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Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Titel: Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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Er stieg ab und ging zu ihr. »Irgendwelche Städte in der letzten Zeit niedergebrannt?« erkundigte er sich.
    »Nein«, entgegnete Gemma und nahm ihn lächelnd kurz in den Arm. »Aber ein paar andere Dinge habe ich erledigt.«
    »Das sehe ich«, bemerkte er, nachdem er sich umgesehen hatte. »Jetzt verstehe ich, warum Arden und du dieses Fleckchen retten wolltet. Wo steckt er denn?«
    Mallory zuckte zusammen bei der Frage, doch Gemma blieb gefasst.
    »Das ist eine lange Geschichte«, antwortete sie leise.
    Hewes narbiges Gesicht wurde ernst. Er betrachtete die anderen, und Gemma stellte ihn Kragens Familie vor. Zum großen Entzücken der Jungen schüttelte Hewe allen vieren die Hand, dann drehte er sich zu seinen Begleitern um.
    »Das hier ist Dale, ein Gefährte aus Altonbridge.« Der Mann, auf den er zeigte, war schlank und drahtig, sein dunkles Haar kurzgeschoren. Er verbeugte sich zur Begrüßung leicht. »Winder und Rulon werdet ihr ja kennen, nehme ich an«, fuhr Hewe fort. »Sie waren so freundlich, uns herzuführen - vermutlich wollten sie allerdings wohl eher zwei so finster aussehende Typen wie uns im Auge behalten.«
    Winder wollte schon protestieren, dann sah er das schelmische Funkeln in Hewes Augen und gab ihm recht.
    »Wir haben hier selten Besucher«, meinte der Farmer. »Und noch seltener fragt jemand nach Gemma.«
    Hewe nickte. Er war alles andere als verärgert.
    »Aber warum sucht ihr nach mir?« wollte Gemma wissen.
    »Das ist eine andere lange Geschichte«, entgegnete er.
    »Kommt rein, ihr alle«, sagte Mallory. Das finstere Äußere der Neuankömmlinge hatte sie verunsichert - doch die Herzlichkeit, mit der Gemma sie aufnahm, beruhigte sie. »Das Sprechen fällt viel leichter, wenn man sich dabei die Zunge befeuchten kann.«
    »Das lässt sich nicht bestreiten«, erwiderte Hewe, und sie marschierten alle in das Farmhaus - bis auf Winder und Rulon, die zurück nach Hause ritten.
    Zuerst bat man Gemma, ihre Geschichte zu erzählen, was sie auch tat. Sie begann mit dem Ritt hinauf in die Berge, beschrieb ihren Drachenflug und die Rettung des Tals. Dann erzählte sie von ihrer langen Wanderung mit den Meyrkats und von ihrer Gefangennahme durch die Grauen Vandalen. Sie wollte gerade von ihrer Flucht berichten, als sie bemerkte, dass Dale zustimmend nickte. Sie musterte ihn fragend.
    »Sprich weiter«, bat er, doch Gemma war neugierig geworden.
    »Ist das schon irgendwann einmal passiert?«
    »Wir hatten bereits vermutet, dass einige der Vandalen die Elementalen bis zu einem gewissen Ausmaß kontrollieren können«, erklärte er. »Außerdem hast du gerade unseren anderen Bericht bestätigt.«
    »Welchen anderen Bericht?«
    Dale und Hewe sahen sich an.
    »Dacey ist einer von unseren Leuten«, erklärte Hewe, »und seine Geschichte stimmt genau mit deiner überein. Er wird sich freuen, wenn er erfährt, dass du sicher entkommen bist.«
    »Deswegen hat er also versucht, mir zu helfen!« sagte Gemma. »Er hat mich sogar davor gewarnt, zuzugeben, dass ich aus dem Norden bin.«
    »Er hätte dir gerne noch mehr geholfen«, fuhr Dale fort, »aber seine Lage war recht schwierig.«
    »Vorsichtig ausgedrückt«, fügte Hewe hinzu. »Dein Zusammentreffen mit den Elementalen war etwas völlig Neues - und einer der Gründe dafür, dass wir so versessen darauf waren, dich zu finden.«
    Gemma überging die Bemerkung. »Wieso führten die Grauen Vandalen Drachenblumensamen mit sich?«
    »Eben das sollte Dacey herausfinden«, antwortete Dale. »Die anderen Informationen waren nur am Rande interessant.«
    »Wir wissen noch immer nicht, warum sie das tun oder mit wem sie Handel treiben«, fuhr Hewe fort. »Ich vermute allerdings, dass die Gilde irgendwie darin verwickelt ist.«
    »Die Gilde?« Zum ersten Mal meldete sich Kragen zu Wort. »Das ist doch die Regierung, zu deren Umsturz ihr euch verschworen habt?«
    »Ja, und zwar je schneller, desto besser«, erwiderte Dale. Er klang wütend und entschlossen.
    »Du hast deine Geschichte noch nicht zu Ende erzählt, Gemma«, erklärte Hewe.
    »Viel mehr gibt es nicht zu erzählen«, antwortete sie. »Nachdem wir aus der Höhle geklettert waren, verdienten wir unseren Lebensunterhalt eine Zeitlang als Schausteller ...«
    »Das hätte ich gerne gesehen«, Hewe lachte.
    »Anschließend haben die Meyrkats und ich uns getrennt, und ich habe den Weg hierher gefunden. Und hier habe ich dann erfahren, was mit Arden geschehen ist.«
    »Das ist die unglaublichste Geschichte, die

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