Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Titel: Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie

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mir je untergekommen ist«, meinte Dale und schüttelte verwundert den Kopf.
    »Ich habe dir doch gesagt, dass sie etwas ganz Besonderes ist«, meinte Hewe.
    »Nicht du auch noch!« Gemma lachte und musste an Ashlins Worte denken. »Also, das war's. Und jetzt erzählt, wieso ihr nach mir gesucht habt.«
    »Ganz einfach«, erwiderte Hewe. »Wir wollen dich um Hilfe bitten. Und dir sagen, dass wir nicht die einzigen sind, die nach dir suchen.«
14 . KAPITEL
    »Wer sind die anderen?« fragte Gemma sofort.
    »Die Vandalen, natürlich, aber das weißt du bereits«, antwortete Hewe. »Und dann die Gilde.«
    »Haben die mich immer noch nicht vergessen?« fragte sie und verzog das Gesicht.
    »Für eine Weile schon, doch in der letzten Zeit hat sich die Situation verändert - und nicht zum Besseren.« Hewe hielt inne, um seine Gedanken zu sammeln. »Am besten fange ich ganz vorne an. Kann ich noch einen Schluck Bier haben? Es könnte eine Weile dauern.« Mallory tat ihm den Gefallen. Hewe bedankte sich und nahm einen kräftigen Schluck.
    »Als du die Stadt verlassen hattest, befand sich die Gilde in Aufruhr. Und niemand wusste, ob Mendle noch lebte oder nicht. Wenn er noch lebte, dann hielt er sich versteckt, und niemand wusste, wo. Mit dem Verschwinden des Hauptbeschaffers von Annehmlichkeiten ...« Hewe sah, dass Kragen und Mallory verwirrt waren, und zögerte. »Ich meine Annehmlichkeiten wie Drachenblumensamen und andere Drogen, Gewalt auf Bestellung, Frauen als Sklaven und für Sex«, erklärte er knapp. »Nachdem er von der Bildfläche verschwunden war, musste es zwangsläufig zu einem Kampf um ein solch gewinnträchtiges Geschäft kommen, was eine Weile unseren Zielen nützlich war - alle waren so sehr damit beschäftigt, sich gegenseitig zu bekriegen, dass sie darüber vergaßen, uns anderen das Leben schwer zu machen.
    Zu dieser Zeit war immer noch Lunkett Oberlord, auch wenn Quillan und seine Leute ihm schwer zusetzten. Vermutlich hatte also er den größten Anteil an Mendles Geschäften übernommen. Lange konnte er sich allerdings nicht halten. Vor ungefähr drei Monaten kamen die Himmelsraben zurück, und der Palast des Oberlords wurde gesprengt - während er darin hockte.«
    Gemma erinnerte sich mit Schaudern an die kreischenden Metallvögel und ihre vernichtenden Explosionen.
    »Unsere erste Überlegung war, den Untergrund wachzurütteln und sofort zuzuschlagen, solange die Gilde noch führerlos war, und sie auf diese Weise ein für alle Mal loszuwerden. Aber die Angriffe hatten auch uns überrascht, und wir waren nicht vorbereitet. Und kurz darauf war es zu spät - es gab einen neuen Oberlord, und die Gilde schien sich hinter ihm vereint zu haben. Das alles geschah sehr schnell, und wir hätten wissen müssen, dass es um mehr ging als nur um Politik. Das seltsamste ist, niemand, nicht einmal die obersten Mitglieder der Gilde, kennen den Namen des neuen Führers. Oder sie geben sich in der Öffentlichkeit in diesem Punkt extrem verschlossen - aber aus welchem Grund? Wer auch immer es ist, seine Methoden lassen keinen Zweifel an seiner Brutalität.
    Wir haben eine Menge unserer Leute verloren. Einige wurden getötet, andere gefangengenommen, und ein paar sind einfach verschwunden. Unsere gesamte Organisation ist in Gefahr, und wir müssen höllisch aufpassen. Ich habe Jordan noch nie so dicht vor dem Aufgeben gesehen.«
    »Aber das darf er nicht!« rief Gemma und erschreckte damit alle. Hewes Worte hatten sie an eines der Erlebnisse in der schwebenden Stadt erinnert. »Die Revolution kann gelingen!«
    »Woher willst du das wissen?« fragte Dale.
    »Es steht in einem Band aus einer von Shantis Bibliotheken«, erklärte sie eifrig, und Hewe und sein Begleiter wechselten einen Blick.
    »Das musst du erklären!« sagte Hewe und starrte Gemma durchdringend an.
    »Jede der Bibliotheken enthält fast die gleichen Bücher, die sich jedoch auf eine bestimmte Weise unterscheiden«, erklärte Gemma ihnen. »Wir fanden heraus, dass man keines der Bücher von der einen in die andere Bibliothek bringen kann. Sie enthalten alternative Vergangenheiten, und, was wichtiger ist, alternative Zukünfte.«
    »Sprich weiter.«
    »Eines der Bücher enthielt eine Fußnote, in der beschrieben wurde, wie Jordan die Herrscher von Cleve besiegt und selbst die Herrschaft übernommen hat.« Gemma hielt inne, und ihr Gesicht verlor ein wenig von der Begeisterung. »Allerdings fehlte diese Fußnote in dem entsprechenden Band in dem anderen