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Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Titel: Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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sind gut - habe keine Angst, auf sie zu vertrauen.«
    C'tis schwieg, denn sie wusste nicht, wie sie auf ein solch unvermutetes Lob reagieren sollte. T'sin betrachtete Arden ein paar Augenblicke lang, wenn er auch nicht näher zu ihm ging.
    »Bringe ihn zu uns, wenn du den Zeitpunkt für gekommen hältst«, sagte er schließlich. »Wir möchten mit ihm sprechen.« Damit machte der Prophet kehrt und ging.
    »Wer war denn das?« Ardens Stimme war ein heiseres, gequältes Flüstern, trotzdem verständlich. Bei ihrem Klang musste C'tis an ihre erstaunliche Unterhaltung vom Abend zuvor denken und kniete nieder, um ihm zu helfen, sich in eine sitzende Stellung zu bringen.
    »Du kannst richtig sprechen«, wiederholte sie mit einem Lächeln.
    Er nickte. Angesichts ihres Entzückens überkam ihn eine Woge der Freude.
    »Übertreib' es aber nicht«, riet sie ihm schnell. »Deine Genesung wird nur langsam vonstattengehen. Möchtest du etwas zu trinken?«
    Er nickte noch einmal, und sie holte Wasser. Nachdem er getrunken hatte, sagte er vorsichtig: »Es gibt so vieles, was ich dich fragen möchte. Du hast keine Ahnung, wie schlimm das alles für mich gewesen ist.«
    »Für mich ebenso«, antwortete sie. »Aber wir können nicht alles auf einmal erledigen. Wo möchtest du anfangen?«
    »Indem ich mich bei dir bedanke«, antwortete er schnell. »Für all deine Pflege. Du hättest mich ebenso gut einfach ...«
    »Ich bin Heilerin«, erklärte sie ihm mit einem Lächeln. »Es ist mein Beruf, mich um Menschen zu kümmern.«
    »Dein Pflichtbewusstsein ist beeindruckend, und ich als Nutznießer bin äußerst dankbar ...« In diesem Augenblick versagte seine Stimme, und er fing an zu husten. C'tis reichte ihm noch etwas Wasser und sagte, er solle still sein. Arden gehorchte sichtlich widerstrebend.
    »Ich hole dir etwas zu essen«, sagte sie und begann, in B'vans Vorräten zu kramen. Arden hob den Kopf, als sie ihm das Frühstück reichte.
    »Danke«, flüsterte er, und der Ausdruck in seinen Augen verriet, dass er mehr meinte als nur die Mahlzeit vor ihm.
    C'tis lächelte, legte aber einen Finger an ihre Lippen.
    »Iss jetzt«, sagte sie. »Unterhalten können wir uns später.«
    An diesem Morgen legten sie einen Tagesablauf fest, der mehrere Tage Bestand haben sollte. Nach dem Essen, wenn es Ardens Hals am besten ging, sprachen sie miteinander, bis er die ersten Anzeichen von Unwohlsein zeigte. Dann bestand C'tis trotz ihrer beider Ungeduld auf eine Erholungspause, und Arden teilte seine Zeit auf zwischen dem Training für sein Bein und der Ruhe, nach der sein Körper zu seiner großen Verärgerung immer noch verlangte. Während dieser Ruhezeiten beobachtete er sorgfältig, wie C'tis seinen Körper untersuchte, und spürte ihre Kenntnis seines Innenlebens.
    Der Vorgang faszinierte ihn, und obwohl ihn die Schmerzen und die Übelkeit noch nicht vollständig verlassen hatten, fühlte er sich nach ihrer Behandlung immer besser. Er erinnerte sich an ein Bergdorf und Gemmas unglaubliche Heilung zweier kranker Kinder. Ihre Unsicherheit damals stand in krassem Gegensatz zu C'tis ruhiger Kompetenz. War es so, Gemma? fragte er sich und sehnte sich verzweifelt nach ihr. Er wünschte, sie wäre es, die ihn jetzt heilte.
    Die darauffolgenden Gespräche zwischen Arden und C'tis waren für beide gleichermaßen eine Quelle steter Verwunderung. C'tis hatte ihm bereits eine Menge über ihre Welt erzählt, hatte aber dabei so viel für sie Offensichtliches ausgelassen, dass er sie bat, von vorne zu beginnen und dabei viele Einzelheiten zu erklären. Ardens Leben und die Folge von Ereignissen, die zu seiner Ankunft in dieser unterirdischen Welt geführt hatten, waren C'tis natürlich völlig unbekannt. Sogar die Teile ihrer Geschichten, die sich überschnitten - die Reise zurück nach Midholm, die Reaktion auf Ardens Ankunft und die darauffolgende Genesung - wurden faszinierend, wenn sie mit den Augen des jeweils anderen gesehen wurden.
    Die Unterhaltungen nahmen sie völlig in Anspruch, und sie begannen, sich über jede Störung zu ärgern. Nur B'van war immer willkommen, da er ständig gute Laune und die notwendigen Dinge zum Leben mitbrachte. Er tat dies auf eine unaufdringliche Art und wählte seine wenigen Worte mit Bedacht. Er sah ihre Besessenheit und wurde seinen Schützlingen gegenüber sogar noch vorsichtiger, indem er anderen den Besuch dort ausredete und zum Bindeglied zwischen ihnen und dem Dorf wurde.
    Mehrere ihrer Gespräche brachten ihm

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