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Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition)

Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Dieckmann
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wollen. Zum anderen kommt mir die Sache ziemlich merkwürdig vor. Ich hatte bei Commissario Ferri nicht den Eindruck, dass er die Fälle für abgeschlossen hielt. Ganz im Gegenteil. Wollen wir doch mal sehen, ob ich recht habe, mit dem, was ich gerade vermute.« Er griff zum Telefonhörer und wählte Carlos Nummer.
    Der meldete sich unverzüglich. »Roberto, ich wollte dich auch gerade anrufen. Du kannst dir nicht vorstellen …«
    Robert unterbrach ihn. »Doch, ich kann es mir vorstellen. Du hast Post von der Staatsanwaltschaft bekommen. Die Ermittlungen im Fall Sebaldo, Carlo, sind eingestellt worden. Stimmt’s?«
    Für ein paar Sekunden war es still in der Leitung. »Woher weißt du das?«, fragte Carlo verblüfft.
    »Weil Susan das gleiche Schreiben bekommen hat. Weder der Mord an ihrem Mann noch ihre Entführung werden weiterverfolgt«, antwortete Robert.
    Carlo war ein zweites Mal für ein paar Sekunden sprachlos. »Kannst du dir einen Reim darauf machen?«
    »Noch nicht ganz. Aber es liest sich so, als hätten die eine Anordnung von ganz oben bekommen. Hör zu, Carlo, kannst du heute Abend zum Essen zu uns kommen? Dann können wir alles Weitere besprechen.«
*
    Als Carlo um acht Uhr abends eintraf, machte er einen fröhlichen Eindruck.
    »Hast du dich wieder beruhigt?«, fragte Robert.
    Für einen Augenblick verfinsterte sich Carlos Gesicht, dann lächelte er. »Nein, deswegen nicht. Ich komme nur gerade aus dem Krankenhaus. Dem alten Giuseppe geht es wieder gut. Er muss die Natur eines Büffels haben, mit zweiundneunzig!
    Er lässt dich grüßen. Wenn er wieder zu Hause ist, sollen wir ihn besuchen.«
    »Komm in die Küche«, sagte Robert. »Susan macht Spinatrollen mit einer Salsa di Pommodoro alla Napoletana. Köstlich, sage ich dir. Es ist schon fantastisch, was sie in den wenigen Tagen alles gelernt hat.«
    Mit großer Konzentration hantierte Susan am Herd.
    Carlo ergriff ihren Arm, drehte sie herum und küsste sie links und rechts auf die Wangen. »Hm … Signora, Sie duften ganz herrlich nach italienischer Küche.«
    Susan lachte, machte sich los und stellte drei Teller auf den Tisch. Robert hatte bereits vor einer halben Stunde eine Flasche Chianti Classico Riserva entkorkt und goss ihn vorsichtig in die Gläser. Er nahm zwei davon und reichte sie Carlo und Susan.
    »Moment«, sagte Carlo, »ich bin mit Sicherheit der Älteste und mache euch daher einen Vorschlag. Ihr beiden schafft jetzt die Signora und den Signore ab, und wir auch, Susan!« Er hob sein Glas. »Salute!«
    »Auf uns!«, antwortete Robert. »Schließlich sind wir alle drei die Geschädigten in diesem Fall, um in der Amtssprache zu bleiben. Leider lässt uns dieses Amt jetzt im Stich. Höchstwahrscheinlich auf höhere Anordnung. Seid ihr auch der Meinung, dass wir die Nachforschungen weiter betreiben sollten? Oder wollen auch wir das Handtuch werfen?«
    »Auf keinen Fall«, sagte Susan.
    »Wir bleiben dran«, ergänzte Carlo, »ich habe ein Versprechen gegeben!«
    »Hast du dir das gut überlegt, Susan?«, fragte Robert. »Du bist jetzt ein freier Mensch, hast ausreichend Geld, kannst deine Freunde in Amerika wiedersehen und ein neues Leben anfangen.«
    »Nein, nein«, sagte Susan kopfschüttelnd. »Ich kann auch hier ein freier Mensch sein, wo ich jetzt ganz besonders gute Freunde habe. Und darum will ich nicht wie ein Feigling davonlaufen. Es geht einfach nicht, dass diese schrecklichen Menschen ungeschoren davonkommen. Nein, ich bleibe!«
    »Okay, Susan, dann bleibst du weiterhin mein Gast. Aber nur unter einer Bedingung.«
    Susan schaute ihn fragend an. »Und die wäre?«
    »Dass du mindestens einmal in der Woche eine solche Köstlichkeit kochst, die gerade droht, kalt zu werden. Also los, worauf warten wir noch?!«
    Sie setzten sich an den Tisch.
    »Meint ihr, dass sie uns immer noch beobachten?«, fragte Susan.
    »Kann sein«, sagte Robert und legte eine Spinatrolle auf seinen Teller. »Ich hoffe nur, dass sie, wenn sie es im Moment tun, ein ganz fieses Hungergefühl bekommen.«
*
    Donatellas Stimme klang weinerlich aus dem Telefonhörer. »Roberto, ich weiß, du bist ein erwachsener Mann, und du kannst tun, was du für richtig hältst. Aber jetzt warst du eine Woche fort, und ich hatte keine Ahnung, wo du gewesen bist.«
    Wie gut, dass sie mich jetzt nicht sehen kann , dachte Robert und rollte mit den Augen. »Mamma, ich musste ganz plötzlich nach Berlin. Geschäftlich. Und da jagte ein Termin den anderen. Ich verspreche dir,

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