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Die Tränen der Massai

Die Tränen der Massai

Titel: Die Tränen der Massai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Coates
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Schluck.
     
    Das Hotel Florence lag auf einer kleinen Anhöhe, von der aus man an einigen wenigen Bäumen vorbei zum papyrusgesäumten Ufer des Viktoriasees schauen konnte. Ein gepflegter Rasen umgab das Gebäude, und Jacks Weg vom Parkplatz zum Empfang führte ihn an schön angelegten Blumenbeeten vorbei.
    Die Eingangshalle war klein, aber als Teil eines größeren Bereichs, in dem Blumenkübel geschickt genutzt worden waren, um Bar, Empfang und Café voneinander zu trennen, vermittelte sie den Eindruck, größer zu sein. Die Frau am Empfang trug ein gut sitzendes, beigefarbenes Kostüm, das sich eng an ihre Hüften schmiegte. Als Jack seine Reisetasche abstellte, lächelte sie hinter der Vase mit Blumen hervor, die sie gerade arrangierte.
    »Guten Morgen! Was kann ich für Sie tun?« Sie war vielleicht Ende vierzig, obwohl Jack langsam begriff, dass man afrikanischen Frauen ihr Alter selten ansah.
    »Guten Morgen. Ich bin Jack Morgan, United Nations. Sie haben eine –«
    »Mr. Morgan!
Karibu.
Willkommen. Ich habe Ihre Reservierung hier. Für ein Einzelzimmer, ja?« Sie strich die Zeile im Register an und drehte das Buch dann zu ihm um, damit er unterschreiben konnte. »Wie war Ihre
Safari?«
    »Nicht schlecht. Vielen Dank.« Die
Safari,
die Reise, hatte noch vor der morgendlichen Hauptverkehrszeit in Nairobi begonnen, aber nun war es beinahe Mittag. Längere Straßenabschnitte wurden gerade ausgebessert, was den Strom von Autos, Lastern, Touristenbussen und diversen halb auseinander fallenden anderen Fahrzeugen zwang, im Schritttempo zu fahren.
    Mit einem weiteren Lächeln reichte die Frau Jack den Schlüssel. »Zimmer sechzehn im ersten Stock. Sie gehen am Ende der Treppe nach links.« Sie zeigte durch die Eingangshalle.
    »Danke. Und würden Sie bitte Mrs. Ooku etwas ausrichten? Ich möchte wenn möglich mit ihr sprechen.«
    »Ich bin Emma«, sagte sie lächelnd und streckte die Hand aus. Klimpernde dünne Goldamulette hingen an ihrem Handgelenk.
    »Jack. Schön, Sie kennen zu lernen. Und Bear Hoffman lässt Sie grüßen.«
    »Oh, Bear! Kommt er auch?«
    »Nein, diesmal leider nicht.«
    »O wie schade, dass er nicht herkommt. Der liebe Pandabär!«
    Jack nickte, angestrengt bemüht, sich nicht ansehen zu lassen, wie sehr ihn diese Information amüsierte.
    »Ja, der gute alte Pandabär.«
    »Alle zusätzlichen Aufträge für die Konferenz sind ausgeführt.«
    »Zusätzliche Aufträge?« Er hatte nur darum gebeten, den Konferenzraum einen halben Tag nutzen zu dürfen.
    »Die Aufträge von der AmericAid-Dame, Miss … äh …«
    »Kidongi?«
    »Ja, Miss Kidongi.«
    »Wie nett.« Er fragte sich, was sie wohl geglaubt hatte ergänzen zu müssen.
    »Die Tafel und der Tageslichtprojektor befinden sich bereits im Konferenzraum. Wir haben Tee und Kaffee für zehn Uhr vorgesehen und eine leichte Mahlzeit für zwölf. Ich kümmere mich gerade um die Blumen. Sind sie nicht wunderschön?«
    »Perfekt.« Er unternahm einen jämmerlichen Versuch, ebenso strahlend zu lächeln wie Emma. »Ich stelle fest, Miss Kidongi ist effizient wie immer.«
    Er bückte sich zu seiner Tasche, aber dann fielen ihm seine Pläne für den Nachmittag ein, und er stellte sie wieder ab. »Emma, Bear sagte, Sie könnten mir vielleicht helfen.«
    Er erklärte, dass das Projekt wöchentlich eine Transportgelegenheit im Bezirk brauchte, und berichtete, aus welchem Grund die örtlichen Autoritäten das ursprüngliche Ansuchen abgelehnt hatten. Er vermied es, seine erfolglosen Gespräche mit Onditi in Nairobi zu erwähnen.
    Emma nickte. »Der Provinzkommissar hat also einen Laster, aber kein Geld für die Reparaturen?«
    »Genau.«
    »Ah. Und dabei gehört ihm doch diese große Werkstatt in der Stadt.« Sie lächelte ironisch.
    Jack biss sich auf die Lippe und nickte. »Wie viel, glauben Sie, würde es brauchen? Ich meine, um den Laster zu reparieren.«
    »Ich werde ein bisschen telefonieren. Haben Sie schon gegessen? Gehen Sie doch ins Café und kommen Sie wieder, wenn Sie fertig sind.«
     
    »Sasa.
Sie machen es folgendermaßen.« Sie war an seinen Tisch gekommen, als er mit dem Essen fertig gewesen war. »Sie zahlen Onungas Firma für die erste Reparatur. Onunga ist der Provinzkommissar«, sagte sie, als Jack sie verwirrt anschaute. »Dann können Sie den Laster einmal in der Woche haben.«
    »Großartig! Wie viel?«
    »Es ist ein ziemlich teurer Laster«, sagte Emma kopfschüttelnd.
    »Das dachte ich mir. Wie viel?«
    »Nun, zuerst braucht er

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