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Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Titel: Die Tote im Maar - Eifel Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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gefüllt hat.« Isabel lachte.
    »Spülwasser«, sagte Luise. »Es schäumte wie verrückt.«
    »Das Totenmaar schäumte auch, so heißt es jedenfalls.«
    »Hat dein Kommissar das gesagt? Und was noch?«, wollte Luise wissen. »Ihr habt schließlich geraume Zeit zusammen verbracht. Da könnte es doch sein, dass er etwas erzählt hat.«
    »Er ist nicht mein Kommissar, und in seiner Position will er Dinge wissen, er verrät sie nicht.«
    Johnny hatte seinen Kopf auf die Pfoten gebettet und verfolgte die Unterhaltung.
    »Ich hole den Champagner«, erklärte Isabel.
    Pure Ablenkung. »Im Eisschrank«, sagte Luise.
    Sie sah ihr nach. Sie würde noch herausfinden, was in der Nacht zwischen den beiden vorgefallen war. Vincent Klee konnte ja kaum an sich halten. Nannte man das immer noch »jemand hat sich verknallt«?
    Doch verknallt hin oder her, der Mann war Polizist, Isabel war komplett durch den Wind und ihre Mutter Opfer eines Mordes. Falls Vincent Klee Isabel verdächtigte, das Atemgerät manipuliert zu haben, dann könnte ihr vielleicht nicht einmal eine intakte Erinnerung helfen.
    Isabel schenkte ihnen Champagner ein. Er perlte wunderbar, und er war genau richtig gekühlt.
    »Es war kein Beben am Totenmaar, es war eine Explosion. Mit Dynamit«, sagte Isabel.
    Luise verschluckte sich und hustete. »Du hast keine Karten, du bist nicht mal empfänglich für so etwas. Also, woher weißt du das?«
    »Ein nächtlicher Zufall, aber Vincent Klee wird es herausfinden, wenn er das nicht schon hat.« Isabel grub ihre Zähne in die Unterlippe, bevor sie sie wieder freigab. Dann schilderte sie Luise, wen sie in der Kirche am Sarg angetroffen hatte.
    »Der Junge leidet, er dachte, diese Explosion hätte Katharina getötet und er sei schuld. Er hat niemanden getötet. Katharina schon gar nicht, weil die Frau nicht Katharina ist.«
    * * *
    Wie Luise hatte er durch sein Fernglas geschaut. Nur war sein Blick ein völlig anderer gewesen. Er hatte sie gesehen. Wäre Isabel in der Nacht nicht am Totenmaar gewesen, der Kommissar wäre nicht zurückgekehrt. Sie grub sich ihr eigenes Grab und ahnte es nicht einmal.
    Galen Blocher würde nichts unternehmen, sich selbst würde er nicht schützen, dafür war es zu spät. Aber er wollte alles, wirklich alles tun, um Isabel von der grausigen Wahrheit fernzuhalten. Womöglich hatte sie einen Teil davon ja längst herausbekommen. Manches Mal schien es, als wäre sie in Gedanken weit weg.
    Die Tauchausrüstung in einer Ecke des Raumes war einer Aufforderung gleichgekommen. Es war schnell gegangen, und niemand hatte ihn gesehen.
    Er fand Romans Tochter bewundernswert. Sie war in den See gesprungen und hatte den Mann rausgezogen. Galen wusste, der Polizist war lange unten gewesen. Er musste sich mit einer fast übermenschlichen Kraftanstrengung zurück an die Oberfläche gekämpft haben.
    In dem Augenblick, in dem er das dachte, hatte Isabel auch schon mit der Reanimation begonnen. Sie hatte ihn zurückgeholt. Aber Vincent Klee traute ihr genauso wenig wie Isabel ihm. Dieser Mann würde nicht lockerlassen, bis er auch noch das letzte Fitzelchen des Puzzles eingesetzt hatte.
    Es war Nacht geworden, in ihm, um ihn herum, und auf das Licht am Ende des Tunnels hoffte Galen schon lange nicht mehr.

18
    Es wäre die letzte Gelegenheit dafür. Die einzige. Entweder ich würde Luise betrunken machen, dass sie selig schlief, oder ich ließ sie ihre Stiefel anziehen und schleppte sie mit auf den Friedhof.
    »Und ich wollte dir schon vorschlagen, dass wir einen Blick in die Karten werfen«, sagte sie und deutete auf ihre Handtasche. Dann streichelte sie Johnny, seufzte ausgiebig und zog sich ihre Stiefel wieder an. »Ich komme mit, hinsehen muss ich ja nicht.«
    Doch, das müsste sie, denn wenn sie sich schon dazu bereit erklärte, mitzukommen, dann wäre sie eine brauchbare Zeugin. Meine einzige Zeugin.
    Soll ich die Fotos mitnehmen?, überlegte ich. Vielleicht kein schlechter Gedanke. Und noch etwas anderes, denn Schatten waren diesmal nur hinderlich.
    Ich holte einen Teil der Beleuchtung, die ich schon auf dem Dachboden benutzt hatte, um mir Klarheit und vor allem mehr Helligkeit zu verschaffen.
    »Willst du die komplette Kirche illuminieren?«, fragte Luise und schenkte sich noch ein Glas Champagner ein. Sie trank einen großen Schluck und musste husten. »Ich verstehe es nicht. Wer sollte die Tote denn sonst sein, wenn nicht Katharina? Das ist gruselig, weißt du.«
    »Ja«, sagte ich und nahm ihr das

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