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Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Titel: Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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rieb sich die Stirn. »Die Israeliten der Bibel sind die Juden von heute«, erklärte sie. »Lesen Sie’s nach! Und ihr verheißenes Land wurde ihnen später von den Römern weggenommen. Ohne dass ihr Gott eingeschritten ist. Genau wie jetzt bei Ihnen, Dorothea. Und bei uns. Nach den Lehren eines gewissen Te Ua Haumene sind nämlich die Maori das auserwählte Volk. Mein leiblicher Vater hat das mal gepredigt – und damit sehr viele Menschen in den Tod geschickt. Genau wie Ihre Burenführer.«
    »Ich bin die Tochter von Adrianus VanStout!«, sagte Doortje bissig. »Einem dieser Burenführer, wie Sie so verächtlich sagen. In meinem Land ist es dagegen eine Ehre …«
    »Dann sind Sie ja auch so eine Art Prinzessin.« Matariki lächelte. »Das ist nicht immer einfach, stimmt’s? Da werden Erwartungen gehegt … Also, ich war jedenfalls glücklicher alseinfache Tochter von Michael Drury. Der ist kein Held – ohne meine Mutter wäre er verloren gewesen in diesem Land. Aber er ist ein guter Kerl. Genau wie Kevin.«
    Doortje blitzte sie zornig an. »Sie meinen, ich sollte alles vergessen? Meine Herkunft und meinen Glauben?«
    Matariki zuckte die Schultern. »Auf jeden Fall sollten Sie den Göttern mal selbst überlassen, wen sie mögen und wen nicht. Oder Sie glauben gleich dem Reverend, der sagt, dass Gott uns alle liebt. Während die Maori mit ihren Göttern eine Art friedliche Koexistenz führen und sie gar nicht so sehr für die Probleme im Hier und Jetzt verantwortlich machen. Suchen Sie sich was aus, Beweise gibt es für nichts. Aber jetzt wird es Zeit, dass wir uns frisch machen.« Sie stand auf, ging zu dem kleinen Waschtisch in Doortjes Zimmer, befeuchtete einen Waschlappen und drückte ihn der Jüngeren in die Hand. »Prinzessin Matariki sagt: ›Hofzeremoniell erfordert Gesicht waschen mit kaltem Wasser und Haare in Ordnung bringen.‹ Oder möchten Sie wirklich nicht mit mir und Atamarie essen gehen? Dann müssen wir sagen, Sie hätten Kopfschmerzen. Maori-Prinzessinnen dürfen sich übrigens sowieso nicht mit gemeinen Stammesmitgliedern abgeben.« Matariki hob die Nase hoch und blinzelte gespielt arrogant auf Doortje herab. »Auf der Nordinsel wären Sie schon verdammt, wenn nur mein Schatten auf Sie fiele! Aber ich wäre bereit, anschließend eine Reinigungszeremonie mit Ihnen durchzuführen, dann ist das nicht so schlimm.«
    Matariki schaute Doortje völlig verblüfft an, als diese nicht lachte. Im Gegenteil, sie krampfte ihre Finger um den Waschlappen, und ihr Körper schien zu erzittern.
    »Bei Ihnen kann man Verdammung … rückgängig machen?«, fragte die junge Frau.
    In diesem Moment wurde Matariki klar, dass das Essen mit Michael und Lizzie warten musste. Entschlossen erhob sie sich,ging hinaus auf den Flur und schloss die Tür der Wohnung von innen ab. Sollte Kevin klopfen, wenn er sich ausgeschmollt hatte. Sie hörte Atamarie in der Badewanne vor sich hin singen – es sah aus, als genösse ihre verwöhnte Tochter die Rückkehr in die Zivilisation. Das erste Vollbad nach Wochen im marae würde sie zweifellos ausdehnen. Umso besser.
    Matariki kehrte zurück in Doortjes Schlafzimmer und setzte sich wieder aufs Bett. Doortje fuhr sich abwesend mit dem Waschlappen durchs Gesicht.
    »So, und jetzt mal unter uns zwei Prinzessinnen, Dorothea. Warum glauben Sie, Ihr Gott habe Sie verdammt?«
    Die Frauen sollten noch lange ungestört bleiben, denn auch Kevin vergaß das Essen mit seinen Eltern vorerst. Während Doortje seiner Schwester ihr Herz ausschüttete, befriedigte er ein Stockwerk tiefer Juliet Drury-LaBree.

KAPITEL 3
    »Entschuldige, Rosie, aber Sie reden sich da was ein! Das Pferd hat überhaupt nichts, Sie sind verrückt!«
    Vincent Taylor taten seine scharfen Worte, sobald er sie ausgesprochen hatte, leid. Es gab keinerlei Grund, seine Gereiztheit und schlechte Stimmung an Rosie auszulassen, auch wenn sie ihn gerade zum vierten Mal in drei Tagen hatte kommen lassen, um ihr Pferd Trotting Diamond zu untersuchen. Von den Untersuchungen zu Hause ganz zu schweigen. Aber solange sie ihn für seine Dienste bezahlte, hatte sie dazu alles Recht der Welt.
    Rosie presste ihre Lippen fest zusammen. »Ich bin nicht verrückt, Dr. Taylor, bestimmt nicht. Diamond hat was. Vorhin hat sie wieder gezittert. Und heute Morgen hat sie ausgesehen … also sie hat mich angeguckt, als hätte sie Fieber.«
    Vincent richtete seine Taschenlampe noch einmal auf Diamonds Augen und überprüfte die

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