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Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Titel: Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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erfuhren sie, dass am Vortag sowohl Graue Vandalen als auch Elementale gesichtet worden waren. Während der Ruhepause schoben mehrere Posten Wache.
    Die Meyrkats wurden zum Ziel etlicher amüsierter Kommentare, verhielten sich jedoch vergleichsweise ruhig und verfolgten, wegen der Wärme dicht zusammengedrängt, nur das Geschehen.
    Einige der Soldaten hatten auf ihren Erkundungsgängen Elementale gesehen, und Arden fragte sie genau aus.
    »Sie verändern ständig ihre Form«, meinte einer von ihnen, »und sie bewegen sich so schnell, dass man nur zu zwinkern braucht, und schon hat man sie aus den Augen verloren.«
    »Ich habe gesehen, wie sie einen Mann gefangen und augenblicklich zugedeckt haben«, erzählte ein anderer mit Schaudern. »Es sah aus, als würde er von den blauen Flammen verschlungen.«
    »Das habe ich auch gesehen«, meinte eine Soldatin. »Der arme Kerl schrie und schlug um sich, konnte aber nicht fort. Es war, als würde er bei lebendigem Leib aufgefressen.«
    »Wurden die Opfer dabei verletzt?« wollte Arden wissen.
    »Körperlich nicht«, antwortete die Frau, »aber sie verloren ihren Verstand. Danach hatten sie keine Lust mehr, zu kämpfen - kein Wunder.«
    »Die Oberweltler ... entschuldige, die Grauen Vandalen, rücken dann oft nach und strecken sie nieder, solange sie hilflos sind«, meinte der Zweite. »Und selbst wenn sie das nicht tun, ist ein Soldat nach einem solchen Erlebnis zu nichts mehr zu gebrauchen.«
    Nachdem man eine Weile das umliegende Gebiet diskutiert hatte, wurde beschlossen, die große Höhle mit dem Namen Halle der Winde aufzusuchen, wo man häufiger Elementale zu Gesicht bekam. Dort hatte Arden den Vorteil, dass er ein gutes Stück in offenes Gelände vorrücken konnte und dabei noch immer im Blickfeld seiner Gefährten am Südeingang der Höhle blieb. Von dort aus konnten sie seine Begegnung mit den Elementalen aus vergleichsweise sicherer Entfernung beobachten und ihm gleichzeitig noch zur Hilfe eilen, sollte er von den Grauen Vandalen bedroht werden.
    »Und was geschieht, wenn sie dich begleiten?« erkundigte sich B'van und zeigte mit einem Nicken auf die schlafenden Meyrkats.
    »Ich werde nicht versuchen, mich zu verstecken«, erwiderte Arden, »der Lärm spielt also keine Rolle. Und mir wäre ihre Begleitung durchaus recht.«
    »Willst du ganz bestimmt alleine reingehen?« fragte D'vor.
    »Ja. Es ist die einzige Möglichkeit.«
    »Dann bist du ein mutiger Mann, nach dem, was wir heute Abend hier gehört haben«, bemerkte V'dal.
    »Mutig oder verrückt«, sagte Arden. »Such dir etwas aus.« Er grinste, im Grunde wurde ihm jedoch entschieden mulmig. Er hatte noch nie gehört, dass die Elementalen sich so verhielten, wie die Soldaten es beschrieben hatten. Viel leicht sind sie nicht das, was ich glaube, sorgte er sich, dann verwarf er den Gedanken als reine Spekulation. In dieser Nacht träumte er von den Flüsterern und fragte sich beim Erwachen, ob das vielleicht ein Omen war - und wenn ja, für was.
    Aus irgendeinem Grund erinnerte die Halle der Winde Arden an die Klosterruine. Sie verströmte die gleiche Stille, das gleiche Gefühl, nicht von dieser Welt zu sein. Die Haupthöhle maß volle zweihundert Schritte in der Länge und die Hälfte dieser Strecke an der breitesten Stelle. Der Boden war uneben und voller eigenartiger Felsformationen, die hinauf zu der gewundenen Decke reichten, doch es gab verschiedene klar gekennzeichnete Pfade, die den Zutritt recht einfach machten.
    »Bleib in der Nähe des Hauptpfades«, wies J'vina ihn an. »Auf diese Weise können wir dich schnell erreichen, wenn es erforderlich sein sollte.« Arden nickte. »Und viel Glück«, fügte sie hinzu.
    Arden zog so selbstsicher los, wie es ihm nur möglich war. Die Meyrkats folgten ihm dicht auf den Fersen und huschten so geschäftig hin und her wie immer. Er ignorierte sie und hielt ein scharfes Auge auf das ferne Ende der Höhle. Er wusste, dass es dort mehrere Eingänge gab, doch in dem schwachen Kristalllicht konnte er die einzelnen Tunnel nicht erkennen. Erst als er die Mitte der Halle erreicht hatte, bemerkte er den schwachen bläulichen Schein in einer dunklen Ecke.
    Arden blieb ganz still stehen und verfolgte, wie das Licht an Helligkeit zunahm. Die Meyrkats hatten ihre Erkundungen aufgegeben und standen auf den Hinterbeinen, sogen die Luft schnuppernd ein und blickten nervös um sich.
    Zwei Flammenwesen kamen in die Höhle geschossen. Ihre Strahlung war nach dem ewigen Zwielicht in

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