Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Titel: Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
Vom Netzwerk:
geholfen.«
    »Dein Talent ist stark«, erwiderte Hewe überzeugt. »Selbst, wenn es ein wenig ungestüm ist ...« Er grinste. »Trotzdem wäre es für uns von großem Wert. Es gibt bei uns wenig genug Menschen, die der Magie - der Zauberei, was auch immer - mächtig sind und die einen klaren Kopf behalten haben. Das ist heutzutage eine seltene Kombination.«
    »Es gibt noch andere?«
    »Ein paar. Sie werden dich nach besten Kräften unterstützen. Du wirst nicht auf dich gestellt sein.« Hewe hielt inne. »Jordan hält dich für sehr wichtig, und ich habe nicht vor, ihm zu widersprechen. Er hat in diesen Dingen schon zu oft recht gehabt. Außerdem unterstreicht das, was du mir erzählt hast, seine Worte.«
    »Vielleicht war die Rettung dieses Tales nur der erste Schritt des Weges, den das Schicksal dir vorherbestimmt hat«, meinte Mallory. Gemma schüttelte den Kopf. Diese Vorstellung behagte ihr überhaupt nicht, doch ihre Freundin fuhr fort: »Zuerst wurdest du auf diesen Kontinent gerufen, dann hast du den Stein und Arden gefunden und in der Wüste überlebt. Du warst es, die die Geheimnisse der schwebenden Stadt enträtselt und wieder Leben an diesen Ort gebracht hat. Aber deshalb bist du nicht nach Süden gekommen. Du bist dazu ausersehen, weiterzumachen. Herumsitzen und Warten passt einfach nicht zu dir. Es täte dir gut, wieder ein Ziel zu haben.«
    In der darauffolgenden Stille entdeckte Mallory ihre Söhne, die sich hinter dem breiten Rücken ihres Vaters zu verstecken versuchten.
    »Ihr zwei!« rief sie. »Ab ins Bett!« Sie ging entschlossen an den Tisch und schob die beiden aus dem Zimmer.
    »Geht Gemma fort, Mami?« fragte Jon, als er zusammen mit seinem Bruder die Treppe hinaufgescheucht wurde.
    »Ich weiß es nicht, Kleiner«, gab seine Mutter zurück und folgte den zögernden Schritten ihrer Söhne.
    Die drei Männer sahen Gemma an, und sie schien unter den prüfenden Blicken dahinzuwelken.
    »Du musst dich nicht sofort entscheiden«, sagte Hewe nach einer Weile, »doch ich muss bald wieder zurück nach Newport - und ich möchte, dass du mich begleitest.« Er wartete, doch Gemma schwieg noch immer. Nach einer Weile fuhr er fort: »Dieses Tal bietet dir ein Zuhause, und ich verstehe, dass du das im Augenblick brauchst, mit der Zeit jedoch - wenn die Geschehnisse so ernst sind, wie wir annehmen - wird es nirgendwo mehr sicher sein, nicht einmal hier.« Er klang ungewohnt sanft. »Die Entscheidung liegt bei dir, und ich werde dir keinen Vorwurf machen, wenn du beschließt, hierzubleiben. Dieser Ort ist wenigstens zum Teil unsichtbar für die Außenwelt.«
    »Du hast trotzdem hergefunden«, bemerkte Gemma leise.
    »Vielleicht weil es ihre Bestimmung war, dich zu finden«, meinte Mallory, die gerade wieder den Raum betrat.
    »Wir wollen nicht überall nach verborgenen Bedeutungen suchen«, hielt Hewe dagegen. »Vielleicht hatten wir einfach Glück.«
    »Und wenn ihr mich gefunden habt, dann schaffen andere das auch«, sagte Gemma. »Deshalb bringe ich das Tal schon allein durch meine Anwesenheit in Gefahr.«
    »Unsinn!« rief Kragen. »Hier ist jetzt dein Zuhause - du wirst hier immer willkommen sein. Was dich bedroht, bedroht uns alle, und wir sind bereit, uns dieser Bedrohung zu stellen. Unsere Sicherheit darf bei deiner Entscheidung keine Rolle spielen.«
    »Gut gesagt!« kommentierte Dale und betrachtete den Farmer mit neuem Respekt.
    »Ich wünschte nur«, fuhr Kragen fort, »einige von uns könnten dich begleiten - vorausgesetzt, du entscheidest dich, zu gehen.«
    »Ich auch!« stieß Gemma hervor und lächelte seit Stunden zum ersten Mal. Sie sah zu Mallory hinüber. »Du bist doch in den Bergen zurechtgekommen. Wie würde dir eine Reise nach Newport gefallen?«
    Der Vorschlag war nur ein Spaß und keinesfalls ernst gemeint, Kragen jedoch zog ein sorgenvolles Gesicht, und Mallory hüllte sich in Schweigen.
    »Ich habe doch nur Spaß gemacht!« sagte Gemma rasch und blickte besorgt von einem zum anderen. Als Mallory dann schmunzelte, war der bange Augenblick vorbei.
    »Es ging mir nur so lange gut, wie du bei mir warst«, meinte sie. »Ich kann jetzt nicht fort.« Sie stellte sich neben Kragen, und plötzlich wusste Gemma, was ihre Freundin sagen würde.
    »Ich erwarte ein Baby«, erklärte Mallory ihnen, und ihr Mann schloss sie in die Arme.
    »Das ist doch wunderbar!« rief Gemma begeistert. Sie freute sich für die beiden.
    »Meinen Glückwunsch«, sagte Hewe.
    »Danke«, murmelte Mallory.

Weitere Kostenlose Bücher