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Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition)

Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Dieckmann
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Und trotzdem sucht er ganz gezielt hier. Und eins ist besonders seltsam: Mussolini hat doch versucht, von Mailand aus in die Schweiz zu fliehen. Auch der Schatz sollte dahin transportiert werden. Das heißt, von Mailand aus gesehen, nach Norden. Warum sucht er dann hier? Dreihundert Kilometer weiter südlich?«
    Das Telefon klingelte.
    Francescas Stimme klang einschmeichelnd. »Roberto, ich habe dich vermisst!«
    Überleg dir genau, was du jetzt sagst , dachte Robert. »Tut mir leid, aber ich musste ganz plötzlich geschäftlich für ein paar Tage nach Berlin.«
    Francesca lachte auf. »Ach, du warst auch verreist? Ich war ein paar Tage in Mailand und habe sündhaft teure Klamotten gekauft. Die müssen wir unbedingt zusammen ausführen. Wie wär’s mit heute Abend? Wir sollten dringend einmal wieder zu Fabio gehen.«
    Robert stutzte. »Ich denke, du wolltest dich nicht mehr mit mir in der Öffentlichkeit zeigen. Was ist mit Celli?«
    Francesca lachte auf. »Das werde ich dir ausführlich erzählen. Also, sei ein lieber Robertino, und bestell einen Tisch. Ciao, bello!«
    Robert war irritiert. Die Stimmungswandel dieser Dame waren schon sehr verwirrend.
*
    Bis auf einen waren alle Tische bei Fabio besetzt. Das war die Regel, denn diesen einen hielt er regelmäßig zurück. Rief dann jemand an, der kurzfristig reservieren wollte, entschied er selbst, ob der Antragsteller die Attraktivität seines Restaurants steigern konnte oder ob er den leeren Tisch zur geheimnisvollen Mutmaßung seiner Gäste erhob, für wen dieser denn wohl reserviert sei. Dies war eine seiner geheimen Strategien, mit der er sein Lokal zum begehrtesten von Florenz gemacht hatte. Schon dadurch, weil er jeden seiner Gäste in diese Geheimstrategie eingeweiht hatte und die meisten aus dem Grunde kamen, um zu sehen, wer diesmal so viel wert war, dass er den heiß umworbenen letzten Tisch bekommen hatte.
    Robert und Francesca gehörten ohne Zweifel zu dieser »Last-minute-Prominenz«.
    Fabio küsste Francesca auf beide Wangen, schüttelte Robert minutenlang die Hand.
    »Welche Freude, Sie wieder einmal begrüßen zu dürfen«, strahlte Fabio Francesca und Robert an, als diese gemeinsam das Restaurant betreten hatten. »Signora Francesca, Sie werden immer schöner. Darf ich Sie zu Ihrem Tisch bringen?« Fabio ging mit zwei handgeschrieben Speisekarten und hochgerecktem Kinn voran.
    Francesca folgte ihm in ihrem neuen, leuchtend roten Zweiteiler, dessen Oberteil wie eine Corsage aussah. Ihren Auftritt betonte sie durch einen unvergleichlichen Hüftschwung, mit dem sie auf jedem Catwalk Mailands bella figura gemacht hätte. Robert mochte solche Inszenierungen nicht, wusste aber, dass Francesca sie genoss, und versuchte daher, möglichst entspannt und amerikanisch lässig die Nachhut zu bilden. Lächelnd grüßte er mal nach links und nach rechts und hatte den Eindruck, der Weg zum Tisch sei endlos.
    »Nun spann mich nicht auf die Folter, und sag mir, was mit Celli ist«, flüsterte er, als sie endlich ihre Plätze eingenommen hatten und Fabio wieder gegangen war.
    Francesca lächelte und schaute ihn mit einem Augenaufschlag an, der ihn unruhig werden ließ. »Ich würde dich gern einmal foltern, amore mio. Aber wer weiß, der Abend hat ja gerade begonnen. Du willst wissen, was mit Celli ist? Ganz einfach: Du weißt ja, dass ich mich nie für sein Privatleben interessiert habe, obwohl wir uns so lange kennen. Aber es gibt da Gerüchte. Und da hat die kleine Francesca ein bisschen herumgehorcht und ist auf etwas gestoßen, das bestens dazu geeignet ist, den Herrn in seine Schranken zu verweisen.«
    »Und das wäre?«
    Francesca schüttelte den Kopf. »Das ist ja unsere Abmachung. Ich rede nicht darüber, und er lässt mich in Ruhe.«
    »Und du willst es mir wirklich nicht sagen?«, fragte Robert enttäuscht.
    Francesca schüttelte abermals den Kopf. »Nein, das geht nicht. Auch wenn es dich überrascht, ich habe da meine Prinzipien.«
    »Und was sagt dein Vater dazu?«
    Francesca verzog den Mund. »Der hat sich in seinen Schmollwinkel zurückgezogen. Das kenne ich schon. Er wird eine Zeit lang dort bleiben. Aber nun erzähl von dir. Was hast du in Berlin gemacht?«
    »Ich arbeite an einem neuen Spiel und musste dort ein paar Recherchen machen. Und ein paar Leute treffen, die mir weitergeholfen haben.«
    Fabio war unbemerkt herangetreten und hatte zwei Gläser mit trockenem Sherry auf den Tisch gestellt.
    Francesca hob ihr Glas. »Salute, Roberto. Wird das

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