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Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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Zähne jeden Moment erneut
zupackten, seinen Rücken zerfetzten, auf seinem Rückgrat herumkauten.
    Doch dieser Schmerz kam nicht. Ebenso wenig wie der Tod, den er sicher erwartete, da ihm schließlich das Gesicht zerfetzt und aufgefressen wurde. Er hob die Hand und berührte sein Gesicht, spürte klebrige, fettige Haut unter seinen Fingerspitzen. Er öffnete die Augen.
    Sie, oder wer auch immer sich als sie ausgegeben hatte, war verschwunden.
    Zitternd richtete er sich auf Hände und Knie auf und kroch zum Bach. Er warf einen Blick in das Wasser. Sein Gesicht war rot, blutverschmiert, das Blut quoll aus langen Furchen, die über seine Wangen liefen. Wunden, dachte er, als er seine Hände betrachtete, die perfekt zu den Hautfetzen passen, die ich unter meinen Fingernägeln habe.
    Obwohl es überflüssig schien, so etwas zu sagen, nachdem er sich in eine philosophische Diskussion mit einem Affen eingelassen und einen Baum mit einem Schwert angegriffen hatte, spürte Lenk doch das Bedürfnis, sich auf den Rücken zu rollen, zusammenzubrechen und es fiebernd zu flüstern: »Du drehst allmählich durch, mein Freund.«
    »Das ist eine Untertreibung.«
    Lenk blinzelte, als er die Stimme hörte, die nach dem langen, wütenden Schweigen in seinem Kopf kalt und vertraut klang. Er kämpfte gegen das Bedürfnis an zu lächeln, die Rückkehr zu einem intimeren Wahnsinn zu genießen. Es spielte jedoch keine Rolle, wie sehr er sich bemühte; die Stimme spürte es.
    »Der Versuch zu widerstehen scheint sinnlos zu sein.«
    »Wo warst du?«
    »Ich war immer bei dir. «
    »Dann hast du ... all das gesehen?«
    »Ich weiß, was du weißt. «
    »Deine Gedanken?«
    »Unsere Gedanken. «
    »Du weißt, was ich meine.«
    »Trotzdem ist das Argument stichhaltig. Nichts, was heute Nacht passiert ist, war real.«
    »Aber es erschien so ...«
    »War es aber nicht. «
    »Woher weißt du das?«
    »Erstens, sie ist tot. Das ist eine Tatsache.«
    »Es ist eine von mehreren Möglichkeiten.«
    »Es ist eine Gewissheit. Höre auf die Vernunft.«
    »Grünhaar sagte, sie hätte keine anderen Leichen gefunden. Also ist es vollkommen vernünftig zu glauben, dass die anderen möglicherweise am Leben sein könnten.«
    »Es fällt mir schwer, eine Belehrung darüber, was vernünftig ist, von jemandem anzunehmen, der Stimmen hört.«
    »Zugegeben.«
    »Bezüglich deiner Abhängigkeit von ihnen ... warum bestehst du darauf, dass sie am Leben sind?«
    »Ich ... ich brauche sie. Sie halten mir den Rücken frei und helfen mir in schwierigen Situationen.«
    »Wir haben uns.«
    »Wir beide haben nur schwierige Situationen.«
    »Ihr Tod ist zweifellos ein Zeichen des Himmels. Wir verschwenden Zeit und Mühe, wenn wir ihnen nachtrauern.«
    »Noch trauert niemand um niemanden. Sie könnten noch am Leben sein.«
    »Wir könnten längst in Toha sein, wenn sie nicht wären, die Fibel könnte in Sicherheit und dort sein, wohin sie gehört, und un ser Körper könnte sich danach sehnen, Vergeltung an der nächsten Blutlaus zu üben, welche die Erde beschmutzt. Sie sind ein Ärgernis.«
    »Nein, sind sie nicht.«
    »Sie sind es, die uns brauchen. Ohne uns hätten sie nicht überlebt. Sie haben ohne uns nicht überlebt. Sie sind nutzlos.«
    »Nein, sind sie nicht!«
    »Wir haben unsere Pflicht zu erfüllen. Wir müssen die Erde von diesen Schädlingen reinigen. Die Dämonen fürchten uns, fürchten, was wir ihnen antun können. Wir wurden geschaffen, um die
Erde von diesen Unreinheiten zu säubern. Diese Gefährten kann man nur als solche bezeichnen, weil sie umsichtig genug waren, sich selbst zu säubern und uns die Mühe zu ersparen. Sie sind tot besser dran.«
    »Nein, sind sie nicht!«
    Das letzte Echo seiner Stimme verklang, wurde aus seinem Verstand getilgt, als seine Gedanken sich fieberhaft zu überschlagen schienen. Er sprang auf die Füße und marschierte auf und ab, während er mit sich selbst redete.
    »Denk nach, denke ... du brauchst dieses Ding nicht. Denk ... es ist schwierig zu denken. Es ist so heiß ...« Er knurrte und schlug sich mit der Faust gegen die Schläfe. »Denk nach! Diese Halluzinationen werden nur von einem Fieber erzeugt. Aber woher weißt du das?« Er fuhr sich mit dem Finger über einen Kratzer auf seinen Wangen. »Naja, das klingt logisch, stimmt’s?
    Nein«, beantwortete er seine Frage selbst. »Nichts ist logisch.« Er knirschte mit den Zähnen, und die Anstrengung des Denkens schien dazu zu führen, dass sein Gehirn kochte. »Du

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