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Die Tochter des Hauslehrers (German Edition)

Die Tochter des Hauslehrers (German Edition)

Titel: Die Tochter des Hauslehrers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Klassen
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aufgeräumt?«
    »Ich fürchte, ja. Aber Sie müssen mir das ungemachte Bett verzeihen.«
    »Ich versuche es«, scherzte er, doch dann wurde er gleich wieder ernst. »Es war ein schwieriger Tag für Sie, kann ich mir denken. Ich habe Lizzies Version der Ereignisse gehört und würde gerne noch Ihre hören. Ich weiß, dass Sie eine ehrliche Frau sind, Emma Smallwood, trotz Ihrer furchtbaren Perfektion.«
    Sie verzog das Gesicht – bedauernd, verlegen. »Wohl kaum perfekt.«
    Seine Brauen flogen hoch. »Sie haben sie also wirklich geschlagen?«
    »Ja.«
    »Du meine Güte! Das hätte ich gern gesehen!«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, das hätten Sie nicht. Es war nicht lustig.«
    »Sie haben recht. Ich glaube, diese Art von Humor ist nur meine Art, mit einem anstrengenden Tag fertig zu werden.«
    Sie nickte. Dann betrachtete sie sein Gesicht, jede Einzelheit, als wollte sie es sich für eine ihrer Listen einprägen. »Geht es Ihnen gut? Nach … allem?«
    »Ich glaube, ja. Dr. Morgan meint es auch.«
    »Und die Seeleute?«
    »Davies hat gesagt, sie seien so weit in Ordnung – er und Jory haben vor ein paar Stunden etwas zu essen und Decken hinuntergebracht.«
    »Und Ihr Pferd?«
    »Gut abgerieben, im wärmsten Stall mit den wärmsten Decken und einer Extraportion Hafer.«
    »Er hat es verdient.«
    »Ja, das hat er.« Er studierte ihr Gesicht. »Was ist passiert, nachdem ich die Landzunge verlassen hatte?«
    Sie erzählte ihm alles und schloss mit den Worten: »Julian sagte, sie hätte es getan, weil sie die Rache der Strandräuber fürchtete. Aber wie auch immer, ich hätte sie nicht schlagen dürfen. Nicht ins Gesicht. Und nicht so hart.«
    Henry zog eine Grimasse und fuhr sich mit der Hand durch das Haar, das noch feucht vom Baden war. »Sie hat es verdient.«
    Sie wartete, dass er hinzufügte: » Wenn das, was Sie sagen, wahr ist «, oder etwas dergleichen. Doch es kam nicht.
    Ihr Herz schmerzte vor Erleichterung. »Ich fürchte, von den anderen hat mir keiner geglaubt, wie Sie vielleicht schon wissen. Sogar mein Vater ist enttäuscht von mir. Er ist sicher, Lady Weston wird ihn meinetwegen entlassen. Genau genommen wäre das vielleicht sogar das Beste.«
    »Sagen Sie das nicht! Ich werde nicht zulassen, dass man Sie in unverdienter Schande fortschickt. Außerdem … würde Adam Sie vermissen.«
    »Und ich ihn.«
    Einen Moment trafen sich ihre Blicke. Sie fragte sich, ob er so wie sie an ihre Umarmung am Strand dachte.
    Er räusperte sich. »Gut … jetzt lasse ich Sie lieber wieder ins Bettgehen. Ich werde morgen früh mit meinem Vater sprechen und alles in Ordnung bringen.«
    »Danke.« Sie überlegte, ob die anderen ihm wohl glauben würden; schließlich stand Henry mit mehreren Mitgliedern der Familie nicht auf bestem Fuß. Vielleicht wollte er ihr nur glauben, um Lady Weston zu ärgern.
    Doch letztlich war es ihr egal. Einen Bundesgenossen zu haben war eine solche Erleichterung, dass sie ihn am liebsten geküsst hätte.
    So gesehen war es gut, dass er beschlossen hatte, sie jetzt allein zu lassen.

    Am nächsten Morgen stand Henry früh auf und ging zu seinem Vater in die Bibliothek. Phillip kam ebenfalls hinzu. Henry versicherte ihnen, dass er Miss Smallwood tatsächlich gebeten hatte, die Glocke zu läuten, und dass er überzeugt sei, dass sie in dieser Situation völlig richtig gehandelt habe. Da die Zeit gedrängt hatte, war ein Schlag wahrscheinlich die beste Methode gewesen, sich aus Lizzies Griff zu befreien.
    Sir Giles war verwirrt. »Aber warum sollte Lizzie versucht haben, sie zu behindern?«
    Henry zögerte. »Vielleicht war es, wie Miss Smallwood sagte – Lizzie fürchtete die Rache der Strandräuber.«
    »Julian leugnet übrigens, das gesagt zu haben«, fügte Phillip hinzu. »Wir wissen es also nur von Miss Smallwood.«
    »Es ist die plausibelste Erklärung«, beharrte Henry. »Wir wissen alle, dass wir mit einer solchen Rache rechnen müssen, vor allem, nachdem der Turm zerstört wurde. Was könnte Miss Smallwood für einen Grund haben, in dieser Sache zu lügen?« Er sah Phillip an, überrascht, dass er Miss Smallwood nicht verteidigte. Mit einem Mal kamen ihm Zweifel, dass ihm die Richtige in den Sinn gekommen war, als Phillip von seinem »Mädchen in einfachen Verhältnissen« gesprochen hatte.
    Sir Giles entgegnete: »Welches Motiv könnten Lizzie oder deine Brüder haben, zu lügen?«
    Henry hatte seine eigenen Theorien dazu, wollte aber jetzt nicht darüber reden. Er hoffte, dass er

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