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Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Titel: Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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Oberweltler, und in den Augen der meisten Menschen macht dich das zu unserem Feind.«
    »Aber ...«
    »Lass nur, Arden«, sagte sie mittlerweile wieder etwas sanfter.
    »Es muss doch etwas geben, womit ich meinen guten Willen beweisen kann«, flehte er.
    C'tis schüttelte traurig den Kopf und wollte gerade etwas sagen, als D'vor hereinkam und zögernd im Eingang stehenblieb.
    »Hallo«, begann er. »Wie geht es unserem Patienten?« Ihr anhaltendes Schweigen machte ihn nervös. »Habe ich mir den falschen Augenblick ausgesucht?« fragte er.
    C'tis riss sich zusammen. »Natürlich nicht. Ich habe Arden gerade ein paar unangenehme Wahrheiten erklärt.« Sie erklärte ihrem Kontrolltruppführer knapp, über was sie gesprochen hatten, und zu Ardens großem Entsetzen bestätigte D'vor ihre Einschätzung. Mittlerweile ließ Ardens Stimme nach, und er besaß weder die Kraft noch den Willen, weiter zu diskutieren. D'vor ging mit einem mitfühlenden Lächeln für C'tis und einem nachdenklichen Blick in seinen großen Augen.
    »Wie lange seid ihr schon hier unten?«
    »Wie meinst du das?«
    »Ihr seid doch Menschen, oder?«
    »Nett, dass du das endlich bemerkst.« C'tis verbeugte sich und machte sich ein wenig über ihn lustig, doch Arden ließ sich nicht beirren.
    »Dann müsst ihr aus der Oberwelt gekommen sein. Menschen leben normalerweise nicht unter der Erde.« Er bemerkte seine Taktlosigkeit und hielt erschrocken inne, doch C'tis lächelte noch immer.
    »Oberweltarroganz in ihrer schlimmster Form«, bemerkte sie. »Wir sind immer schon hier unten gewesen, wie du es nennst. Nur weil es von euch schrumpfäugigen, dunkelhäutigen Wesen mehr gibt als von uns, heißt das noch lange nicht, dass ihr der Maßstab der gesamten Menschheit seid. Vielleicht stammt ihr sogar von uns ab!«
    »Entschuldige«, sagte er leise. »Es fällt mir einfach schwer, zu glauben, dass unterhalb meiner eigenen Gesellschaft noch eine andere existiert - und niemand etwas davon weiß.«
    »Oh, ein paar Leute wissen davon«, erwiderte sie, und ihre Stimme klang bitter, »aber die halten uns für Tiere.«
    »Bist du gar nicht neugierig auf die Oberwelt?«
    »Nein. Es gibt bei uns Geschichten über die, die neugierig auf sie waren, doch offenbar haben sie bald ihren Irrtum eingesehen.« Sie grinste. »Mit den Geschichten kann man kleinen Kindern Angst einjagen.«
    »Es gibt dort oben auch ein paar gute Dinge!« protestierte er.
    »Nicht, soweit es uns betrifft«, stellte C'tis entschieden fest.
27 . KAPITEL
    Es gab ein Thema, das Arden nur widerstrebend mit C'tis besprochen hatte: die genaue Ursache und die Art seiner Krankheit. Er brauchte sich die grün beleuchtete Höhle und die toten Fische in dem dortigen Bachlauf nur vorzustellen, und er fühlte sich krank. Dennoch, während er langsam wiederhergestellt wurde, war irgendwann der Punkt erreicht, an dem seine Neugier seinen Widerwillen überwog. C'tis war aufgefallen, dass er das Thema vermied, und sie hatte Verständnis dafür, aber als er schließlich davon anfing, war sie froh. Es war ein weiteres Zeichen für seine fortschreitende Genesung.
    »Ich bin keine Expertin«, sagte sie. »V'dal wird dir das viel besser erklären können als ich. Ich werde ihn holen gehen.«
    Kurz darauf kam sie mit dem Wegführer und mit D'vor zurück, der beschlossen hatte, sich ihnen anzuschließen.
    Nachdem man die Begrüßungen ausgetauscht hatte, bedankte sich Arden für alles, was sie getan hatten. Bis dahin hatte er dazu noch keine entsprechende Gelegenheit gehabt. Anschließend berichtete ihm V'dal von der Überhand nehmenden Verschmutzung, die die Lebensweise seines Volkes völlig verändert hatte.
    »Angefangen hat es vor vier Flusszyklen«, erzählte er. »Oder, wie du es ausdrücken würdest, vor vier Jahren. Damals hat sich der Rhythmus des Flusses - und damit die normale Ebbe und Flut - drastisch verändert.«
    Arden saß sofort kerzengerade. »Das war vor vier Jahren?«
    »Ja.«
    »Erzähl mir«, fuhr der Oberweltler eifrig fort. »Hat es davor einen Fluss gegeben, der ein Jahr floss und das nächste aussetzte?«
    »Für uns ist das alles ein Fluss«, gab V'dal zurück, der sich über Ardens plötzlichen Eifer wunderte. »Es hat allerdings einen Abschnitt gegeben, der sich genauso verhalten hat, wie du es gerade beschrieben hast.«
    »Wie lange ist er jedes zweite Jahr geflossen?«
    »Seit der Erschütterung. Wie nennt ihr es? Das Schleifen?«
    »Aber vor vier Jahren hat er aufgehört zu

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