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Die Todesbraut

Die Todesbraut

Titel: Die Todesbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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lächelnd auf sie zu. »Premierminister, ich erhielt Ihre Nachricht.« Er nickte Richtung Ferguson. »Brigadier.« Dann wandte er sich wieder John Major zu. »Es hieß, es sei dringend.«
      Der Premierminister warf Ferguson einen auffordernden Blick zu. »Brigadier?«
      Ferguson ergriff das Wort. »Mr. Lang, als Minister der Krone haben Sie die Genehmigung, eine Handfeuerwaffe zu tragen, wenn Sie sich in Nordirland aufhalten. Wie ich den Akten entnehmen konnte, handelt es sich bei der Waffe um eine Beretta 9 Millimeter Parabellum.«
      Lang wußte augenblicklich, was das zu bedeuten hatte, dennoch brachte er ein Lächeln zustande. »Ja, das ist richtig.«
      »Ich würde die Waffe gerne untersuchen lassen, Sir.«
      »Darf ich fragen, weshalb?«
      »Um herauszufinden, ob es sich um die Waffe handelt, mit der mindestens zehn Menschen getötet wurden. Morde, zu denen sich eine terroristische Gruppe bekannte, die unter dem Namen ›30. Januar‹ für häßliche Schlagzeilen sorgte.«
      Sekundenlang schwieg Lang, dann stieß er hervor: »Das ist doch Unfug.«
      »Rupert«, sagte der Premierminister, »um Himmels willen, Ihr Spiel ist aus.«
      Rupert Lang stand vor ihm, starrte ihn an und lächelte plötz lich, dann sah er Ferguson an. »Was wollten Sie noch mal von mir, Brigadier?«
      »Die Beretta, Mr. Lang.«
      »Ach ja, natürlich, sie ist in meinem Schreibtisch im Büro.«
      In diesem Moment strömte eine Gruppe japanischer Touristen auf die Terrasse. Blitzartig drehte sich Lang um, tauchte im Gewimmel unter und entwischte durch den entgegengesetzten Ausgang der Terrasse, bevor Ferguson und der Premierminister begriffen, was vor sich ging.
      Das Parlamentsgebäude besaß Dutzende von Ausgängen, die Rupert Lang natürlich alle bestens vertraut waren. Kaum fünf Minuten, nachdem er Ferguson und dem Premierminister so abrupt den Rücken gekehrt hatte, lenkte er seinen Wagen aus einer der Tiefgaragen und fuhr davon.

    13. K APITEL

      Belov erhielt Langs Anruf zu Hause in seinem Cottage in der Nähe der Bayswater Road.
      »Mein lieber Rupert, wie geht es Ihnen?«
      »Nicht besonders, Yuri. Man kam mir auf die Schliche.«
      »Erzählen Sie, Rupert«, forderte ihn Belov auf.
      Lang berichtete in allen Einzelheiten, was sich auf der Terrasse mit Ferguson und dem Premierminister ereignet hatte. Zum Schluß fügte er hinzu: »Die beiden erwähnten weder Sie noch Tom oder Grace. Sie sprachen lediglich von der Beretta. Ich habe mir eine Lizenz dafür beschafft, weil ich dazu berechtigt bin, das wissen Sie, Yuri. Aber sobald sie die Waffe untersuchen und ein paar Kugeln damit abgeben, bin ich geliefert.«
      »Wo ist die Beretta im Moment?«
      »Ich habe sie Grace gegeben. Sie wollte sie am Sonntag mitnehmen.«
      »Verstehe.«
      »Ich habe nachgedacht, Yuri. Möglicherweise kam Ferguson auf meine Spur, weil ich diesem Sonderkomitee des Premie rministers angehöre. Aber sie wissen eines nicht, nämlich daß uns der Zeitpunkt des IRA-Treffens im Ardmore House bekannt ist.«
      »Das stimmt«, sagte Belov. »Das muß auch so bleiben. Sie wissen ja, solange der Premier und Ferguson der Meinung sind, Sie wüßten von nichts, kann die Sache wie geplant weiterlaufen, und es besteht kein Grund, Keogh in Unruhe zu versetzen.«
      »Natürlich, aber das hilft mir nicht weiter. Ich muß hier verschwinden.«
      »Wohin werden Sie gehen, Rupert?«
      »Ich weiß es nicht. Vielleicht nach Devon, in mein Haus Lang Place.«
      »Dort wird man Sie aber früher oder später ausfindig ma
    chen.«
      »Ich weiß, es ist aus, das brauchen Sie mir nicht zu sagen. Aber es ist so verdammt frustrierend, nicht zu wissen, was Ferguson schon alles weiß. Geht es nur um mich und die verfluchte Beretta, oder steckt mehr dahinter? Wenn ja, dann werden sie sich uns der Reihe nach vorknöpfen, nehme ich an.«
      »Machen Sie sich darüber keine Sorgen, Rupert. Passen Sie auf sich auf. Und viel Glück. Mir können sie nichts anhaben, wenn ich mich in die Botschaft begebe.«
      Belov legte auf, ging in sein Schlafzimmer und packte das Nötigste in eine Tasche. Danach verließ er sein Cottage und stieg in seinen Wagen, der an der Straße geparkt war. Zehn Minuten später fuhr er Richtung Kensington Place und begab sich in die diplomatische Immunität der sowje tischen Botschaft.

      Lang hielt an einer Telefonzelle und rief bei sich zu Hause in Dean Close an. Das Telefon schien eine

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