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Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Titel: Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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verstehen können.
    »Wenn ich irgendetwas tun kann ... ganz gleich, was ...« beharrte er.
    Gemma betrachtete den jungen Mann liebevoll. Sie mochte und respektierte ihn, und seine Aufmerksamkeit war tröstlich, doch die schmerzhafte Leere, die Cai und Arden in ihrem Leben hinterlassen hatten, konnte er nicht füllen. Das überstieg die Kräfte jedes Mannes.
17 . KAPITEL
    Nach vier Tagen erreichten sie Altonbridge. Dale ritt voraus in die Stadt und ließ die anderen in dem Gasthof eines nahen Dorfes warten. Hewe und Gemma hatten es eilig, ihre Reise nach Westen, entlang der Küste nach Great Newport, anzutreten, und hielten es für vernünftiger, kein Risiko einzugehen und die ummauerte Stadt nicht zu betreten. Während des Ritts hatte Gemma eine Menge über die Stadt Altonbridge in Erfahrung gebracht. Sie war größer als Newport und verdankte ihren Reichtum der Lage an der Mündung des Flusses Alt und der umliegenden fruchtbaren Ebene. Im Gegensatz zu der Hauptstadt von Cleve war ihr Geschäft der Handel - zu Lande, über das Meer und den Fluss - und weniger die Politik. In den letzten Jahren jedoch war sie von der herrschenden Gilde von Cleve und dem Oberlord in Newport rücksichtslos ausgebeutet worden. Auch hier waren Korruption und Ungerechtigkeit zur Norm geworden. Es gab die gleichen abscheulichen Barackensiedlungen vor der Stadtmauer, die Militärposten, die für die Durchsetzung korrupter Gesetze sorgten, und dieselbe extreme Armut und Dekadenz. Dem Untergrund fiel es aus diesem Grund auch nicht schwer, neue Mitglieder anzuwerben. Sobald der Aufstand in Newport begann, würden ähnliche Aktionen in Altonbridge folgen.
    Dale kehrte nicht zu ihnen zurück, sondern schickte statt dessen einen Boten, Croft, mit einem ausführlichen Bericht über den Stand der Dinge in der Stadt. Hewe lauschte voller Bitterkeit, während der Kurier erläuterte, dass sich seit ihrem letzten Aufenthalt alles verschlimmert hatte. Die >Steuereintreiber< der Gilde hatten sich dadurch hervorgetan, dass sie sich sowohl Waren als auch Geld unter den Nagel rissen und alles unter schwerer Bewachung nach Newport transportierten. Viele waren zu Sklaven gemacht worden, und die Organisation des Untergrundes war dem Zusammenbruch nahe. Dale ließ ihnen mitteilen, dass man sich neu formierte, und äußerte sich zuversichtlich über ihren Sieg.
    Dies alles hatte Hewe offenbar erwartet, doch was dann folgte, erschütterte sogar sein heiteres Gemüt. Im letzten Monat war die Stadt dreimal von Himmelsraben angegriffen worden. Jedesmal hatten gewaltige Explosionen Hunderte von Menschen getötet und zahlreiche Gebäude zerstört.
    »Es scheint keinen Grund dafür zu geben«, meinte Croft. »Es gibt keine eindeutigen Ziele - scheinbar handelt es sich um pure Zerstörungslust, so als wollten sie an uns die fürchterlichen Waffen ausprobieren, die sie zur Zeit einsetzen. Was kann es ihnen nützen, kleine Geschäfte und die Wohnhäuser von Menschen dem Erdboden gleichzumachen?«
    »Sind Kaufleute der Gilde zu Schaden gekommen?« erkundigte sich Hewe.
    »Ja. Eines ihrer Lager wurde zerstört. Natürlich haben sie das an uns ausgelassen«, antwortete Croft verbittert. »Das einzige, was wirklich sicher scheint, ist die Stadtmauer. Die blieb bislang unberührt, genau wie die Bastarde, die sie bemannen und sich Soldaten schimpfen.« Er musste tief durchatmen. »Das ist noch nicht alles.« Er zählte die einzelnen Punkte an seinen Fingern ab. »Erstens: Es hat eine deutliche Zunahme der Aktivität von Elementalen hier in der Gegend gegeben. Sogar auf dem Meer. Zweitens: Offenbar hat sich unser Plan bis nach Osten rumgesprochen. In letzter Zeit sind nur wenige Schiffe eingelaufen, und wer kommt, hat es eilig und reist schnell wieder ab. Außerdem ist die Küstenstraße schon seit Tagen wie ausgestorben.«
    »Sind irgendwelche Schiffe aus Quaid eingetroffen?« wollte Gemma wissen.
    »Nicht viele«, antwortete der Bote überrascht. »Das ist doch viele hundert Meilen entfernt.«
    »Wieso fragst du das?« wollte Hewe wissen.
    »Weil Quaid in demselben Buch erwähnt wurde, in dem auch die Fußnote über Jordan stand«, erklärte sie ihm.
    »Sehr gut«, sagte er und wandte sich an Croft. »Versuche, so viel wie möglich von Leuten aus Quaid in Erfahrung zu bringen.«
    Der Bote nickte, dann fragte er: »War damit das Buch aus der schwebenden Stadt gemeint?«
    »Ja«, antwortete Gemma.
    »Das war der dritte Punkt. Dale hat allen Bescheid gesagt. Sobald jemand aus

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