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Die Tochter des Magiers

Die Tochter des Magiers

Titel: Die Tochter des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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hatten.
    »Du brauchst das nicht für mich zu tun.«
    »Ich mache es aber gern.« Sie überzeugte sich, ob frische
Klingen in seinem Rasierer waren, ehe sie das Rasierzeug einpackte.
»Ich werde dich vermissen.«
    »Ehe du überhaupt merkst, daß ich weg war, bin ich schon
wieder daheim. Houston liegt praktisch um die Ecke.«
    »Ich weiß«, seufzte sie und schmiegte sich an ihn. »Mir wäre
bloß einfach wohler, wenn ich mit dir kommen könnte.«
    »Mouse und LeClerc sind doch Schutz genug, meinst du nicht?«
Er küßte sie sanft auf die Schläfen. Lily hatte eine Haut so glatt wie
die Blütenblätter der gleichnamigen Blume.
    »Wahrscheinlich.« Sie schloß die Augen, als seine Lippen über
ihre Kehle strichen. »Und jemand muß ja bei den Kindern bleiben.
Glaubst du wirklich, daß die Sache eine Viertelmillion wert ist?«
    »Aber mindestens. Diese Ölbarone legen ihr Geld mit Vorliebe
in Kunst und Juwelen an.«
    Der Gedanke an das viele Geld war schon aufregend, aber nicht
annähernd so aufregend wie seine Zärtlichkeiten. Max knabberte sanft an
ihrem Ohr. »Ich hab' die Tür abgeschlossen.«
    Max lachte leise und drängte sie aufs Bett. »Ich weiß.«
    Auf dem kurzen Flug von New Orleans nach
Houston saß Mouse am Steuerknüppel der Cessna. Es war reichlich Zeit,
um die Pläne noch einmal durchzugehen. Das Haus, dem sie in ein paar
Stunden einen Besuch abstatten würden, war eine riesige, weitläufige
Ranch mit über fünfhundert Quadratmetern Wohnfläche.
    Die Pläne, über denen er brütete, hatten ihn etwas mehr als
fünftausend Dollar gekostet, doch diese Investition hielt Max
angesichts des voraussichtlichen Profits für durchaus angemessen.
    Die Besitzer der Crooked-R-Ranch hatten vor allem
amerikanische und orientalische Kunstwerke des neunzehnten und
zwanzigsten Jahrhunderts erworben, allerdings nicht aus
Sammlerleidenschaft, ja nicht einmal aus Freude an ihrer Schönheit. Sie
betrachteten es als reine Investition und ließen daher die einzelnen
Stücke von fachkundigen Agenten auswählen.
    Max hatte keine Zweifel, daß diese Experten ihre Sache
verstanden und sich das Unternehmen deshalb für ihn lohnen würde.
    Die Liste, die er sich aus den Unterlagen einer
Versicherungsgesellschaft in Atlanta beschafft hatte, führte außer den
Kunstgegenständen auch genügend Schmuckstücke auf, um einen kleinen
Juwelierladen damit auszustatten.
    Da die Versicherungssumme beträchtlich war, konnte er getrost
davon ausgehen, daß sein Gewinn es ebenfalls sein würde. Schließlich
war das Versicherungsgeschäft stets mit Risiken behaftet, und einer
mußte letztendlich draufzahlen.
    Max lächelte LeClerc zu, der krampfhaft mit beiden Händen die
Armlehnen umpackt hielt. Um den Hals trug er ein silbernes Kruzifix,
ein goldenes altägyptisches Henkelkreuz, einen Talisman aus Kristall
und eine Adlerfeder. Auf seinem Schoß lagen ein Rosenkranz, eine
schwarze Hasenpfote und ein Beutel mit farbigen Halbedelsteinen.
LeClerc sicherte sich in sämtlichen Richtungen ab, wenn er fliegen
mußte.
    Da er die Augen fest geschlossen hatte und lautlos betete,
stand Max auf, um für sie beide einen kleinen Brandy einzugießen.
    LeClerc kippte ihn hastig hinunter. »Es ist für den Menschen
unnatürlich, in der Luft zu sein. Damit fordert man nur die Götter
heraus.«
    »Man fordert sie bei jedem Atemzug heraus. Es tut mir leid,
daß du meinetwegen diese Tortur auf dich nehmen mußt, aber es könnte
sein, daß meine Abwesenheit in New Orleans aufgefallen wäre, wenn wir
uns die Zeit genommen hätten zu fahren.«
    »Deine Zauberei macht dich allmählich zu berühmt.«
    »Ohne sie bin ich nichts. Und der Ruhm hat auch seine
Vorteile. Es gilt mittlerweile für die einflußreichen Damen der
Gesellschaft als schick, mich zu ihren Dinnerpartys einzuladen.« Er zog
eine Münze aus der Luft und begann damit zu spielen. »Natürlich in der
Hoffnung, daß ich sie und ihre Partygäste unterhalte.«
    »Wie ein Gaukler«, schnaubte LeClerc, aber Max zuckte nur die
Schultern.
    »Wenn du so willst. Ich bin immer bereit, für eine
hervorragende Mahlzeit zu zahlen. Und ich erhalte mehr als die
entsprechende Gegenleistung durch die Kontakte, die ich dabei knüpfe.
Unsere Freunde in Houston waren entzückt über meine improvisierte
Vorstellung letztes Jahr bei dieser Soiree in Washington. Was für ein
Glück für uns, daß sie damals gerade zu Besuch bei ihrem Cousin, dem
Senator, waren.«
    »Noch besser ist, daß sie jetzt in Europa sind.«
    »Stimmt.

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