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Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Titel: Die Tote im Maar - Eifel Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Caramello. Aber Sauersein ist nicht strafbar«, erklärte Vincent.
    »Nein, aber etwas anderes vielleicht«, erklärte sie. »Überprüfen Sie alles, was er in die Finger bekommen haben könnte. Er hat etwas angestellt.«
    »Ich rede mit ihm«, sagte Vincent. Möglich, dass sie mit ihrer Vermutung recht hatte. Aber Fabians Tat dürfte harmloser ausgefallen sein als ein Mordanschlag.
    »Wo ist Isabel? Sie wollte Sie nicht allein lassen.« Luise sah ihn fragend an.
    »Sie hat mich auch nicht allein gelassen«, sagte er. »Nicht freiwillig.«
    »Verdächtigen Sie Isabel wegen des Atemschlauchs? Sie hat Angst davor, dass sie es wirklich getan haben könnte. Aber dann war es nicht wissentlich und willentlich. Sie hatte vor einiger Zeit einen schweren Autounfall. Dabei muss etwas in ihrem Kopf durcheinandergeraten sein.« Offenbar wurde ihr bewusst, was sie da gerade erzählte und wem sie es erzählte. »Damit will ich nur sagen, Isabel hat Erinnerungslücken. Im Moment benimmt sie sich etwas eigenartig. Aber das ist vielleicht völlig normal nach so einem Unfall?«
    Luise Sonnenschein bat förmlich, er möge es bestätigen, natürlich, völlig normal. Doch völlig normal fand er das nicht, aber Vincent war kein Arzt, der das beurteilen konnte.
    Was er selbst gesehen hatte, konnte er jedoch beurteilen. Isabel Friedrich hatte sich in einer völlig anderen Sphäre befunden, als er sie in ihrem Bestattungsinstitut angetroffen hatte. Als hätte sie geschlafen und geträumt – schlecht geträumt, nach ihrem Gesicht und der Furcht zu urteilen. Er würde mit Höllrath über diesen Unfall reden. Zuerst aber fragte er Luise, wann er passiert war.
    Vincent ging nicht mehr ins Bett, stattdessen zog er sich an und unternahm einen Spaziergang. Ihm hatte Schalkenmehren schon bei der ersten Inaugenscheinnahme gefallen, obwohl er da kaum Zeit gehabt und nur Sophia Schäfer mit ihrem Brutus nach Hause gebracht hatte.
    Die Sternwarte oberhalb des Ortes würde ihn interessieren. Das Observatorium verfügte über sechs Kuppeln mit unterschiedlichen Teleskopen; den Nachthimmel zu bestaunen, das wäre was, sagte er sich. Er hatte Urlaub, auch wenn diese Tatsache in seinem Gehirn bislang noch nicht angekommen war. Urlaub hatte er erst, wenn einige Dinge aufgeklärt waren, nicht zuletzt die Frage, wer ihn, Vincent Klee, loswerden wollte.
    Er steuerte den Kiosk am Schalkenmehrener Maar an, um das Heimatblatt zu kaufen, den »Schalkenmehrener«. Ein Klebestreifen »Vergriffen« prangte über der letzten Ausgabe. Vincent hatte offenbar das vorletzte Blatt erwischt. Um neun Uhr morgens. Beachtlich.
    Er setzte sich auf eine Holzbank mit Blick aufs Wasser. Vincent konnte sich nicht vorstellen, dass ein friedlicher See Geräusche von sich geben konnte. Doch er schaute hier auf einen Vulkankrater, es war nicht nur ein See.
    Im Blättchen stand etwas über Katharina Friedrich. Hier im Ort mussten alle die Frau gekannt haben. Neunzehn Jahre Abwesenheit waren eine lange Zeit, aber für die meisten nur ein Fingerschnippen, denn es war einfach so, dass man sich in der Eifel an alles erinnern konnte.
    »Die verschwundene Schöne«, lautete die Überschrift.
    Wie Katharina Friedrich genau gestorben war, stand da nicht zu lesen. Der Täter würde es wissen, und diese Person hatte bislang noch kein Gesicht.
    Das Blättchen brachte auch eine Todesanzeige; zurückhaltend formuliert, ohne Details. Katharina Friedrich lag aufgebahrt in der Weinfelder Kirche. Mutige Isabel, dachte Vincent.
    Niemand kennt den Grund, weshalb Katharina Friedrich ihre Familie seinerzeit verließ, und niemand kennt den Grund, warum sie zurückkam. Ein wenig geheimnisvoll war sie, die Frau des Bestatters, und selbst ihre beste Freundin zog sie offenbar nicht ins Vertrauen. Was hat ihren Tod verursacht? Noch hängt dicker Nebel über dem Maar. Auch ist nicht geklärt, was genau am Maarsee geschah, als die Erde zitterte. Wie es heißt, sind die Ermittlungen aber in vollem Gang.
    Solches Geschreibe ärgerte Vincent, aber darüber hatte er sich noch jedes Mal geärgert. Die Presse konnte sich als nützlich erweisen, wie im Fall des Chefredakteurs der Aachener Zeitung, doch zumeist ging es den Medien nur darum, die schaurigsten Bilder zu haben und satte Berichte, die darauf abzielten, jemanden bloßzustellen, gern die Polizei. Der Artikel gab nichts her. Dicke Nebel über dem Maar, ganz wunderbar.
    Im Augenblick war Vincent zwar nur ein Feriengast, aber früher oder später würde er den Leuten

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