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Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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genug Kraft zu sammeln, seinen Griff zu verstärken, seinen Körper zu verdrehen und mit seinem Arm weit auszuholen.
    Der Grünshict flog wie eine grüne Wurfscheibe zwischen den Leichen hindurch, überschlug sich mehrmals in der Luft, bis er auf die Straße krachte und wie ein Stein darüberhüpfte. Jeder Aufprall wurde von einem Krachen begleitet. Er rutschte über das Pflaster, bis er langsamer wurde und schließlich zum Stehen kam … blutend, zerbrochen, aber immer noch atmend.
    Diesmal erhob er sich nicht mit der zuvor gezeigten Geschmeidigkeit. Er stand mühsam auf und taumelte wie eine erdgebundene Kreatur. Sein Körper protestierte mit lautem Knacken, als sich die Knochen wieder ausrichteten, während er auf den Füßen schwankte. Er keuchte, suchte seinen Stock und fand ihn auf dem Boden neben sich. Während er sein eigenes giftiges Blut in seinem Mund schmeckte, drehte er sich zu seinem Feind herum.
    Die glasigen Augen des Hais und sein weit aufgerissenes Maul begrüßten ihn.
    Graue Haut küsste eine grüne Wange. Die zähe, sandpapierartige Haut des Fisches zerfetzte die zarte Haut des Grünshict, als Gariath das Tier wie eine Keule schwang. Er schmetterte es gegen seinen Feind. Die Hände des Drachenmannes bluteten, und der zuckende Schwanz rieb seine Handflächen wund.
    Ein geringer Preis.
    Einhundert Pfund zappelnder, rauer Haut trafen den Grünshict immer wieder. Zahllose scharfe, gezackte Zähne rissen in blinder Panik an seiner Haut. Flossen klatschten, Kiefer schlossen sich knirschend, Blut strömte, Knochen brachen, und das Geschrei dauerte an, bis der Shict keinen Atem mehr hatte.
    Gariath hörte jedoch nicht auf, als seinem Widersacher die Luft ausging. Er hörte nicht auf, als sein Feind auf die Knie sank, dann auf den Bauch und schließlich auf das Gesicht fiel. Gariath schlug noch ein paarmal mit dem Fisch auf ihn ein, nur aus Prinzip, bis er schließlich auf den Berg aus roten Wunden und zerschlagener grüner Haut hinabblickte. Der Hai hing schlaff in seiner Hand, ein schlaffes Rückgrat, das von einer Menge nutzlosen Fleisches umhüllt wurde.
    Gariath ließ das Tier los. Es landete nicht auf der Erde, sondern trieb träge in der dicken Luft über seinem Kopf davon, als weiterer Gang in dem grausigen Menü seiner früheren Brüder.
    Der Drachenmann blutete und keuchte. Bei jedem Schritt verspürte er das Echo des Stocks dieses Grünshict, und seine Knochen klapperten immer noch in seinem Körper. Damit ging es ihm aber immer noch wesentlich besser als der langohrigen Kreatur vor ihm am Boden. Er kniete sich neben seinen grünen Widersacher, packte das blutverschmierte Haar und hob seinen Kopf an.
    Ein halbes Gesicht erwiderte seinen Blick. Ein Auge war zugeschwollen, und in dem anderen funkelte kaum noch Leben. Die Nase des Grünshict sah aus wie eine Flöte: ein Durcheinander aus Löchern, durch die schwach der Atem pfiff. All dies jedoch verblasste neben dem Grinsen der Kreatur, als der Grünshict Gariath mit der Hälfte seiner Zähne anlächelte. Die andere Hälfte lag entweder auf dem Boden oder steckte in der Haut des Hais.
    »Guter Kampf«, rasselte der Grünshict.
    »Ich habe gewonnen, also ja«, erwiderte Gariath.
    »Hast du nicht.«
    Gariath betrachtete die regungslos daliegende rote, purpurne und grüne Masse des Grünshict. »Ich weiß nicht so recht. Nach allen mir bekannten Regeln ist der Kämpfer, der am Ende aussieht wie eine halb verdaute und wieder ausgespuckte Kröte, derjenige, der verloren hat.«
    »Das macht nichts. Ob man lebt oder stirbt, ist für den Sieg irrelevant.« Er lächelte ein wenig strahlender. »Dein Tod kümmert uns nicht.«
    Gariath zog die Augen zu Schlitzen zusammen. »Wessen Tod denn dann?«, knurrte er.
    »Der Tod einer von uns.«
    »Die Spitzohrige? Du wolltest sie töten?«
    »Wir haben sie gerettet. Wir haben sie geheilt. Indem wir den anderen getötet haben.«
    »Und wie beabsichtigst du, Lenk zu töten, wenn ich dich gerade zwinge, Pflastersteine zu fressen?«
    »Es gibt noch mehr von uns. Ich habe dich nur abgelenkt. Inqalle hat ihn vermutlich bereits erledigt. Naxiaw dürfte sie mittlerweile geheilt haben. Sie ist jetzt in Sicherheit.«
    Gariath sagte nichts, während er durch den Grünshict hindurch ins Nichts starrte. Als er dann sprach, klang seine Stimme leise. »Warum erzählst du mir das?«
    »Um mich daran zu erinnern«, keuchte der Grünshict rasselnd, während ihm das Blut aus dem Mund lief, »warum ich tot bin.«
    »Ihretwegen? All

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