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Die Tochter des Hauslehrers (German Edition)

Die Tochter des Hauslehrers (German Edition)

Titel: Die Tochter des Hauslehrers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Klassen
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nur für Adam?
    Emma schluckte. »Behalte sie, Adam. Sie gehört jetzt dir. Ich habe dir das Spiel geschenkt. Ich bin nicht gekommen, um es zu holen, ich wollte mich nur verabschieden.«
    Adam nickte, anscheinend erleichtert.
    Emma stand auf und zwang sich zu einem Lächeln. »Gibst du mir noch die Hand, bevor ich gehe?« Sie streckte die Hand aus und überlegte, ob die Geste ihn wohl abschrecken würde.
    Einen Augenblick starrte Adam ihre zitternde Hand an. Dann ließ er den Soldaten fallen, streckte seine Hand aus, nahm ihre, drückte sie kurz und ließ sie sofort wieder los.
    Er hätte ebenso gut ihr Herz berühren können.
    »Danke, Adam«, flüsterte sie, ihre Tränen wie Stiche in den Augen spürend. Sie blinzelte rasch, weil sie nicht in seiner Gegenwart – oder in Henrys – weinen wollte. »Leb wohl.«
    Er wiederholte die Wendung nicht, sondern nickte ihr nur kurz zu.
    Sie wandte sich zur Tür und wischte sich dabei verstohlen über eins ihrer ungehorsamen Augen.
    Henry folgte ihr auf den Flur hinaus und schloss leise die Tür hinter sich. »Miss Smallwood«, begann er, »ich …«
    Nein, nein, nein , dachte sie. Sie wollte seine Entschuldigungen oder Erklärungen nicht hören.
    Rasch unterbrach sie ihn. »Sie brauchen mir nichts zu sagen, Mr Weston.«
    Sie konnte ihm dabei nicht ins Gesicht sehen, sondern konzentrierte sich stattdessen auf seine eilig gebundene Krawatte und befahl sich zu atmen.
    Er sagte: »Ich verstehe, dass Sie so empfinden. Nach gestern könnte ich gut nachvollziehen, wenn Sie nie wieder einen Weston auch nur zu Gesicht bekommen wollen. Aber ich hoffe, Sie werden mir eines Tages vergeben.«
    »Ihnen vergeben?« Was vergeben , fragte sie sich. Das, was er gesagt hatte, weil er nicht dachte, dass er am Leben bleiben und dafür zur Verantwortung gezogen würde? Oder für die Küsse, die er ihr gegeben hatte, weil er nie gedacht hätte, dass sie ihn einer Frau verpflichten würden, die zu heiraten er nicht die Absicht hatte? Sie sagte nur: »Waren Sie denn in irgendeiner Weise für den gestrigen Unglücksfall verantwortlich?«
    »Nicht direkt, nein. Aber es tut mir entsetzlich leid, dass ich nicht gemerkt habe, wozu Julian fähig ist. Und es tut mir leid, dass ich meinen Brüdern von den Jungenstreichen erzählt habe, die ich Ihnen in Longstaple gespielt habe. Das hätte ich nicht tun dürfen. Ich bin überzeugt, dass mein Beispiel mit dafür verantwortlich war, was die Jungen getan haben.«
    »Sie sind nicht verantwortlich für die Taten Ihrer Brüder.«
    »Trotzdem wünschte ich, ich hätte sie verhindern können.«
    Sie nickte. »Nun, jetzt sind wir beide in Sicherheit, das ist die Hauptsache.«
    »Wirklich? Ist das wirklich die Hauptsache für Sie? Für mich nicht.«
    »Bitte, Mr Weston. Denken Sie nicht mehr daran. Ich möchte nicht, dass Sie irgendetwas sagen oder tun, nur aus einem falsch verstandenen Pflichtgefühl heraus.«
    »Aber Emma … Miss Smallwood … gestern … was wir gesagt haben. Was wir …«
    Sie unterbrach ihn. »Das war gestern, als wir dachten, wir würden den nächsten Tag nicht erleben. Es ist durchaus verständlich, dass unsere Gefühle da mit uns durchgegangen sind. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, ich werde Sie nicht zur Verantwortung ziehen für das, was Sie gesagt haben. Und ich hoffe, dass Sie das mit mir auch nicht tun.« Sie lachte nervös.
    »Es macht mich traurig, dass Sie so reden, Miss Smallwood.«
    »Ja?« Sie schluckte. »Was genau?«
    Er zögerte. »Ich habe alles genau so gemeint, wie ich es gesagt habe.« Dann stöhnte er auf, als leide er Schmerzen, schloss die Augen und presste die Lippen zusammen. »Obwohl es natürlich stimmt, dass gewisse familiäre Rücksichten gewahrt werden müssen. Ich bin im Moment nicht in der Lage, jedes der … Dinge, die wir in der Kapelle berührten, weiterzuverfolgen. Dennoch …«
    Die Wendung die wir in der Kapelle berührten hallte in Emmas Kopf wider; sie spürte, wie Sehnsucht in ihr aufstieg. Im Geiste packte sie sich bei den Schultern und schüttelte sich kräftig, dann holte sie tief Luft. »Mr Weston, wie ich schon sagte, Sie brauchen sich meinetwegen keine Vorwürfe zu machen. Das ist nicht nötig.«
    Er öffnete den Mund, dann schloss er ihn wieder. Anscheinend hatte er es sich anders überlegt und sagte nicht, was er hatte sagen wollen. Schließlich meinte er nur: »Ich hoffe, es gibt wenigstens eine Sache, die Sie weiterverfolgen werden, eine Entscheidung Ihres Herzens, die Sie nicht im

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