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Die Tote

Die Tote

Titel: Die Tote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion
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… dieses Mädchen, das da tot am Kröpcke gelegen hatte. Das haben wir gekannt. Die war früher öfter in der Bar gewesen und dann plötzlich nicht mehr. Auf jeden Fall hab ich die in dieser Nacht damals bei uns aufm Platz rumlaufen sehn, und ich hab dem Eckhard das gesagt. Musste wohl krank gewesen sein, weil sie in so ’nem Nachthemdding rumgelaufen ist. Und dann hat der Eckhard gesagt, er hätte schon so ’ne Ahnung, wer da was mit zu tun hätte, dass die jetzt tot ist.«
    »Und«, drängte Charlotte, »hat er gesagt, wen er meinte?«
    »Nee, er wollte sich erst mal schlaumachen, hat er gesagt. Vielleicht wollte er auch ’n bisschen Geld kassieren. Ich weiß es nicht. War immer ziemlich knapp. Hatte ’nen ziemlich teuren Frauengeschmack.«
    »War Janina Heimann auch eine von diesen teuren Frauen, wie Sie es nennen?«
    »Ja, der Eckhard mochte die. Waren öfter zusammen. Die war ’n ziemliches Luder, glaub ich. Aber irgendwann war sie weg.«
    »Haben Sie an dem Abend außer Janina Heimann noch jemanden gesehen?«
    »Nee. Hab sie nur kurz vom Fenster aus gesehen und mich dann wieder hingelegt. War müde.«
    Charlotte fragte sich, wann der Kerl mal nicht müde war.
    »Wann haben Sie Herrn Drillich das letzte Mal gesehen?«
    »Das war am Donnerstag letzter Woche. Da haben wir uns in der Bar getroffen, und er hat mir gesagt, dass die Janina tot ist. Und ich hatte die gesehen, wie sie da mit ihrem Nachthemd übern Platz gelaufen war.«
    »Und er hat Ihnen nicht gesagt, wer mit ihrem Tod zu tun haben könnte?«
    »Nee, ehrlich nich. Wär froh, wenn ich’s wüsste, dann würden Sie mich hier wenigstens nicht mehr verdächtigen.«
    Charlotte betrachtete Schmattke. Was hatte dieser Mensch eigentlich vom Leben? Hauste in einer verdreckten Höhle bei seiner Mutter, hatte keine Beziehungen, keine Freunde und keine Arbeit. Sie unterdrückte den Impuls, den Kerl zu fragen, ob er glücklich sei. Was ging das sie an? Konnte ihr doch ganz egal sein. War’s eigentlich auch.
    »Jetzt sagen Sie mir nur noch, warum Sie Ihren Computer weggeworfen haben?«
    Schmattke rollte sich wieder zusammen. »Ist mir in die Ihme gefallen, hab ich doch gesagt.«
    »Ach, in die Ihme. Ich dachte, in die Leine.«
    Schmattke zog wieder den Kopf ein.
    Charlotte stand auf. Sie hatte nichts in der Hand gegen den Kerl außer dem Link, den er verschickt hatte, aber damit ließ sich schon mal was machen.
    »Wir werden Untersuchungshaft beantragen.«
    Schmattke protestierte, aber Charlotte ließ ihn einfach sitzen.
    Dann holte sie sich Kaffee, ging in ihr Büro und setzte sich an ihren Schreibtisch. Sie musste eine Weile für sich sein, musste nachdenken. Irgendwas hatte sie an diesem Tag gehört, was in ihren Gedanken waberte wie ein Nebelschleier über einem Tümpel an einem Hochsommermorgen. Aber sie bekam es einfach nicht zu fassen.
    * * *
    Etwas lag in der Luft. Bergheim hatte aufgehört zu hämmern, als er Motorengeräusche vernahm. Danach hatte sich eine ganze Weile gar nichts getan.
    Die junge Frau war zu ihm gekommen, hatte sich an seinen Arm gehängt und war ihm seither nicht mehr von der Seite gewichen. Was sollte er tun? Wer war da draußen? Freund oder Feind? Andererseits, was hatten sie zu verlieren? Wenn es der Feind war, wusste er sowieso, dass sie da waren. Und wenn es ein Unbeteiligter war, konnten sie gerettet werden.
    Bergheim schrie also. »Hallo! Wir brauchen Hilfe! Wir sind hier unten!«
    Dann lauschte er. Nichts passierte. Drei Möglichkeiten: Entweder keiner hatte ihn gehört, oder der Feind hatte ihn gehört und ignorierte den Hilferuf, oder ein Unbeteiligter hatte ihn gehört und traute seinen Ohren nicht.
    Er rief noch einmal, lauter. Wieder keine Reaktion. Wahrscheinlich hatten sie es mit dem Feind zu tun. Aber was nutzte ihnen das? Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als abzuwarten. Immer wieder hatte er überlegt, wie er einen Eindringling überwältigen könnte. Viele Möglichkeiten gab es nicht. Man konnte nur hoffen, dass der Feind dumm genug war, ihn zu unterschätzen, aber darauf wollte Bergheim sich nicht verlassen. Außerdem konnte er das Mädchen nicht abschütteln, was ihn auch nicht gerade in die Favoritenrolle katapultierte. Immerhin, er konnte sich einen der wenigen verbliebenen Steine nehmen und dem Eindringling damit den Schädel einschlagen, wenn der ihm die Gelegenheit dazu bot.
    Sie verschanzten sich in der Waschküche und warteten.
    * * *
    Charlotte saß immer noch an ihrem Schreibtisch und

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