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Die Tochter des Magiers

Die Tochter des Magiers

Titel: Die Tochter des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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grinste. »Ich wünschte, ich
könnte das Gesicht des Wächters sehen, wenn er Mouses Video sieht.«
    »Hier geht's nicht um einen Jungenstreich, meine Schöne.«
    »Halt die Klappe, ja? Also weiter. Nachdem Jake und Mouse
ihren Teil der Arbeit geleistet haben, mache ich dir das Fenster auf,
und du, mein Held, kommst zu mir herein.« Sie lächelte ihm kokett zu.
    »Dann bleiben uns sechseinhalb Minuten, um die Schaukästen zu
öffnen, die Klunker rauszunehmen und mit unseren Imitationen zu
vertauschen.«
    »Und im Nu sind wir wieder weg, ohne eine Spur zu
hinterlassen!« Sie strich mit der Zunge über die Lippen. »Wir beide
gehen zurück in unser Hotel und treiben es wie die Wilden, ja?«
    »Rox, ich liebe deine Einfälle.« Er stützte sein Kinn auf ihre
Schulter. »Wir müssen aber noch mal alles genau durchkalkulieren, damit
wir zeitlich auch hinkommen.«
    »Wir haben ja noch ein paar Wochen.« Sie hob die Arme und
schlang sie um seinen Hals. »Denk nur mal an diesen ganzen, hübschen
Glitzerkram. Und er gehört ganz allein uns, Callahan.«
    Luke holt tief Atem und richtete sich auf. »Das ist etwas,
worüber ich mit dir reden wollte, Rox.« Er hatte keine Ahnung, wie sie
reagieren würde, und zögerte unsicher. »Willst du einen Brandy?«
    »Gern.« Sie rekelte sich genüßlich. Es war fast ein Uhr
morgens. Das Haus war still und dunkel. Flüchtig überlegte sie, ob sie
Luke auf der Ledercouch verführen sollte, und lächelte, als er ihr ein
Glas reichte.
    »Bist du sicher, daß du mit mir reden willst?«
    Er kannte diesen Blick und diesen Tonfall nur zu gut und hätte
sich liebend gern auf ihr Angebot eingelassen, um dieses Gespräch zu
vermeiden. »Nein, aber wir müssen. Es geht nämlich um die Beute.«
    »Hmm.«
    »Wir werden sie nicht behalten.«
    Roxanne verschluckte sich an ihrem Brandy, und Luke klopfte
ihr hilfsbereit auf den Rücken. »Herrgott, mach nicht solche schlechten
Witze, wenn ich gerade was trinke.«
    »Es ist kein Witz, Rox. Wir werden sie nicht behalten.«
    Sie erkannte, daß es ihm ernst war. »Was redest du da,
verdammt noch mal? Was für einen Sinn hat es, die Sachen zu stehlen,
wenn wir sie nicht behalten?«
    »Ich habe dir erklärt, daß der Raub ein Ablenkungsmanöver für
das Ding bei Wyatt ist.«
    »Natürlich, und dazu ein sehr einträgliches, trotz der
ungeheuren Kosten.«
    »Ja, aber nicht für uns.«
    Sie nahm rasch einen weiteren Schluck Brandy, was ihr
Unbehagen aber nicht vertrieb. »Weißt du eigentlich, daß wir schon rund
achtzigtausend ausgegeben haben, damit wir sie überhaupt stehlen
können, Callahan? Willst du etwa Juwelen im Wert von über zwei
Millionen so einfach verschenken?«
    »Wir werden sie jemandem unterschieben. Sie sind wichtige
Requisiten für einen Coup, von dem ich seit fast einem Jahr träume.«
    »Jetzt verstehe ich.« Roxanne stand auf und lief erregt auf
und ab. »Sam. Du willst sie Sam unterjubeln. Das ist deine Rache, nicht
wahr?« Ihre Augen funkelten, als sie sich zu ihm umwandte. »Das also
hattest du die ganze Zeit über geplant. Deshalb bist du zurückgekommen.
Um es ihm heimzuzahlen.«
    »Deinetwegen bin ich zurückgekommen.« Luke war betroffen über
die Bitterkeit in ihrer Stimme und spürte deutlich ihre maßlose
Enttäuschung. »Ich habe dir erklärt, warum ich damals gegangen bin,
Rox, und diese Jahre kann ich mir nie mehr zurückholen. Aber ich will
dich nicht wieder verlieren, und ich will keine Risiken mehr eingehen,
was meine Familie betrifft.« Er zögerte. Sie war imstande, ihn ohne
weiteres in der Luft zu zerfetzen, aber er mußte ihr alles erzählen.
»Deshalb bin ich auf dem Weg nach New Orleans erst zu Wyatt gegangen.«
    »Du warst bei ihm?« Sie starrte ihn entgeistert an. »Und das
nennst du keine Risiken mehr eingehen?«
    »Ich habe eine Abmachung mit ihm getroffen. Ich hatte
geglaubt, ich könnte ihn mit Geld bestechen und habe ihm eine Million
Dollar für ein paar Monate bei euch geboten.«
    »Eine Million …«
    »Aber er wollte nicht darauf eingehen. Oder besser gesagt, er
wollte noch mehr. Also haben wir uns auf einen Handel geeinigt.« Er
griff nach seinem Glas und trank genüßlich einen Schluck Brandy.
Zumindest dieser Teil der Geschichte gefiel ihm ausnehmend gut. »Er war
einverstanden, mir Zeit zu geben bis kurz vor den Wahlen, unter der
Bedingung, daß ich ihm bis dahin kompromittierende Fotos von Curtis
Gunner beschaffe. Natürlich gefälschte, da Gunner ein absoluter
Ehrenmann ist. Außerdem will Wyatt

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