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Die Tramps von Luna

Die Tramps von Luna

Titel: Die Tramps von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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können. Sie brauchen die Hilfe der Arkturer, weil das Raumungeheuer, das sie in der letzten Episode fingen und in einem leeren Treibstofftank einsperrten, sich bis zur letzten Trennwand durchgefressen hat und keinerlei dumme Vorurteile wegen seiner Diät hat. Kohlenstoff oder Silizium – es frißt alles.«
    »Das finde ich unlogisch«, kommentierte Roger Stone. »Wenn seine eigenen chemischen Prozesse …«
    »Nur positive Vorschläge bitte!« unterbrach ihn Hazel. »Pol? Ich sehe den Glanz in deinem Auge!«
    »Kann dieses Monstrum Radarwellen vertragen oder nicht?«
    »Na, das ist schon etwas. Aber wir müssen die Sache etwas umkleiden. Ja, Meade?«
     
    *
     
    Die Zwillinge brachten ihre Fahrräder am nächsten Tag nach draußen. Die Anzüge, die sie trugen, waren die gleichen, die sie auch auf dem Mond getragen hatten. Zusätzlich besaßen sie Magnetstiefel und kleine Raketenantriebe. Die letzteren waren so an den Rücken geschnallt, daß sich die Düsen am Gürtel befanden. Für Notfälle hatten die beiden eine zusätzliche Druckflasche um die Schultern geschlungen – bei der Schwerelosigkeit kein Handikap.
    »Denkt daran«, sagte Roger Stone streng. »Die Antriebe sind nur für den Notfall da. Niemals die Halteleinen vergessen! Und verlaßt euch nicht auf die Magnetstiefel, wenn ihr die Leinen wechselt! Erst wenn die zweite Leine festgemacht ist, wird die erste abgemacht.«
    »Klar, Paps, wir sind vorsichtig.«
    »Ich hoffe es. Aber ihr könnt damit rechnen, daß ich von Zeit zu Zeit überraschend auftauche und euch inspiziere. Ein Schnitzer, und ihr könnt mit Daumenschrauben plus fünfzig Hieben auf die Fußsohlen rechnen.«
    »Kein kochendes Öl?«
    »Kann ich mir nicht leisten. Hört mal, ihr glaubt, daß ich Witze mache. Wenn aber einer von euch den Halt am Schiff verlieren sollte, kann er nicht damit rechnen, daß ich umkehre und ihn auffische. Einer von euch beiden ist ohnehin zuviel.«
    »Welcher?« fragte Pollux. »Cas vielleicht?«
    »Manchmal der eine, manchmal der andere. Ich schwanke noch. Wenn ihr euch strikt an meine Befehle haltet, schiebt ihr die Entscheidung eine Weile hinaus.«
    Die Frachtluke besaß keine Luftschleuse; die Zwillinge dekomprimierten den gesamten Laderaum und öffneten die Tür, nachdem sie noch gerade rechtzeitig die Halteleinen festgemacht hatten. Sie sahen hinaus und zögerten beide. Obwohl sie ihr Leben lang mit Raumanzügen auf dem Mond umherspaziert waren, hatten sie noch nie ein Schiff während des Fluges verlassen.
    Die Luke umrahmte ewige kosmische Nacht, eine Schwärze, die durch das kalte Funkeln der Sterne noch unheimlicher wurde. Sie befanden sich auf der Nachtseite der Moostöter. Außer Sternen und der Tiefe war nichts zu sehen.
    »Cas, die Sache gefällt mir nicht«, sagte Pollux.
    »Du brauchst keine Angst zu haben.«
    »Weshalb klappern dann meine Zähne?«
    »Los, geh hinaus; ich werde deine Leine straffen.«
    »Du bist zu nett zu mir, Bruderherz – viel zu nett. Geh du hinaus, und ich straffe deine Leine.«
    »Das ist doch einfältig. Geh endlich.«
    »Nach dir, Opa.«
    »Na, schön.« Castor packte den Rand der Luke und schwang sich hinaus. Er wollte die Magnetstiefel an den Rumpf schnappen, aber seine Stellung war äußerst unbequem. Der Anzug beengte ihn, und nicht die geringste Schwerkraft half ihm. Sein Körper stieß gegen das Schiff, und in der Aufregung ließ er den Rand der Luke los. Langsam schwebte er hinaus, bis er einen guten Meter vom Schiff entfernt war. »Zieh mich herein!«
    »Streck doch die Füße nach dem Rumpf aus!«
    »Kann ich nicht! Zieh mich herein, du rothaariger Strohkopf!«
    »Du sollst mich nicht rothaarig nennen.« Pollux ließ die Leine ein Stück los.
    »Pol, hör mit dem Unsinn auf. Es ist scheußlich.«
    »Ich dachte, du wärst so tapfer, Opa?«
    Castors Antwort war unverständlich. Pollux fand, daß der Spaß jetzt reichte. Er zog Castor herein, und während er sich selbst fest an die Luke klammerte, schob er die Stiefel des Bruders an den Schiffsrumpf, bis die Magnete klickten. »Mach die andere Leine fest!« befahl er.
    Castor atmete immer noch schwer, als er nach einer Öse suchte. Er fand eine in der Nähe und ging darauf zu. Es sah aus, als müßte er durch Schlamm waten. Mühsam befestigte er die Leine und streckte sich. »Fang!« rief Pollux und warf ihm seine eigene zweite Leine zu.
    Castor machte sie neben seiner fest. »Alles fertig?« erkundigte sich Pollux. »Ich mache die Leinen hier drinnen los.«
    »Alles

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