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Die Tote auf dem Opferstein: Kriminalroman

Die Tote auf dem Opferstein: Kriminalroman

Titel: Die Tote auf dem Opferstein: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Rosman
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mit Marianne Ekstedt gesprochen«, sagte Folke, während er darauf wartete, dass der Kollege ans Telefon ging. Als sich schließlich der Anrufbeantworter meldete, hinterließ Folke eine Nachricht.
    »Als ich Asko heute Nacht vernommen habe, hatte ich den Eindruck, seine Frau wäre verreist«, sagte Karin.
    Das Klingeln von Folkes Handy unterbrach ihr Gespräch – es war Robban. Obwohl das Display Robban Sjölin anzeigte, meldete sich Folke wie immer mit Vor- und Nachnamen.
    »Marianne Ekstedt besitzt kein Handy, und Robban hatte ebenfalls den Eindruck, sie plane eine Reise, er weiß aber nicht, wohin. Vielleicht in eine andere Welt.« Letzteres sagte Folke mit leicht verstellter Stimme. Karin grinste.
    »Asko besucht hier draußen eine Konferenz. Wir müssen mit ihm reden«, sagte Karin.
    »Als Robban mit Marianne Ekstedt gesprochen hat, habe ich mich mit ihrer Kollegin Gisela unterhalten, die auch im Zentrum arbeitet. Vielleicht kann sie uns helfen, Marianne zu finden? Ich meine, bevor wir es über ihren Mann versuchen.« Folke zog einen Kalender mit Notizbuch aus der Tasche und fand die Telefonnummer.
    »Wenn das so ist.« Kopfschüttelnd sah er Karin an, die nicht die geringste Ahnung hatte, was er ihr damit sagen wollte.
    »Würdest du Marianne bitten, mich anzurufen, wenn du etwas von ihr hörst?«
    Nachdem Folke das Gespräch beendet hatte, wandte er sich an Karin.
    »Marianne Ekstedt wird ein Seminar in Glastonbury halten, aber das beginnt erst nächsten Freitag. Laut Gisela nutzt sie die Woche davor immer für die Vorbereitung und hält sich zu diesem Zweck an einem unbekannten Ort auf. Manchmal begibt sie sich verfrüht an den Veranstaltungsort, manchmal verbringt sie ihre Auftankwoche jedoch auch in Schweden.«
    »Und Gisela weiß nicht, wie sie es diesmal macht?«, fragte Karin.
    »Nein.«
    »Wir fragen Asko. Vielleicht hatte er Kontakt mit ihr. Ansonsten müssen wir eben warten, bis ihr Seminar beginnt.«
    Folke nickte.
     
    Kristian Wester erzählte, wie seine Laufbahn begonnen und er begriffen hatte, dass er die Menschen erreichen musste, bevor sie krank wurden, wenn er wirklich etwas Nützliches tun wollte. Einen Monat im Jahr arbeitete er ehrenamtlich auf einer paradiesischen Insel in Westindien. Er beschrieb den immer noch starken Volksglauben auf der Insel und seinen Versuch, eine Balance zwischen Medizin und den traditionellen Denkweisen in Bezug auf Aberglauben und die Geister der Vorfahren zu finden.
    Kristian hatte von Gesundheitsvorsorge und der Entwicklung der eigenen inneren Kraft gesprochen. Wie man selbst die bewusst steuernde Kraft im Leben wurde. Er betonte, dass sie alle, genau wie seine Freunde und Patienten in Westindien, das Erbe ihrer Vorfahren in sich trügen und dass dieses Erbe manchmal eine größere Rolle für unser Verhalten spiele, als uns bewusst sei.
    »Wir Schweden denken oft an unser medizinischesErbe, unser genetisches Erbe, ihr wisst schon, wenn man Anträge ausfüllt, muss man manchmal über Krankheiten in der Familie Auskunft geben, man wird zum Beispiel gefragt, ob ein Elternteil erwiesenermaßen schlecht hört und so weiter. Doch wer macht sich schon Gedanken darüber, wer wir wirklich sind?«
    Einer der Zuhörer winkte.
    »Ich komme nicht ganz mit. Wie meinst du das?«
    »Gibt es möglicherweise ein seelisches Erbe? Augenfarbe und Blutdruck sind offensichtlich, aber könnte es nicht auch sein, dass wir noch mehr von unseren Vorfahren geerbt haben? Vielleicht haben wir auch eine, sagen wir, mathematische Begabung geerbt oder, wenn wir noch einen Schritt weitergehen, vielleicht sogar eine bestimmte Weltanschauung oder bestimmte Triebkräfte.«
    »Was meinst du mit Triebkräften? Die Dinge, die uns dazu bringen, scheinbar ohne nachzudenken etwas zu tun?« Die Frage war von derselben Person wie vorher gestellt worden.
    »Genau. Das mit den Triebkräften ist interessant«, sagte Kristian. »Denkt einen Augenblick darüber nach, wer oder was die treibende Kraft in eurem Leben ist.«
    Marianne machte das immer viel besser, dachte er. Ihre Argumentation hatte eine ganz andere Tiefe, und es machte viel mehr Spaß, wenn sie zusammenarbeiteten.
    Lycke versuchte, sich zu konzentrieren, gab es aber bald auf und ließ ihre Gedanken wieder zu Asko und dem Fund in der Villa im Rosenlund wandern.
    Vor dem Mittagessen hatte Kristian Stöcke verteilt, mit denen sie gemeinsam einen Spaziergang um die Insel machten. Als sie zurückkehrten, sah Lycke Karin mit einem Kollegen auftauchen.

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