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Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Titel: Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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unserem Netzwerk sie sieht, werden wir ziemlich schnell davon hören.«
    »Gut. Noch etwas?«
    »Ja. Wenn ihr vorhabt, über die Küstenstraße zu reisen, hütet euch vor den Dämonen.«
    »Was!«
    »Ich gebe nur weiter, was man mir aufgetragen hat«, entschuldigte sich der Mann. »Offenbar kommen sie immer nachts und kreischen, dass einem die Trommelfelle platzen.
    Sie sind zu oft gesehen worden, als dass man sie ignorieren könnte.«
    »Um die Dämonen kümmern wir uns, wenn und falls wir welche sehen«, erwiderte Hewe. »Was ist mit den Grauen Vadalen?«
    »Die waren in der letzten Zeit ruhig. Gerüchten zufolge sind sie anderweitig beschäftigt.« Er wartete ein paar Augenblicke und vergewisserte sich, dass sie keine weiteren Fragen hatten, dann sagte er: »Ich reite jetzt zurück. Dale lässt euch sagen, ihr sollt so schnell wie möglich aufbrechen. Überlasst Altonbridge uns - wir werden euch nicht im Stich lassen.«
    »Das weiß ich, und wir wissen eure Hilfe zu schätzen. Hoffentlich treffen wir uns das nächste Mal unter glücklicheren Umständen«, antwortete Hewe.
    »Auf Wiedersehen. Viel Glück.« Damit war Croft verschwunden.
    »Viel Glück!« rief Gemma ihm hinterher.
    »Great Newport müsste in sieben oder acht Tagen zu erreichen sein«, murmelte Hewe und blitzte Gemma an. »Nach dem, was wir gerade gehört haben, wäre das kein Tag zu früh.«
    Die große Küstenstraße verband Altonbridge mit Great Newport und Clevemouth, der dritten Stadt ganz im Westen. Den größten Teil ihrer sechshundert Meilen verlief sie, wie ihr Name vermuten ließ, in der Nähe des Meeres, doch auf dem ersten Teilstück ihrer Reise führte sie Hewe, Gemma und Ashlin über Land und Richtung Westen. Hier durchquerte die Straße gutes Farmland, umging dagegen die Salzsümpfe im Norden. Erst drei Tage später, als sie der Diamond Desert im Süden immer näher kamen, verlief ihr Weg in Sichtweite des Meeres. Dörfer gab es hier keine. Hewe führte sie jedoch zu einem kleinen, verlassenen Steinhaus, das von der Straße aus nicht zu sehen war.
    »Es ist nichts Besonderes«, erklärte er, »aber ich habe frü her schon hier übernachtet, und wir haben ein Dach über dem Kopf.«
    »Soll ich etwas Feuerholz sammeln?« fragte Ashlin, der sich gerne nützlich machen wollte. Sein Gesundheitszustand war noch immer gut, und seine Zuversicht wuchs, je mehr er von der Außenwelt mitbekam.
    »Wir liegen gut in der Zeit«, bemerkte Hewe später, als sie um das Feuer saßen und zusahen, wie die Funken in die schwarze Nacht flogen. »Mit Glück erreichen wir Newport in drei Tagen.«
    »Die Straße ist besser, als ich sie in Erinnerung habe«, meinte Gemma.
    »Von jetzt an wird sie schlechter«, erwiderte Hewe. »Das Land ist nicht mehr so eben, und zwischen den Felsen und Sanddünen müssen wir ein paar Umwege machen.«
    »Wo bist du zuerst in Cleve gelandet?« wollte Ashlin von Gemma wissen.
    »Das muss irgendwo hier gewesen sein«, erwiderte sie. »Allmählich kommt mir die Landschaft bekannt vor. Hoffentlich bereiten uns die Grauen Vadalen nicht den gleichen Empfang wie damals mir.«
    »Bis jetzt scheinen wir Glück gehabt zu haben«, bemerkte Ashlin. »Weder Vandalen noch Soldaten.«
    »Fast schon zu viel Glück«, erwiderte Hewe nachdenklich.
    »Wie meinst du das?« fragte Ashlin.
    »Es ist verdammt ruhig auf der Straße, es gibt noch nicht mal Konvois der Gilde, was sehr ungewöhnlich ist. Was wissen die, das wir nicht wissen?«
    Gemma spürte, wie besorgt er war, und wollte ihn gerade beruhigen, als die Musik einsetzte, die sie von Beginn an hier in dieses südliche Land gerufen hatte und ihren Kopf mit süßester Sehnsucht füllte.
    »Was ist?« erkundigte sich Ashlin voller Sorge.
    »Hörst du das denn nicht?« fragte sie mit verträumter Stimme. »Ich muss fort.« Sie wollte gehen, doch Hewe stellte sich ihr mit seinem mächtigen Körper in den Weg. Als er die Hand ausstreckte und sie an den Schultern packte, glaubte sie einen Augenblick lang, er wollte sie schütteln. Doch sein Griff war sanft, wenn auch bestimmt.
    »Wenn du von hier nach Süden gehst«, sagte er leise, »bist du alleine in der Wüste - und verloren. Und diesmal wird dich kein Arden retten.« Er hoffte, sie durch einen Schock wieder zur Vernunft zu bringen, und wurde belohnt, als ihre Augen bei der Nennung von Ardens Namen aufblitzten. Hinter Hewe sah sie Ashlin, der nervös hin- und herlief.
    »Aber du begreifst nicht!« jammerte sie und hielt sich die Hände über

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