Tagen nicht so gut vorbereiten, dass es den Vorteil eines Überraschungsangriffs auf die Vittra überwiegen könnte.«
»D as kann sein«, gab Thomas zu. »A ber das bedeutet noch lange nicht, dass wir in den sicheren Tod ziehen müssen.«
»I n den sicheren Tod?«, wiederholte ich. »S ie haben doch das Bild gesehen. Ihr Sohn wird sterben. Außer Ihnen werden alle Personen in diesem Zimmer sterben.« Ich machte eine bedeutungsschwangere Pause. »W ir müssen das unbedingt verhindern.«
»W enn wir den Vittra-Palast angreifen, ändert das nur den Ort, an dem wir sterben«, gab Finn zu bedenken.
»M öglich. Aber vielleicht auch nicht. Ich habe unzählige Bücher über die Geschichte der Tryll gelesen. Und weißt du, was darinsteht? Wir geben nach. Wir warten ab. Wie vermeiden. Wir verteidigen. Wir kämpfen niemals aktiv für unsere Ziele.
Aber jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, anzugreifen. Das ist unsere letzte Chance. Nicht nur für die Leute in diesem Raum, sondern für das gesamte Königreich. Die letzte Chance, den Vittra die Stirn zu bieten. Wenn wir jetzt nicht angreifen, werden sie uns erobern.«
»S o ein Jammer«, sagte Willa beeindruckt.
»W as denn?«, fragte ich.
»D ass du diese Rede jetzt gehalten hast, statt sie dafür aufzusparen, die Markis und Marksinna davon zu überzeugen, sich uns heute Abend anzuschließen«, sagte Willa.
»E s ist also beschlossene Sache?«, fragte ich.
»D u weißt, dass ich dich immer unterstützen werde«, sagte Tove. »K omme, was wolle.«
Loki nickte grimmig. »I ch sage es zwar nur ungern, aber ich bin auch dabei. Ich werde die Vittra heute Abend mit dir angreifen.«
»I ch glaube immer noch, dass es einen besseren Weg gibt«, sagte Thomas. »A ber welcher der sein soll, weiß ich auch nicht. Wenn das unsere beste Chance ist, dann müssen wir sie nutzen.«
»U nd es gibt keine Möglichkeit, dich davon zu überzeugen, hierzubleiben?«, fragte Finn.
Ich schüttelte den Kopf. »D ies ist auch mein Kampf. Ich werde mitgehen.«
»O kay«, seufzte Finn. »D ann bin ich auch dabei.«
Ich wollte lächeln, um unseren Beschluss zu besiegeln, aber ich konnte nicht. Mein Magen war viel zu verkrampft.
»W ir brechen also erst in ein paar Stunden auf, richtig?«, fragte Thomas.
»J a«, antwortete ich. »N ach meiner Krönung.«
»D ann sollte ich am besten alle Tracker darüber informieren, wie sie sich im Vittra-Palast zurechtfinden können«, sagte Loki.
»D as wäre sehr hilfreich, ja«, sagte ich.
Loki rieb sich den Nacken und sah Finn an. »D ann los.«
Loki, Finn und Thomas gingen, um die strategischen Feinheiten
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