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Die Totenfalle

Die Totenfalle

Titel: Die Totenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht.«
    Er stellte die Tassen ab. »Kein Gefühl wie sonst?«
    Ich nahm die Beine nicht vom Schreibtisch, als ich die Schultern hob.
    »Weder ein gutes noch ein schlechtes. Im Prinzip habe ich gar keines gehabt, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Das ist nicht gut.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil ich dich so gar nicht kenne.« Er schob mir die Tasse in Reichweite. »Läßt du nach, Alter?«
    Ich nuckelte an der braunen Brühe. »Wie kommst du darauf?«
    Er hob die Schultern. »Ganz einfach, du bist einfach so lethargisch, als hättest du zu nichts Lust.«
    »Das siehst du falsch. Glendas Vorschlag interessiert mich nur nicht.«
    »Du glaubst also, daß da nichts dahintersteckt?«
    »Richtig.« Da Suko schwieg, nahm ich an, daß er eine andere Meinung hatte als ich. »Na, hat sie dich überzeugt?«
    »Fast.«
    »Warum?«
    »Wir sollten wirklich Lady Sarah anrufen, um mehr über sie zu erfahren«, schlug er vor.
    »Wir?« Ich schüttelte den Kopf. »Du bist doch derjenige, welcher. Ich halte mich da raus.«
    »Und so etwas nennt sich Freund.«
    »Jeder soll sich auf seine Weise blamieren.«
    Suko legte sich fast auf den Schreibtisch, doch zwischen seinem Kinn und der Platte befanden sich noch immer die beiden Hände. »Ich denke nicht einmal, daß ich mich blamieren werde. Ich habe das Gefühl, daß uns da etwas erwartet.«
    Mit einer großzügigen Geste deutete ich auf das Telefon. »Da steht der Apparat, aber schalte bitte den Lautsprecher ein und laß mich mithören.«
    »Gern.«
    Suko wählte, auch das Geräusch bekam ich mit. Ich hatte meine bequeme Haltung nicht verändert, nuckelte noch immer am Kaffee und beobachtete Suko mit spöttischem Blick. Der aber ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und hatte Glück, daß Lady Sarah abhob und nicht die bei ihr wohnende Jane Collins.
    »Ach nein, du rufst an, Suko?«
    »Wie du hörst.«
    »Gibt es Probleme? Ärger mit John?«
    Ich verdrehte die Augen, und Suko zeigte ein Grinsen. »Weißt du, die gibt es im Prinzip nicht. Wir beide haben nur andere Meinungen, wenn du verstehst.«
    »Noch nicht. Um was geht es denn?« Lady Sarah kam dabei sehr schnell zur Sache.
    »Um eine Beerdigung, bei…«
    »Hach, ihr habt die Zeitung gelesen.«
    »So ist es.«
    »Wie bin ich denn auf dem Foto gekommen? Was meinst du?«
    »Super.«
    »Hör auf, du willst mich auf den Arm nehmen.«
    »Nein, das auf keinen Fall, Sarah. Ich möchte nur etwas anderes wissen.«
    »Okay, was?«
    »Warum warst du da?« Suko hatte den Klang seiner Stimme geändert und sehr ernst gesprochen.
    Das merkte auch Sarah Goldwyn. »Ich denke, daß du so einige Sorgen hast, mein Lieber.«
    »Natürlich.«
    »Wie schön, laß hören.«
    »Da ich dich auf der Beerdigung gesehen habe, muß dich doch etwas mit dieser Person verbunden haben, denke ich.«
    Schweigen, ziemlich lange, so daß selbst ich aufhorchte und die Beine vom Schreibtisch nahm. »Bist du noch da?«
    »Natürlich. Ich habe auch deine Frage verstanden. Du wolltest wissen, was mich mit ihr verband. Im Prinzip nichts – und doch eine ganze Menge, wenn du verstehst.«
    »Nein.«
    »Dann erkläre ich es dir.«
    »Das wäre nett.«
    Lady Sarah holte tief Luft, bevor sie loslegte. »Tabitha Leroi gehörte zu den außergewöhnlichen Frauen, für die man sich einfach interessieren mußte. Sie war gut.«
    »Als Heilerin?«
    »Klar.«
    Suko verzog die Lippen zu einem Lächeln. »Hast du dich denn heilen lassen?« erkundigte er sich.
    »Unsinn. Wie kommst du denn darauf?«
    »Weil du doch bei ihr warst.«
    »Klar, zusammen mit Jane Collins. Diese Frau hat uns einfach interessiert, verstehst du das? Sie ist ungewöhnlich gewesen, sie ging schon im Leben einen anderen Weg. Sie hatte die heilenden Hände, wie man so schön sagt. Auch wenn ich mich nicht in ihre Behandlung gegeben habe, ich habe mich trotzdem mit ihr sehr gut unterhalten. Es gab keine Differenzen zwischen uns. Ich habe ihr hin und wieder sogar geholfen, wenn es um eine bestimmte Literatur ging, die sie gern gehabt hätte, um etwas nachzulesen. Das klappte schon zwischen uns.«
    Ich hob die Hand und erregte so Sukos Aufmerksamkeit. »Frag sie mal, warum wir davon nichts wissen?«
    »Mach’ ich.«
    Lady Sarah hatte mich gehört. »Was will John denn?«
    Suko wiederholte meine Frage.
    Wir hörten sie lachen. »Das ist ganz einfach, ihr Ignoranten. Wie oft sehen wir uns denn? Sehr selten, wie ich finde. Da ist kaum einer über die Aktivitäten des anderen informiert, oder liege ich da

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