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Die Tortenkönigin: Roman (German Edition)

Die Tortenkönigin: Roman (German Edition)

Titel: Die Tortenkönigin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Conrad
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Während meines Urlaubs musste er jeden Tag von zu Hause eine Thermoskanne mitbringen, damit er seine tägliche Dosis Koffein bekam.«
    Ich schloss die Tür hinter mir und flüsterte: »Ist er da?«
    »Klar. Und weißt du, wer bis vorhin auch noch da war?«
    »Nee. Woher sollte ich?«
    Sie kicherte leise und raunte: »Susanne.«
    »Wann?«
    »Nach deinem ruchlosen Angriff, falls es das ist, was du wissen willst.«
    »Angriff? Hat sie das gesagt?«
    »Allerdings, das hat sie. Riesenauftritt, kann ich dir sagen. Majestix hat mich direkt zur Apotheke gejagt, um ihr etwas zur Beruhigung zu holen.«
    »Erzähl keinen Quatsch!«, rief ich verblüfft aus. »Du willst mich doch bloß veralbern, gib es zu!«
    Aber Marie schüttelte den Kopf. »Nee, kein Scherz, ich schwöre. Nur habe ich die Geschichte selbst leider nicht mitgekriegt, weil ich ja deinetwegen zur Apotheke rennen musste. Also, raus mit der Sprache: Was hast du getan? Hast du ihr mit der Teigrolle eins übergebraten? Oder sie in den großen Rührbottich gestopft?«
    Ich erzählte Marie, was passiert war.
    Als ich geendet hatte, sah sie mich fassungslos an. »Du hast ihr ein Rosinenbrötchen an den Kopf geworfen?«
    Ich nickte.
    »Aber das war uralt und knüppelhart, und du hast ordentlich feste draufgehalten, richtig?«
    »Nein, es war frisch und fluffig und außerdem schon zur Hälfte aufgegessen. Nicht gefährlicher als ein Wattebausch, wenn du mich fragst.«
    »Sensationell. An Susanne ist offensichtlich eine große Schauspielerin verloren gegangen!«
    Wir lachten uns kaputt, als plötzlich die Tür aufging und Majestix hereingestampft kam.
    Bei meinem Anblick verdüsterte sich sein Gesicht, und sein schlecht rasiertes Doppelkinn bebte entrüstet. Er pumpte sich gewaltig auf und blökte: »Du hast Susanne angegriffen! Du kannst wirklich von Glück sagen, dass ich nicht dabei war, sonst …«
    Vergeblich wartete ich darauf, dass er mir mitteilen würde, was sonst passiert wäre, aber er stand nur da, atmete schwer und starrte mich aufgebracht an.
    »Sonst …?«, half ich freundlich nach. Ich war wirklich neugierig.
    »Sonst … Sonst …«
    Plötzlich wandte er sich ab und stürmte zur Tür hinaus, kam aber Sekunden später wieder herein und zeterte: »Du traust dich was – tauchst einfach hier auf und meinst, alle müssten um dich herumtanzen und dankbar sein. Und du wagst es, deine Schwester anzugreifen, die einfach nur freundlich sein und dich willkommen heißen will!«
    »Ach, hat sie das behauptet?«
    Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Allerdings, das hat sie.«
    »Stimmt nicht, mein Lieber, deine geliebte Susanne hat den Kampf eröffnet, und zwar ohne lange Vorrede. Sie hat mich gesehen und in der gleichen Sekunde beleidigt. Von wegen willkommen heißen.«
    »Selbst wenn – das ist noch lange kein Grund, Susanne tätlich anzugreifen. Oder ist das so üblich unter Künstlern in Paris?« Er grinste hämisch und fuhr fort: »Wieso bist du überhaupt hier? Hat dein geliebter Popstar dich rausgeschmissen?«
    Meine Hände ballten sich ganz von selbst zu Fäusten, und ich versteckte sie sicherheitshalber hinter meinem Rücken, bevor sie sich selbstständig machen und in sein gehässiges Gesicht fliegen konnten. »Siehst du – genau auf diesem Niveau hat deine Frau auch mit mir gesprochen. Ihr habt euch wirklich gesucht und gefunden.«
    Lutz’ Gesicht verfärbte sich tiefrot. »Wage es nicht, so mit mir zu sprechen, sonst …« Mit einem Blick auf Marie verstummte er abrupt.
    »Ach Lutz, da waren wir doch vorhin schon mal. Am besten, du gehst jetzt in dein Oval Office und überlegst dir ganz genau, was sonst passiert. Das kannst du mir dann ja demnächst mal mitteilen, gern auch schriftlich.«
    Ich wandte mich zu Marie um, umarmte sie und sagte: »Wir sehen uns später«, und, im Vorbeigehen, zu Lutz: »Wir hoffentlich nicht.«
    »Keine Sorge«, hörte ich ihn hinter mir herquaken, aber ich war schon zur Tür hinaus und schwang mich in den Fahrradsattel.
    Ich radelte beschwingt die Dorfstraße hinunter. Wieder einmal grübelte ich darüber nach, was Susanne an diesem Vollidioten bloß so attraktiv gefunden hatte, dass sie seine Frau geworden war. Er war aufgeblasen, dumm und unglaublich unsexy – und das hatte auf verhängnisvolle Weise auf Susanne abgefärbt. Sicher, wir hatten uns schon als Kinder ständig gestritten, und sie hatte immer einen Hang zur Übertreibung und zum Drama gehabt. Ich musste sie nur schubsen – und das meist auch nur, um

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