Die Tochter des Tuchhandlers
sich wunderbar zu amüsieren und lieà sich feiern wie einer, der den groÃen Preis bei einem Turnier gewonnen hat. Suchend hielt sie nach Ines Ausschau und traf dabei auf Tomeo, der vom Tanzen erhitzt war und sein Wams ablegte.
»Ich habe noch keine Frau getroffen, für die ich mein Soldatenleben aufgeben würde, aber Ihr könntet mich bekehren, Beatrice.« Er hatte zu viel getrunken, doch seine Stimme war fest, und er sah ihr direkt in die Augen.
»Ich bin verheiratet, Tomeo, habt Ihr das vergessen?«, sagte sie scherzhaft.
»Wie könnte ich das, Madonna, und ich wünsche Euch von ganzem Herzen, dass Ihr an der Seite meines Bruders glücklich werdet.« Er nahm ihre Hand und hauchte einen Kuss darauf. Dann griff er nach seinem Wams und verlieà den Saal.
Seine Worte waren eindringlich gewesen, mehr als bloà dahingesagte Glückwünsche, und es hatte so geklungen, als befürchte Tomeo, dass ein Schatten auf ihrer Ehe lag. Unruhig suchte Beatrice weiter nach Ines und verkündete, nachdem sie ihre Zofe kichernd mit einem der Schauspieler entdeckt hatte, dass sie sich zurückziehen wolle. Sofort begann ein groÃes Gejohle, unter dem sie würdevoll den Saal verlieÃ. Sie befürchtete schon, dass Federico ihr mit den Musikern und in Begleitung seiner Freunde folgen würde, wie es oftmals üblich war. Doch zusammen mit Ines gelangte sie unbehelligt in ihr Schlafgemach, in dem das Bett aufgedeckt und mit Rosenblüten bestreut war.
Beatrice legte das Collier auf den Frisiertisch, während Ines ihr das Kleid aufschnürte. Aus dem Gürtel fiel das Täschchen mit den Perlenohrringen, die auf den Boden rollten. Ines hob sie auf. »Gehörten die nicht �«
»Ja.« Die Perlen schimmerten sanft im Licht der Ãllampen. »Tränen des Meeres â¦Â« Beatrice drehte sich um und ergriff Inesâ Hände. »Ich habe Angst!«
»Ihr zittert ja. Das müsst Ihr nicht. Es wird alles gut.« Doch die Stimme ihrer Zofe klang wenig überzeugend.
Beatrice sah ihren nackten Körper heute zum ersten Mal bewusst im Spiegel. Die Schultern zu spitz, die Brüste klein und rund über einem flachen Bauch, von dessen Nabel eine Linie hellen Haares in die Scham hinabreichte.
»Macht Euch nicht zu viele Gedanken. Beim ersten Mal ist es besser, es einfach hinter sich zu bringen, und dann, später, ist es gar nicht so übel, Ihr werdet sehen.«
Ines half Beatrice in ein seidenes Nachtgewand und löste ihre Haare.
»Warum hat mich niemand hierauf vorbereitet?«
»Manchmal ist es einfacher, nicht zu viel zu wissen. Er weiÃ, was zu tun ist, und alles andere wird sich ergeben.«
Als es laut an der Tür klopfte, zuckte Ines zusammen. »Jetzt muss ich Euch verlassen.« Ihre Augen flackerten nervös, als die Tür aufgestoÃen wurde und Federico mit einem Weinglas in der Hand und inmitten seiner Freunde erschien.
»Viel SpaÃ, mein Alter!« Connucci stand hinter Federico, schlug ihm auf die Schulter und schubste ihn an Ines vorbei ins Zimmer. Die Tür schlug zu, und Beatrice und Federico standen sich allein gegenüber.
Er stürzte den Rest Wein hinunter und stellte das Glas ab. Seine Bewegungen wirkten schwerfällig und lieÃen Beatrice ängstlich zurückweichen. »Ihr seid betrunken!«, brachte sie hervor.
»Sehr richtig! Ihr seid ein schlaues Frauenzimmer, aber jetzt wisst Ihr nicht weiter, nicht wahr?«, sagte er, knöpfte sein Wams auf und zog es sich mitsamt dem Hemd über den Kopf.
»Ich â¦Â«, stotterte Beatrice, wandte den Blick von dem nackten Männeroberkörper ab und kroch unter die Bettdecke. Sie schloss die Augen und dachte an Clarice, die ihren Frieden gefunden hatte. Aber Clarices Weg war nicht ihrer. Das Bett bewegte sich, als Federico sich neben sie legte. Sie fühlte, wie seine Hände unter ihr Hemd glitten und ihren Körper erkundeten.
»Madonna, seht mich an!« Seine Stimme klang rau.
Erschrocken öffnete sie die Augen und fand sich ihm direkt gegenüber. Jetzt schlug er die Decke zurück und schob ihr Hemd nach oben, um ihren Leib und die Brüste zu streicheln, deren Brustwarzen zwischen seinen Fingern hart wurden. Das schien ihn zufriedenzustellen, denn nun legte er ein Bein zwischen ihre Schenkel und zwang sie, diese zu öffnen. Sein Atem roch nach Wein, und es kostete sie einige Ãberwindung, den Kopf nicht abzuwenden,
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