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Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition)

Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Dieckmann
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hoher Eichenlehne. Er hielt die Faust vor den Mund und räusperte sich leise. »Mein lieber Marco, ich darf doch sagen, dass es kaum jemanden gibt, der dein Unternehmen und deine Ambitionen so gut kennt wie ich. Und ich genieße dein Vertrauen. Menschlich, geschäftlich und politisch. So kann man das doch wohl formulieren?«
    Sacconi nickte. »Da hast du durchaus recht. Als mein Anwalt hast du natürlich viel mehr Einblick als andere. Und ich bin mit deiner Arbeit mehr als zufrieden. Aber was willst du mir denn eigentlich sagen?«
    Dass Celli Anwalt geworden war, hatte in erster Linie etwas mit seinen Lebenszielen zu tun. Er sah es nicht unbedingt als seine Aufgabe, Unrecht, Willkür und Rechtsbruch zu bekämpfen, sondern in die Nähe der Reichen und Mächtigen zu gelangen, Vertrauen zu erwerben und die Weichen im richtigen Augenblick in seine Richtung zu stellen. In Fall Sacconi schien ihm jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen zu sein. Er fuhr fort. »Und da habe ich mir gedacht, dass man dieses gute Verhältnis sogar intensivieren könnte. Familiär sozusagen.«
    »Wie meinst du das? Soll ich dich adoptieren?« Sacconi lachte abermals auf.
    Celli blieb ernst. »Nein, aber als dein Schwiegersohn könnte ich noch besser für dich arbeiten und …«
    Sacconi schaute ihn mit offenem Mund an. »Als mein Schwiegersohn? Wie hast du es denn fertiggebracht, dass dir meine Tochter ins Netz gegangen ist?«
    Celli schlug seine Augen zu Boden. »Äh … sie weiß noch nichts davon. Ich wollte erst mit dir sprechen.«
    Sacconi stieß einen leisen Pfiff aus. »Mein lieber Giovanni, du kennst meine Tochter doch schon etwas länger.«
    Celli nickte.
    »Dann weißt du auch, dass sie eine der kapriziösesten und schwierigsten Frauen in der ganzen Toskana ist. Woran ich wohl am meisten Schuld habe.«
    Celli nickte abermals.
    »Aber sie ist auch clever, klug und sehr schön. Das wäre eine geniale Verbindung. Und dann denk doch mal daran, was passieren könnte! Plötzlich ist einer da, der dir nicht passt. Den heiratet sie dann, und es dauert nicht lange, bis der in deinem Leben herumstöbert und sich in deine Angelegenheiten einmischt. Willst du das?«
    Sacconi, den das Gespräch bisher belustigt hatte, wurde plötzlich ernst. Er legte einen Zeigefinger an die Lippen und schaute aus dem Fenster. »Wahrscheinlich hast du recht. Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Wenn ich es mir genauer überlege … Eigentlich habe ich so gut wie keine Ahnung, mit welchen Männern sie sich herumtreibt.« Er räusperte sich und stand auf. »Aber trotzdem: Francesca hat das letzte Wort. Geh doch mal mit ihr essen, und sprich mit ihr. Das kommt alles sehr überraschend. Aber … meinen Segen hast du.«
    Celli wusste nur zu genau, dass ihm diese Zustimmung einen gehörigen Vorteil verschaffte. Er kannte das Verhältnis zwischen Vater und Tochter. Marco Sacconi war der einzige Mensch, auf den Francesca wenigstens zeitweilig hörte. Denn er besaß ein Mittel, mit dem er seine Tochter sehr schnell disziplinieren konnte: Er drehte ihr einfach den Geldhahn zu, der ihr ein luxuriöses Leben sicherte. Und an diesem Geldhahn wollte Celli bald selbst drehen.
*
    Roberts Finger tasteten langsam die untere Seite seiner Schreibtischplatte ab. Nichts Außergewöhnliches war zu fühlen. Auch im Inneren der Schreibtischlampe fand er nichts.
    »Und Sie glauben wirklich, Sie werden abgehört?«, fragte Susan ungläubig.
    Robert hielt seinen rechten Zeigefinger an den geschlossenen Mund und zeigte auf die Tür, die zum Garten führte. Beide gingen hinaus.
    »Bitte keine Unterhaltung mehr in meinem Arbeitszimmer, bevor ich die Wanze nicht gefunden habe«, flüsterte Robert.
    »Eine Wanze?« Susan schaute ihn verwirrt an.
    »Natürlich ist eine da. Wie erklären Sie sich sonst, dass bei Sebaldo offenbar drei Profis aufgetaucht sind, die seinen Namen nur kennen konnten, weil sie uns zugehört haben? Der Name ist nur in diesem Raum gefallen – und dann noch einmal bei meiner Mutter. Und dort habe ich die Adresse lediglich notiert. Also haben sie ihn hier gehört und sind mir dann gefolgt.«
    Sie gingen wieder hinein.
    Robert kniete nieder und tastete das Bücherregal ab.
    »Wo steckt das verdammte Ding?«
    Er setzte sich an seinen Schreibtisch und ließ seinen Blick durch den Raum gleiten. Die Wände rauf und runter, an die Decke und auf den Fußboden. Dort blieb sein Blick hängen.
    »Moment, das könnte es sein!« Dann holte er einen kleinen Schraubenzieher aus einer

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