Die Tochter des Magiers
eines Cowboys herbei, der rittlings auf einem
bockenden Pferd saß. »Wie ist es mit dem hier, Max?«
Max betrachtete die Skulptur. Ein gutes Stück und
wahrscheinlich schwer wie ein Laster. Obwohl sie nicht seinem Geschmack
entsprach, merkte er, daß Mouse davon angetan war. »Ausgezeichnet. Am
besten bringst du sie gleich, so wie sie ist, raus zum Auto. Wir sind
fast fertig.«
»Wir sind fertig.« LeClerc kam die Treppe heruntergeschlendert
und deutete auf seinen gefüllten Beutel. »Ich weiß nicht, was die
Herrschaften nach Europa mitgenommen haben, aber sie haben jedenfalls
reichlich Glitzerkram für uns zurückgelassen.« Es war ihm
schwergefallen, die Wertpapiere und das Bargeld in den beiden Safes zu
ignorieren, aber Max lehnte es aus Aberglaube ab, Geld zu stehlen. Und
LeClerc respektierte jeden Aberglauben. »Schaut euch das mal an.«
Er zog eine dreireihige Kette aus Diamanten und Rubinen
heraus. Abfällig schnaubend hielt Max sie ans Licht. »Wie kann man
solch wunderschöne Steine derart gräßlich verarbeiten? Die Dame sollte
uns dafür dankbar sein, daß sie dieses Ding nie wieder tragen muß.«
»Ist mindestens fünfzigtausend wert.«
»Hm.« Möglich, dachte Max und wünschte, er hätte seine Lupe
dabei. Er würde ein paar der besten Steine auswählen und eine passende
Halskette für Lily daraus anfertigen lassen. Nach einem Blick auf seine
Uhr nickte er. »Ich glaube, unser Einkaufsbummel ist vorbei. Sollen wir
einpacken? Wir könnten rechtzeitig zu einem späten Frühstück zu Hause
sein.«
TEIL ZWEI
Ein Teufel, ein geborner Teufel, an dessen Wesen keine Erziehung etwas ändern kann,
an den mein menschenfreundliches Bemühen
verloren ist, gänzlich verloren …
– WILLIAM SHAKESPEARE –
ERSTES
KAPITEL
A ls Luke sechzehn war, brachte Mouse ihm
auf kleinen Nebenstraßen das Autofahren bei. Zu Anfang gab es manche
kleineren Karambolagen, und einmal, als Luke versuchte, gleichzeitig zu
schalten, zu lenken und zu bremsen, wären sie fast in einem Sumpf
gelandet. Aber Mouse hatte endlose Geduld.
Luke sehnte sich danach, endlich ein ganzer Mann zu sein, und
der Besitz des Führerscheins erschien ihm wie ein entscheidender
Schritt in diese Richtung. Doch selbst das verblaßte angesichts eines
anderen bedeutsamen Ereignisses seine Verabredung mit Annabelle Walker.
Der Abend begann mit einem Kinobesuch und zwei Riesenportionen Popcorn
und endete mit Sex auf dem Rücksitz des gebrauchten Nova, den er sich
von seinen Ersparnissen gekauft hatte.
Weder für Annabelle noch für den Nova waren solche Aktivitäten
etwas Neues. Aber für Luke war es das erste Mal, und er war vollkommen
überwältigt von dem wundervollen Gefühl, Annabelles nackte Brüste zu
streicheln, während das Zirpen der Grillen ihr Keuchen und Stöhnen
begleitete. Man hätte Annabelle für ein kleines Flittchen halten
können, doch sie kletterte nur mit einem Jungen auf den Rücksitz, wenn
sie ihn süß fand, wenn er nett zu ihr war und außerdem gut küßte.
Luke entsprach in sämtlichen Punkten ihren Anforderungen. Als
sie zuließ, daß er seine Hand unter ihr T-Shirt schob, um diese üppigen
Kugeln zu betasten, konnte er es kaum fassen. Aber als sie den
Reißverschluß seiner Jeans öffnete, begriff er, daß die Tore zum
Paradies nun erst wirklich aufgingen. »O Annabelle.« Er fummelte an dem
Knopf ihrer Jeans, während sie ihn mit ihren Fingern zum Wahnsinn
trieb. Er hatte natürlich gehofft, ein wenig mit ihr herumknutschen zu
können, aber nie hätte er zu träumen gewagt, daß sie nach ein paar
Verabredungen schon bereit war, es richtig mit ihm zu machen.
Nun ließ er sich die Gelegenheit natürlich nicht entgehen.
»Laß mich …« Er wußte nicht mal genau, was, doch
jedes Wort war sowieso überflüssig, als er ihr rotes Spitzenhöschen
abstreifte.
Das Blut pochte in seinem Unterleib wie eine Dschungeltrommel,
die den Rhythmus für seine tastenden Finger vorgab. Annabelle begann
leise zu seufzen, und bald schon wurde daraus ein gieriges Stöhnen, ein
heftiges Keuchen. Immer ungestümer drängte sie ihm ihre beiden Hüften
entgegen. Die Fenster, die Luke wegen der herbstlichen Kühle
geschlossen hatte, beschlugen, und der Wagen verwandelte sich in eine
dampfende Sauna, die nach Sex roch.
Fasziniert spürte er, wie ihre Muskeln sich unter seinen
Händen zusammenzogen, während ihre Schreie höher wurden und sie
schließlich mit einem Juchzer kam.
Voller Ungeduld, endlich das zu erleben, was er bisher nur
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