Die Tochter des Magiers
aus
verschwommenen Erzählungen in der Schule kannte, drückte er sein
Gesicht zwischen ihre Brüste und zerrte die Levis von seinen Hüften.
Es war ein so ungeheures Gefühl, tatsächlich eine Frau in
Besitz zu nehmen, daß er fast die Beherrschung verlor. Doch ein kleiner
Rest seines Verstandes blieb kühl, seltsam unbeteiligt, sogar leicht
amüsiert.
Da lag er, Luke Callahan, mit bloßem Hintern in seinem
ramponierten Nova, die Bee Gees zwitscherten im Radio –
Herrgott, ausgerechnet die Bee Gees –, und Annabelle spreizte
bereitwillig und überaus gekonnt die Beine.
Sein Schwanz fühlte sich an wie eine mächtige Rakete, die auf
der Abschußrampe vibrierte. Er konnte nur hoffen, daß es keinen
Frühstart gab.
Es lag nicht an seiner Geschicklichkeit, daß er ihr mehr gab
als die anderen Jungen, mit denen sie bislang ausgegangen war. Es war
seine Unerfahrenheit, gemischt mit gesunder Neugier und einem
unglaublichen Glücksgefühl! Diese überwältigenden Empfindungen zu
spüren und zu sehen, welches Vergnügen er ihr bereitete, war etwas so
Schönes, wie er es selten erlebt hatte.
»O Liebster.« Annabelle bäumte sich ihm entgegen und preßte
ihre Beine um seine Hüften. »Ich kann nicht länger warten. Ich kann
einfach nicht mehr.«
Ihm erging es nicht anders. Ehe seine Lust ihn überwältigte,
hörte er noch, wie sie seinen Namen rief. Es klang wie ein Jubelschrei.
Dank Annabelle würde er am Montag mit einem Ruf in die Schule
zurückkehren, auf den jeder heranwachsende Junge stolz sein konnte.
Das Haus war bis auf eine Lampe, die man in
der Küche hatte brennen lassen, dunkel, als er, verschwitzt und ganz
erfüllt von seinem Erlebnis, heimkam.
Er war froh, allein zu sein. Was für ein Glück, daß er jedes
zweite Wochenende auftrittsfrei hatte, da Max die Ansicht vertrat, er
solle die Gelegenheit haben, auch auf anderen Gebieten Erfahrungen zu
sammeln!
Das hatte er heute nacht wahrhaftig getan.
Er öffnete den Kühlschrank und kippte direkt aus der Flasche
einen halben Liter Orangensaft hinunter. Grinsend summte er vor sich
hin, bis er sich umdrehte und Roxanne im Nachthemd in der Tür erblickte.
»Das ist widerlich.« Sie deutete auf die Flasche in seiner
Hand.
Genau wie er war sie im Laufe der Jahre in die Höhe
geschossen. Aber während Luke mit seinen knapp 1,80 m nicht mehr als
durchschnittlich groß war für sein Alter, überragte Roxanne alle
anderen Mädchen in ihrer Klasse und sogar die meisten Jungen, was
hauptsächlich an ihren langen Beinen lag.
»Hab dich nicht so.« Er stellte die Flasche auf den Tisch.
»Vielleicht hätte jemand anderes auch gern noch was gehabt.«
Obwohl sie nicht im geringsten durstig war, marschierte sie zum
Kühlschrank und blickte prüfend hinein. Nachdem sie sich eine Flasche
ausgesucht hatte, musterte sie Luke skeptisch und rümpfte die Nase. Sie
kannte dieses Parfüm. »Du stinkst, du bist wieder mit ihr ausgegangen.«
Roxanne haßte Annabelle Walker, schon allein deshalb, weil sie
zierlich, blond und hübsch war, und weil Luke so viel Zeit mit ihr
verbrachte.
»Was geht dich das an?«
»Sie färbt ihr Haar und trägt zu enge Kleider.«
»Sie trägt sexy Kleider«, verbesserte Luke, der sich als
Experte fühlte, was dieses Thema betraf. »Du bist ja bloß neidisch,
weil sie einen Busen hat und du nicht.«
»Kriege ich auch noch.« Mit ihren fast dreizehn Jahren war
Roxanne zutiefst beschämt, daß sich bei ihr noch gar nichts tat. Fast
alle Mädchen in ihrer Klasse hatten wenigstens knospende Brüste, aber
sie war immer noch so flach wie ein Brett. »Und meiner ist dann
garantiert besser als ihrer.«
»Klar.« Der Gedanke an Roxanne mit Brüsten amüsierte ihn.
Anfänglich. Doch als er länger darüber nachdachte, wurde ihm etwas
merkwürdig zumute. »Jetzt verschwinde.«
»Ich wollte bloß was trinken.« Sie schenkte sich ein Glas ein.
»Du weißt, daß ich samstags nicht zu einer festen Zeit ins Bett muß.«
»Dann gehe ich.« Wie sollte man weiter auf einer Wolke der
Lust schweben, wenn dieses kleine Biest dabei war? Er schlenderte aus
der Küche und die Treppe hinauf in sein Zimmer. Dort streifte er seine
Kleider ab und warf sich aufs Bett.
Er hatte sich an duftende saubere Laken gewöhnt, obwohl er sie
immer noch nicht für selbstverständlich nahm. Und nur selten geschah
es, daß er hungrig zu Bett ging. Und seit langem hatte er keine
wirkliche Angst mehr erlebt.
In den vergangenen vier Jahren war er durch die meisten
östlichen
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