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Die Tote

Die Tote

Titel: Die Tote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion
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fraglichen Aufzeichnungen durchgesehen und nichts Verdächtiges entdeckt. Außer vielleicht …«, er kramte ein Foto aus seiner Aktenmappe, »dieser Typ ist um dieselbe Zeit aus derselben Bahn am Hauptbahnhof ausgestiegen. Ob er was mit Janina Heimann zu tun hatte, lässt sich nicht feststellen. Die beiden hatten keinen Kontakt.«
    Charlotte betrachtete das Foto. Es zeigte einen Mann in dunkler Kleidung, der eine Schirmmütze tief in die Stirn gezogen hatte. Das Gesicht war überhaupt nicht zu sehen.
    »Na, das gibt ja nicht viel her. Man könnte fast meinen, er wollte nicht erkannt werden.«
    »Davon gehen wir auch aus. Das da ist das Beste, was wir rausholen konnten. Die Kleidung gibt leider auch nichts her. Jeans, Turnschuhe, Outdoorjacke, alles Allerweltsklamotten.«
    »Wenn Norbert wieder da ist, soll er mit dem Foto zu diesem Lauenheim fahren und ihn und seinen Freund fragen, ob das der Kerl ist, hinter dem Janina am Friedrich-Ebert-Platz hergelaufen ist. Außerdem soll er zwei Zeugenaufrufe an die Zeitungen geben. Ich glaube zwar nicht, dass der Mann sich meldet, aber vielleicht die Frau aus dem Imbiss. Wir lassen nichts unversucht.«
    Charlotte gab das Bild weiter und blickte abschließend in die Runde. »Noch Fragen?«
    Kollektives Kopfschütteln war die Antwort. Alle standen auf, aber noch bevor einer den Raum verlassen konnte, kam Kohlsdorf von der Technik herein und sah zuerst Ostermann, dann Charlotte unsicher an.
    »Äh, sie haben Rüdigers Wagen gefunden. Am Hauptbahnhof in Köln, ist abgeschleppt worden, weil er schon den dritten Strafzettel kassiert hatte. Stand wohl schon länger da. Sie haben ihn in die dortige Direktion gebracht. Die   KT   ist gerade damit beschäftigt. Die melden sich, sobald sie was wissen.«
    Kohlsdorf blickte in die schweigende Runde, kratzte sich am Kopf und verließ den Raum. Die anderen folgten ihm langsam und bedrückt. Ostermann und Charlotte blieben zurück. Bremer nickte Charlotte noch zu, bevor er die Tür schloss.
    Ostermann nahm seine Brille ab. »Frau Wiegand, sind Sie sicher, dass Sie unter den gegebenen Umständen Ihre Aufgabe erfüllen können? Ich glaube, es wäre besser, wenn Sie sich ein paar Tage freinähmen, bis Ihr … Kollege wieder aufgetaucht ist.«
    Charlotte war so wütend, dass sie flüsterte. »Wenn Sie jemanden haben, der’s besser kann, dann beurlauben Sie mich doch!«
    Sie erschrak vor sich selbst. So hatte sie noch nie mit Ostermann gesprochen. So hatte sie überhaupt noch nie gesprochen, und sie hoffte, dass sie nie wieder zu diesem Mittel würde greifen müssen. Aber Tatsache war, dass Ostermann tatsächlich niemanden hatte, der es besser konnte als Charlotte. Oder Bergheim. Aber der war verschwunden.
    »Wie Sie meinen«, sagte Ostermann, setzte seine Brille wieder auf und ließ sie allein.
    * * *
    Es war hell geworden, als er erneut die Augen aufschlug. Er brauchte einen Moment, um sich zu sammeln und sich über seine Situation klar zu werden. Aber das war leichter gesagt als getan. Er hatte keinen Schimmer, wo er sich befand und seit wann. Durch ein Fenster unterhalb der Decke schien Tageslicht, dahinter waren Baumwipfel zu erkennen, irgendein Nadelgehölz. Tannen oder Fichten, er kannte sich da nicht so aus. Ihm war kalt, seine Glieder waren steif. Wie lange lag er schon hier?
    Er richtete sich auf, aber sein Arm, auf dem er gelegen hatte, war gefühllos, und sein Kopf schmerzte. Mühsam drehte er sich auf die andere Seite und kam langsam in eine sitzende Position. Während er seinen linken Arm massierte, sah er sich um. Er lag in einem Waschkeller. An der Wand standen eine Waschmaschine und ein Trockner, auf der gegenüberliegenden Seite war eine einsame Toilettenschüssel an der Wand angebracht. Wäscheleinen waren unter der Decke aufgespannt. Neben der Waschmaschine war eine Tür. Er stand auf, und der Schmerz in seinem Fuß hätte ihn beinahe wieder in die Knie gezwungen. Er stützte sich auf der Waschmaschine ab, sammelte sich einen Moment und humpelte dann zu der Toilette. Danach öffnete er die Wasserleitung der Waschmaschine. Die Leitung spuckte zunächst nur zögerlich Wasser aus, doch dann ergoss sich ein gleichmäßiger klarer Wasserstrahl auf den Fußboden. Erleichtert trank er und hielt seinen schmerzenden Nacken unter den Strahl. Danach fühlte er sich besser, und seine Gedanken wurden klarer.
    Was war das hier? Wieso konnte er sich nicht daran erinnern, wie er hierhergekommen war? Und wohin führte diese Tür? Sie war

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