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Die Toten von Santa Clara: Roman (German Edition)

Die Toten von Santa Clara: Roman (German Edition)

Titel: Die Toten von Santa Clara: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Wilson
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zurückkehrte. Als er schließlich hereinkam und hinter seinem Schreibtisch Platz nahm, war auf den ersten Blick klar, dass vorbei war, was auch immer ihm in den letzten Tagen so zugesetzt hatte. Calderón hatte seine Selbstsicherheit wiedergefunden.
    Falcón berichtete ihm, dass er seine Ermittlungen im Fall Vega praktisch abgeschlossen und alles erfahren hatte, was es über den Mann zu wissen gab, bis auf die Frage, wer ihn getötet hatte. Er gab Calderón eine Zusammenfassung dessen, was Mark Flowers und Virgilio Guzmán ihm erzählt hatten.
    »Haben Sie diese ›Aufnahme‹ Marty Krugmans im amerikanischen Konsulat in der Nacht von Vegas Tod überprüft?«
    »Comisario Lobo wird mit dem Konsul über den gesamten Themenkomplex sprechen«, sagte Falcón. »Ich gehe nicht davon aus, zu erfahren, ob diese Aufnahme existiert oder nicht.«
    »Sie glauben also, dass Marty Krugman Rafael Vega getötet hat?«
    »Ja«, sagte Falcón. »Und obwohl sie es am Montagabend bestritten hat, glaube ich, dass seine Frau ihn zu dem Mord an Reza Sangari angestachelt hat.«
    »Sie glauben, er wäre nicht in der Lage gewesen, Rafael Vega zu töten, wenn er Reza Sangari nicht ermordet hätte?«
    »Ich glaube nicht, dass er auf den Geschmack gekommen ist, aber das Gefühl von Macht, das er beim ersten Mal gespürt hat, hat ihn ohne Zweifel erregt«, sagte Falcón. »Und als er herausfand, wer Vega wirklich war, ob durch eigene Schlüsse oder weil Mark Flowers es ihm gesagt hat, hatte er das Gefühl, stark genug zu sein, es noch einmal zu tun. Ich glaube, in Sangaris Fall hat er mit Leidenschaft getötet, in Vegas mit kühlem Intellekt.«
    »Und Señora Vega?«
    »Das war das Problem. Krugman wusste, dass Mario bei Señora Jiménez übernachtete, musste sich also wegen des Jungen keine Sorgen machen. Er wusste auch, dass Lucía Vega einen festen Schlaf hatte. Er und Rafael haben manchmal bis tief in die Nacht in Vegas Haus diskutiert und sie nie gestört, aber er wusste nicht, dass sie zwei Schlaftabletten pro Nacht brauchte – die zweite gegen drei Uhr früh. Als Rafael Vega im Todeskampf lag, kam sie wahrscheinlich nach unten, sah das Grauen und flüchtete verfolgt von Krugman wieder nach oben ins Schlafzimmer. Deswegen war ihr Kiefer gebrochen. Sie hat geschrien, und er hat sie geschlagen. Dann musste er auch sie töten, was erklären würde, warum Krugman von Anfang an so nervös war.«
    »Und all die Drohungen von den Russen?«
    »Vielleicht wollten Sie uns nur vor allzu gründlichen Ermittlungen abschrecken, bei denen wir auf ihre Geldwäsche stoßen könnten.«
    »Ist das alles?«, fragte Calderón. »Dafür kommen mir ihre Methoden ein bisschen übertrieben brutal vor, finden Sie nicht?«
    »Es sind brutale Leute«, meinte Falcón.
    »Sie sind deprimiert, Javier.«
    Und du nicht, dachte Falcón, sagte jedoch: »Ich bin gescheitert im Fall Vega. Ich konnte nicht verhindern, dass die Krugmans vor meinen Augen gestorben sind, und… nun meine Psychologin sagt mir, dass es schlecht ist, das Verb ›scheitern‹ in der ersten Person Singular zu verwenden, also bin ich lieber still.«
    »Ich habe ein Grummeln vernommen«, sagte Calderón.
    »Es ist Mittagszeit.«
    »Ein tektonisches Grummeln aus der Jefatura«, sagte Calderón. »Köpfe werden rollen, Posten verloren gehen, Pensionen gestrichen.«
    »Weil Montes aus dem Fenster seines Büros gesprungen ist?«
    »Das war nur der Anfang«, sagte Calderón. »Was ist mit Martinez und Altozano?«
    Falcón zuckte die Achseln. Sollte Calderón selbst herausfinden, warum die Russen in Wahrheit drohten.
    »Sie wissen etwas, Javier, stimmt’s?«
    »Genau wie Sie«, erwiderte er, seltsam verärgert über Calderóns Vertraulichkeit.
    »Ich weiß, dass der oberste Richter und der leitende Staatsanwalt heute Morgen eine Stunde lang hinter verschlossenen Türen zusammengesessen haben, und man begegnet den beiden nur selten im selben Gebäude, geschweige denn im selben Raum.«
    »Das Grummeln, das Sie gehört haben, kam von den höheren Mächten, die dafür sorgen, dass wir die Reihen schließen«, sagte Falcón.
    »Erzählen Sie es mir«, sagte Calderón.
    »Heute sind wir die Blinden, Tauben und Stummen, Esteban«, sagte er und stand auf. »Ich hätte trotzdem noch gerne diesen Durchsuchungsbefehl für Vegas Schließfach. Jetzt können wir ruhig noch unsere Neugier auch gegen den ausdrücklichen Wunsch der Vorgesetzten befriedigen.«
    »Den mache ich heute Nachmittag für Sie fertig«, sagte

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