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Die Tochter der Wälder

Die Tochter der Wälder

Titel: Die Tochter der Wälder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Marillier
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aber nun waren wir dicht an einer kleinen Brücke, die diesen Weg mit dem wichtigsten Wagenweg verband. Ich ging so schnell ich konnte, und sah nicht mehr über die Schulter. Und dann hörte ich Pferde und Stimmen auf dem Weg, und als ich unter den Weiden hervorkam, sah ich eine Gruppe von Reitern, die auf uns zugaloppierten. Sie zügelten ihre Pferde, und dann passierten mehrere Dinge gleichzeitig und sehr schnell, ohne dass ein Wort gesprochen wurde. Die Männer stiegen ab. Der Rote gestikulierte den anderen grimmig zu. Ein Mann nahm mir Alys ab und fluchte leise, als sie nach seinen Fingern schnappte. Jemand nahm mir das Bündel ab und warf es Ben zu, der es auffing und das Gesicht verzog. Dann wurde ich wie ein Kartoffelsack aufgehoben und auf das Pferd des Roten gesetzt, und er sprang hinter mir in den Sattel. Ich bezweifle, dass es länger dauerte, als man braucht, um bis zehn zu zählen.
    »Onkel«, die Stimme des Roten war neutral. Er hatte die Hände allerdings so fest um die Zügel geschlungen, dass seine Knöchel weiß aussahen. »Du hast uns von diesem Besuch nicht unterrichtet. Ich fürchte, wir sind nicht in der Lage, dir ein angemessenes … Willkommen zu bereiten.« Es schien, dass auch er ein Meister der bedeutungsvollen Pause war. »Sei versichert, dass so etwas nicht wieder vorkommen wird.«
    »Hmm.« Richard hinkte sichtlich. »Du bist durcheinander, Junge. Das ist verständlich. Du dachtest, du hättest deine kleine Freundin verloren, nicht wahr? Der Hund hatte ein kleines Problem. Nichts Ernstes. Aber du musst auf das Mädchen aufpassen. Wenn du sie zu weit herumspazieren lässt, könnten die Informationen an falsche Ohren geraten. Man kann nicht vorsichtig genug sein.«
    »Meine Männer werden dir ein Reittier geben«, sagte der Rote, als hätte er kein Wort gehört. »Ich werde vorausreiten und meine Mutter bitten, alles für deine Ankunft vorzubereiten. Zweifellos wird sie froh sein, dich zu sehen.« Mit diesen Worten spornte er sein Pferd an, und wir waren im Galopp auf und davon.
    Der Ritt nach Hause dauerte nicht lange. Er war schnell und unbequem. Der Rote wartete auf niemanden, ließ das Pferd galoppieren, als wir uns der Pappelallee näherten. Ich wäre heruntergefallen, wenn er seinen Arm nicht fest um meine Taille gehabt und mich an sich gedrückt hätte, während er das Pferd mit den Knien und der anderen Hand lenkte. Er ritt direkt zur Haupttreppe, sprang sofort aus dem Sattel und hob mich mit sich. Wie üblich in diesem geordneten Haushalt erschien ein Stallknecht, um das Pferd wegzuführen. Ich wurde nach drinnen und sofort zu Margerys und Johns Räumen gebracht. Der Rote klopfte, riss die Tür auf und schob mich in die Arme einer verblüfften Margery.
    »Bleib hier«, sagte er. »Und rühr dich nicht vom Fleck, bis ich zurückkomme. Das ist ein Befehl.« Dann hörte ich, wie er wieder nach unten ging und nach Lady Anne rief.
    »Was ist denn? Was ist passiert? John? Ist alles in Ordnung mit John?« Auf Margerys sonst so glatter Stirn erschien eine Sorgenfalte.
    Ich nickte. John, nahm ich an, war immer noch mit Pflügen beschäftigt. Margery führte mich hinüber zum Feuer, drückte mich auf eine Bank und gab mir einen Becher Met in die Hand. Ich bemerkte, dass ich zitterte, und ich war so durcheinander, dass ich meine Gefühle nicht hätte erklären können, selbst wenn ich hätte sprechen dürfen.
    Johnny lag in der Wiege, aber er war wach. Ich sah, wie er mit den winzigen Händen in die Luft griff, und hörte, wie er kleine Geräusche ausprobierte. Margery hob ihn hoch, die Hand sanft um seinen kahlen Kopf. Sie legte ihn an ihre Schulter und setzte sich mir gegenüber.
    »Trink«, sagte sie. »Ich weiß nicht, was los ist, aber du bist kreidebleich, und der Rote sah nicht viel besser aus. Ich nehme an, ich werde es bald erfahren.«
    In diesem Augenblick ging die Tür auf, wurde wieder geschlossen, und der Rote kam auf mich zu und zog mich von der Bank, seine großen Hände fest an meinen Schultern. Ich hatte nie gehört, dass er die Stimme erhob, seit wir nach Harrowfield gekommen waren. Jetzt schrie er mich an.
    »Wie kannst du es wagen!« Er schüttelte mich. »Wie kannst du es wagen, mir nicht zu gehorchen! Du hast mir dein Wort gegeben! Musste so etwas passieren, damit du begreifst, wie dumm du bist? Was hast du dir nur gedacht?«
    Johnny begann zu weinen, und Margery sagte recht streng zum Roten: »Du tust ihr weh.«
    Der Rote fluchte, ließ mich los und wandte mir den

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