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Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Titel: Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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fließen?«
    »Genau. Die Folge war, dass wir drei Dörfer aufgeben mussten.«
    Arden lehnte sich zurück und nickte nachdenklich. Jetzt wusste er, warum er das Untergrundreich >Lichtloses König- reich< genannt hatte. In Shantis Tagebuch hatte es so geheißen. Das ist die andere Hälfte der Gleichung, überlegte er. Das Tal bekam das Wasser in einem Jahr, dieser Ort hier im darauffolgenden. Das Böse, das die einen beraubt hat, hat es auch den anderen genommen.
    »Du siehst aus, als wüsstest du mehr darüber als wir«, meinte D'vor. Bis jetzt hatte Arden C'tis nur wenig über das Tal und seine Suche nach der Flussquelle erzählt. Jetzt berichtete er ausführlicher darüber, wobei er die phantastischeren Gesichtspunkte ausließ und sich auf den seltsamen Metall damm konzentrierte, bei dessen Zerstörung er Zeuge gewesen war. Nach einer Weile begann sein Hals zu protestieren, und er bat sie, ihre eigene Geschichte fortzusetzen.
    »Wie gesagt, die Veränderung hat uns einige Probleme bereitet«, fuhr V'dal fort. »Wir sind in so vieler Hinsicht auf den Fluss angewiesen. Doch selbst das war nur eine Lappalie im Vergleich zu dem, was danach geschah. Als erstes fiel uns auf, dass in einigen Höhlen die Temperatur anstieg. Das hat zu allen möglichen Anomalien beim Wachstum von Pflanzen und Fischen geführt. Und dann haben wir bemerkt, dass auch das Licht an verschiedenen Orten zunahm - ohne erkennbaren Grund. Unsere Lichtquelle war immer die kristalline Brechung gewesen. Und auf einmal gab es dieses seltsame grüne Schimmern.«
    »Anfangs waren wir froh über das zusätzliche Licht«, warf D'vor ein. »Zusammen mit der Extrawärme hatte es einen bemerkenswerten Wachstumsschub bei unserem Getreide zur Folge.«
    »Doch dann setzte die Krankheit ein«, sagte C'tis, die bei der Erinnerung einen leeren Blick bekam.
    »Was immer das grüne Licht erzeugt hat, machte unser Volk auch krank und schwach. Wenn man ihm längere Zeit ausgesetzt war, erzeugte es einen unklaren Blick und innere Blutungen.« V'dal hielt inne, als er Ardens Gesichtsausdruck sah.
    »Das kommt mir bekannt vor«, sagte der Oberweltler.
    »Viele starben, bevor wir wussten, was geschehen war«, fuhr V'dal fort.
    »Wir haben es nur den tapferen Bemühungen von Heilerinnen wie C'tis zu verdanken, dass noch so viele von uns leben«, fügte D'vor hinzu.
    Arden warf einen Blick auf seine Freundin, die versuchte, das Kompliment abzutun.
    »Das Zentrum der Verschmutzung befand sich in der Nähe von Soulskeep, und wir wurden immer weiter zurückgedrängt. Bisher haben wir noch nicht herausfinden können, woher sie stammt«, sagte V'dal angewidert, als betrachtete er das als persönliches Versagen.
    »Schließlich organisierten wir unseren Rückzug«, nahm D'vor die Geschichte wieder auf. »Wir haben ein paar Tunnel mit Steinschlägen versperrt, andere mit Metalltüren, um die Verbreitung hinauszuzögern - und bis zu einem gewissen Grad hat es auch gewirkt. Aber wir brauchen den Fluss, daher konnten wir uns nicht völlig von ihm abschließen.«
    »Die Situation ist hoffnungslos«, meinte V'dal. »Ohne den Fluss sind wir zum Untergang verdammt, und mit ihm kommt die Verschmutzung. Wenn wir keinen Weg finden, es aufzuhalten, ist es nur eine Frage der Zeit, bis unsere Welt zerstört wird.«
    »Dieses Dorf lag einst im Mittelpunkt unseres Reiches« warf C'tis ein. »Jetzt liegt es am Rand der versiegelten Landstriche, der Region, die die Barriere zwischen uns und den verseuchten Orten bildet.«
    »Du kannst von Glück reden, dass man dich gefunden hat«, meinte D'vor zu Arden. »So weit wagen wir uns jetzt nur noch selten vor. Es ist zu gefährlich.«
    »Was habt ihr dort gemacht?« fragte Arden mit heiserer Stimme.
    »Wir haben das Fortschreiten der Verschmutzung aufgezeichnet«, antwortete V'dal. »Und versucht, ein wenig Raellim für die Propheten zu sammeln.«
    »Die Arbeit hast du uns abgenommen«, meinte C'tis grinsend.
    »Und die Situation verschlimmert sich noch immer?«
    V'dal nickte. »Wir wurden immer weiter nach Norden abgedrängt«, erklärte er. »Und das bringt ganz eigene Probleme mit sich.«
    Arden sah ihn fragend an. D'vor erklärte es. »In den Höhlen im Norden gibt es Männer. Oberweltler.«
    Es entstand eine beklommenes Schweigen.
    »Ich nehme an«, murmelte Arden, »sie sind nicht besonders freundlich.«
    »Sie halten uns für Tiere«, sagte C'tis wütend. »Und sie töten uns, sobald sie uns sehen.«
    »Wir haben versucht, mit ihnen zu verhandeln«,

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